Pierre Jean Marie Delavay

französischer Missionar, Entdecker und Botaniker

Pierre Jean Marie Delavay (* 28. Dezember 1834 in Les Gets; † 31. Dezember 1895 in Yunnan-fu in China[1]) war ein französischer Jesuit, Missionar, Entdecker und Botaniker, der im Kaiserreich China wirkte. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Delavay“.

Leben und Wirken Bearbeiten

Delavay war Jesuit. Er wurde im Jahr 1867 nach China geschickt, wo er zuerst in der Provinz Guangdong arbeitete. Später zog er nach Kunming in Yunnan, wo er bis zu seinem Tod blieb. Neben seiner Tätigkeit als Missionar war er ein begeisterter Sammler von Pflanzen. Seine Sammlung umfasste bei ihrem Abschluss über 200.000 Einzelpflanzen. Delavay schickte sein Herbarium nach Paris an das Muséum national d’histoire naturelle, wo es von Adrien René Franchet bearbeitet wurde. Dieser konnte mit Hilfe der Sammlung über 1500 neue Arten erstbeschreiben. Zuerst erschien das Plantae Davidianae in zwei Bänden 1883 und 1889 mit sehr schönen Illustrationen, danach erschien von 1889 bis 1890 die Plantae Delavayanae in drei Teilen.

Dedikationsnamen Bearbeiten

Die Pflanzengattung Delavaya in der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) wurde zu seinen Ehren benannt.[2]

Daneben sind die Artepitheta mehrerer Pflanzenarten nach ihm benannt: Delavays Liguster (Ligustrum delavayanum), Delavays Tanne (Abies delavayi), die Magnolienart Magnolia delavayi, Incarvillea delavayi, Thalictrum delavayi, eine Wiesenraute und Delavays Pfingstrose (Paeonia delavayi).

Literatur Bearbeiten

  • V. K. Gautam: Handbook of World Botanist. Sublime Publications, Jaipur 2006, ISBN 81-8192-085-6.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg.: Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
  2. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]