Pierre-Jean Larroque

französischer Kostümbildner

Pierre-Jean Larroque ist ein französischer Kostümbildner.[1]

Leben Bearbeiten

Pierre-Jean Larroque war bereits als Kind von der Welt des Theaters und von den Kostümen der Schauspieler fasziniert. Er besuchte die École des Beaux-Arts in Toulouse und machte sein Diplom an der École nationale supérieure des arts et techniques du théâtre (ENSATT) in Paris.[2] Seit den 1980er Jahren ist er als Kostümbildner beim Film tätig. Mit Dominique Borg arbeitete er an dem während der Französischen Revolution spielenden Filmdrama Tolérance, in dem Rupert Everett eine Hauptrolle spielte. Als Assistent der Kostümbildnerin Franca Squarciapino kam er daraufhin bei Jean-Paul Rappeneaus Cyrano von Bergerac (1990) zum Einsatz. Anschließend war er auch an Claude Berris Germinal beteiligt.[2]

1992 gestaltete Larroque das Kostümbild von Éric Rohmers Wintermärchen, worauf mit Der schöne Sommer (1996) und Le comédien (1997) zwei Arbeiten unter der Regie von Christian de Chalonge folgten. Für die Filmbiografie Toulouse-Lautrec erhielt Larroque im Jahr 1999 seinen ersten César in der Kategorie Beste Kostüme. In den darauffolgenden Jahren wurde Larroque mit weiteren César-Nominierungen bedacht, unter anderem auch für Éric Rohmers Historienfilm Die Lady und der Herzog (2001) sowie für Jean-Paul Salomés Kriminalfilm Arsène Lupin – Der König unter den Dieben (2004) und dessen Kriegsfilm Female Agents – Geheimkommando Phoenix (2008) mit Sophie Marceau und Julie Depardieu in den Hauptrollen. Für seine Kostüme der international produzierten und starbesetzten Fernsehminiserie Napoleon (2002) wurde Larroque mit dem Emmy ausgezeichnet.

Weitere Césars erhielt Larroque für die in den 1920er Jahren angesiedelte Filmkomödie Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne (2015) von Xavier Giannoli, den im 18. Jahrhundert spielenden Kostümfilm Der Preis der Versuchung (2018) mit Cécile de France in der Hauptrolle und die ebenfalls unter der Regie von Giannoli entstandene Balzac-Verfilmung Verlorene Illusionen (2021).

Auch für Theater-, Ballett- und Operninszenierungen entwirft Larroque bisweilen die Kostüme. Im Jahr 2018 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt.[3]

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 1999: César in der Kategorie Beste Kostüme für Toulouse-Lautrec
  • 2002: Nominierung für den César in der Kategorie Beste Kostüme für Die Lady und der Herzog
  • 2003: Emmy in der Kategorie Beste Kostüme einer Miniserie für Napoleon
  • 2005: Nominierung für den César in der Kategorie Beste Kostüme für Arsène Lupin – Der König unter den Dieben
  • 2007: Nominierung für den César in der Kategorie Beste Kostüme für Les brigades du Tigre
  • 2008: Nominierung für den César in der Kategorie Beste Kostüme für Molière
  • 2009: Nominierung für den César in der Kategorie Beste Kostüme für Female Agents – Geheimkommando Phoenix
  • 2016: César in der Kategorie Beste Kostüme für Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne
  • 2019: César in der Kategorie Beste Kostüme für Der Preis der Versuchung
  • 2022: César in der Kategorie Beste Kostüme für Verlorene Illusionen
  • 2023: Nominierung für den César in der Kategorie Beste Kostüme für Couleurs de l’incendie

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vgl. lesgensducinema.com
  2. a b Pierre-Jean Larroque (Memento vom 5. Juli 2013 im Webarchiv archive.today) auf tv5.org
  3. Academy invites 928 to Membersphip. oscars.org, 25. Juni 2018.