Peter Grassmann

Ehemaliger deutscher Manager

Peter H. Grassmann (* 21. November 1939 in München) ist ein ehemaliger deutscher Manager der Siemens AG und des Stiftungsunternehmens Carl Zeiss und Autor. Er lebt in München[1][2].

Leben Bearbeiten

Grassmanns Vater Wolfgang Grassmann war Direktor des Max-Planck-Instituts für Eiweiß- und Lederforschung in München. Sein Urgroßvater August von Rothmund hatte die Augenklinik der Münchner Universität gegründet. Dessen Vater Franz Christoph von Rothmund war von Ludwig I auf den poliklinischen und später chirurgischen Lehrstuhl der Universität berufen worden. Von diesen Urgroßeltern stammen auch Hubert Cremer, Mathematikprofessor an der RWTH Aachen und Erika Cremer, Professorin für Physikalische Chemie an der Universität Innsbruck ab. Zu Wolfgang Grassmann sechs Geschwistern zählen der Kunstmaler Günther Graßmann und Peter Grassmann, Professor für Verfahrenstechnik an der ETH Zürich. Grassmanns Mutter Elfriede von Hörmann stammt aus Innsbruck. Ihr Vater Ludwig von Hörmann war Professor an der Universität Innsbruck und mehrjährig deren Rektor. Ihr Großvater war Ludwig Hörmann von Hörbach.

Peter H. Grassmann wuchs auf in Dresden und nach der Flucht vor den einmarschierenden Sowjets auf einem Landgut der Familie weiter in Miesbach. Dort wurde er von Verwandten geprägt, die namhafte Wissenschaftler waren. Die Begegnung mit der ländlichen Natur weckte sein naturwissenschaftliches Interesse.[3]

Er studierte Physik an der Technischen Universität München und promovierte 1968 am Max-Planck-Institut für Physik im Bereich der Plasmaphysik. Anschließend war er am Massachusetts-Institute of Technology in Cambridge/USA.

1969 begann er bei der Siemens AG im Bereich Medizintechnik und war ab 1988 als technischer Vorstand des Bereichs. Dort baute er die Geschäftsbereiche Computertomographie und Kernspintomographie zu hoch profitablen und weltweit führenden Geschäftsfeldern aus.

1994 wurde er vom Siemens Aufsichtsrats-Vorsitzenden Hermann Franz gebeten, die Sanierung des Stiftungs-Unternehmens Carl Zeiss zu übernehmen, dessen Stiftungskommissar Hermann Franz war.[4][5] Im Hauptsitz in Oberkochen in Baden-Württemberg konzentrierte Grassmann das Unternehmen Zeiss auf die Geschäftsbereiche Augenoptik, Industrielle Messtechnik und Optiksysteme für die Halbleiterindustrie und sanierte den Standort Jena in Zusammenarbeit mit Lothar Späth. Weitere Tätigkeiten Grassmanns waren Mitgliedschaften im Senat der Max-Planck-Gesellschaft und im Kuratorium des MIT sowie Mandate in den Aufsichtsräten der Gambro AG und bei ASML B.V.

Seit dem Ende seiner Vorstandspositionen setzt sich Grassmann für die Werteregulierung der Marktwirtschaft ein, bekannt als „Corporate Social Responsibility“ (CSR). Heute steht für ihn dabei die Bekämpfung des Klimawandels im Vordergrund und hält dazu eine Stärkung der Selbstverpflichtungen von Wirtschaftssektoren und eine verstärkte bürgerliche Beteiligung an politischen Entscheidungen für erforderlich. Er ist Autor mehrerer Bücher sowie sonstiger Veröffentlichungen und Vorträge.

In 2019 schrieb Grassmann für das Verschwörungstheorie-Blog Rubikon.[6]

Auszeichnungen Bearbeiten

Mandate Bearbeiten

Mitgliedschaften Bearbeiten

Publikationen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. ITEM 6. Directors, Senior Management and Employees
  2. Bayern2: Eins zu Eins. Der Talk mit Peter Grassmann am 13. Juni 2019
  3. Bayern2: Eins zu Eins. Der Talk mit Peter Grassmann am 13. Juni 2019
  4. Ein Sanierer mit Herz und Verstand, erlangen.de vom 9. Juli 2009
  5. Peter H. Grassmann: Der Retter von Jena. Abgerufen am 5. September 2023.
  6. Artikel von Peter H. Grassmann. In: rubikon.news, umbenannt in manova.news. Abgerufen am 5. September 2023.
  7. Beirat auf FÖS-Website, abgerufen am 6. September 2023.