Peter Lichter

deutscher Biologe und Hochschullehrer

Peter Lichter (* 16. Oktober 1957 in Mannheim) ist ein deutscher Biologe und Hochschullehrer.

Peter Lichter, 2016
Peter Lichter (Juni 2012)

Werdegang und Arbeitsgebiete Bearbeiten

Lichter studierte von 1977 bis 1983 an der Universität Heidelberg Biologie. Seine Dissertation Struktur und Expression genomischer Information für die schwere Kette eines menschlichen Myosins, über die er 1986 promoviert wurde, fertigte er am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg an. Danach war Lichter vier Jahre als Post-Doktorand an der School of Medicine in Yale (USA) beschäftigt. 1990 ging er zurück nach Heidelberg an das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), wo er Leiter der Projektgruppe „Organisation komplexer Genome“ wurde. 1992 wurde er am DKFZ Abteilungsleiter und 1995 wurde er an der Universität Heidelberg habilitiert. Er erhielt die Venia legendi für Molekulare Humangenetik. Im Jahr 2000 wurde Lichter an der Universität Heidelberg C4-Professor.[1]

Lichters Arbeitsgebiete umfassen die Pathomechanismen der Tumorentstehung, Tumormarker, die molekulare Charakterisierung von Tumorzellen sowie deren Genomorganisation und Genfunktionen.[2] Er arbeitet an In-situ-Hybridisierungsverfahren für die Genlokalisierung, an der hochauflösenden Kartierung von Chromosomenaberrationen und an der Genkartierung. Sein Spezialgebiet sind Leukämien, vor allem die chronische lymphatische Leukämie, an der er unter anderem genetische Veränderungen kartierte.[1] Von Lichter kamen maßgebliche Beiträge zu den ersten Darstellungen einzelner humaner Chromosomen in der Metaphase-Spreitung und in den Zellkernen. Dazu verwendete er chromosomenspezifische Sonden für die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung.[3][4]

Auszeichnungen und Mitgliedschaften Bearbeiten

Veröffentlichungen (Auswahl) Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Neugewählte Mitglieder 2004. (PDF; 1,6 MB) S. 50.
  2. Prof. Dr. Peter Lichter.@1@2Vorlage:Toter Link/www.hbigs.uni-heidelberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 27 kB) Lebenslauf (englisch)
  3. P. Lichter, T. Cremer, J. Borden, L. Manuelidis, D. C. Ward: Delineation of individual human chromosomes in metaphase and interphase cells by in situ suppression hybridization using recombinant DNA libraries. In: Human genetics. Band 80, Nummer 3, November 1988, S. 224–234, ISSN 0340-6717. PMID 3192212.
  4. T. Cremer, P. Lichter, J. Borden, D. C. Ward, L. Manuelidis: Detection of chromosome aberrations in metaphase and interphase tumor cells by in situ hybridization using chromosome-specific library probes. In: Human genetics. Band 80, Nummer 3, November 1988, S. 235–246, ISSN 0340-6717. PMID 3192213.
  5. Mitgliedseintrag von Peter Lichter (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 17. Juli 2016.