Peter von Gourcy

preußischer Oberst und österreichischer General

Graf Peter von Gourcy (* 1705/1706 in Nancy; † 19./21. Dezember 1795 in Wien) war ein österreichischer, zuletzt preußischer Kavallerist und General.

Der verwendeten Literatur folgend wird deutlich, dass ein erhebliches Verwechslungs- und Vermengungspotential mit seinem gleichnamigen mutmaßlichen Bruder besteht, worin sich auch die Abweichungen bei Wurzbach und Priesdorff erklären lassen. Es wird der jüngeren Forschung belassen sein, hier ordnend Klarheit zu schaffen und die Missverständnisse auszuräumen.

Wappen der Grafen von Gourcy

Leben Bearbeiten

Gourcy entstammt einem lothringischen Uradelsgeschlecht, an das 1709 der Grafenstand gekommen ist.[1]

Er trat 1722 in kaiserliche Militärdienste und war im Jahre 1730 Fähnrich beim Dragonerregiment Savoyen. Er bewährte sich im Türkenkrieg[2] und wurde 1739 nach seiner Beförderung zum Rittmeister bei Grocka verwundet.[3]

1741 avancierte er zum Kapitän, nahm in den Jahren 1744 und 1745 am Krieg gegen Preußen teil, wurde im Dezember 1745 zum Major befördert und stieg 1746 weiter auf zum Oberstleutnant bei den Ansbach-Kürassieren und wurde schließlich 1753 Oberst. Auch den Siebenjährigen Krieg machte er auf Seiten der Österreicher mit und zeichnete sich dabei vor Lowositz besonders aus.[2][3] Ebenfalls hat er an den Schlachten bei Prag, Breslau und Leuthen teilgenommen. Noch 1758, am 1. Januar rückte er in den Rang eines Generalmajors auf, soll aber auch bereits am 8. Februar 1758 zum Generalwachtmeister befördert worden sein. Schließlich 1760 (Wurzbach) bzw. am 13. Mai 1764 (Priesdorff) stieg er zum Feldmarschallleutnant auf.

Nach Priesdorff trat er auf Empfehlung Prinz Eugens von Württemberg 1767 als Generalmajor mit besonderen Aufträgen des Königs in preußische Dienste und dimittierte am 12. Juli 1768, nach Wurzbach hingegen ist er 1787 erst aus österreichischen Diensten ausgeschieden und übereinstimmend 90-jährig in Wien verstorben.[4]

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, 29. Jg., Justus Perthes, Gotha 1856, S. 261
  2. a b Gottlob Naumann: Sammlung ungedruckter Nachrichten, so die Geschichte der Feldzüge der Preußen von 1740 bis 1779, erläutern. Band 2, Dresden 1782, S. 94 (FN m)
  3. a b Johann Friedrich Seyfart: Geschichte des seit 1756 in Deutschland und dessen angrenzenden Ländern geführten Krieges, Frankfurt und Leipzig 1760, S. 292 (FN 659)
  4. Nachruf, in der Augsburgischen Ordinären Zeitung Nr. 2, vom 13. Januar 1796, S. 41