Peter Babenberg

Abt des regulierten Chorherrenstifts Kreuzlingen (1497–1545)

Peter von Babenberg (* 1461 in Konstanz; † 9. Mai 1545 in Hirschlatt, Deutschland) war Abt des regulierten Chorherrenstifts Kreuzlingen von 1497 bis 1545.

Herkunft und Familie Bearbeiten

Peter Babenberg stammt aus einer Kaufmannsfamilie in Konstanz, die bereits Anfang des 15. Jahrhunderts in Konstanz nachweisbar ist[1]. Sie zählt dort zu den wohlhabendsten Bürgern und gehören den Zünften an. 1482 ist er Bruder des Augustiner-Chorherrenstifts Kreuzlingen und wird als Sohn des Konstanzer Ratsherren Hans Babenberg[2] († 30. Oktober 1483[3]) und seiner Frau Anna Vorster in Konstanz genannt.[4]

Peters Brüder Hans und Jörg wenden sich nach Kempten. Bruder Hans Babenberg heiratet in das Kemptner Patriziat ein und erscheint dort 1495 als Ratsherr. Bruder Jörg Babenberg heiratet 1486 als Kemptner Bürger ins Patriziat von Memmingen[5] ein. Seine Frau Margarethe Gäb ist die Nichte des Conrad Gäb[6][7], Generalvikar in Konstanz.

Leben Bearbeiten

Noch 1485 erscheint Peter Babenberg als Bruder des Augustiner-Chorherrenstifts Kreuzlingen bei seiner Immatrikulation an der Universität Tübingen. 1487 immatrikuliert er an der Universität Erfurt. 1490 erwirbt er den Grad Magister Artium.

Von 1497 bis 1545 war er Abt des regulierten Augustiner-Chorherrenstifts Kreuzlingen. Im Schwabenkrieg 1499 kämpfte er auf der Seite der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Nachdem das Kreuzlinger Kloster 1499 in Brand gesetzt worden war, initiierte er mit Hilfe von König Maximilian I. und Papst Alexander VI. den Neuaufbau des Klosters; 1506/ 1509 konnte die Einweihung stattfinden.

1512 wurde er zum päpstlichen Exekutor (Gerichtsvollzieher) ernannt. 1524 war er auf Einladung von König Karl V. Teilnehmer des Nürnberger Reichstags (Nürnberg III).

Am 10. Mai 1527, in der Zeit der Reformation, war er an dem Ketzerprozess gegen Johann Hüglin beteiligt. 1529 setzte Babenberg, ein Gegner der Reformation, im Kloster Kreuzlingen gleichwohl einen reformierten Prediger ein. Er musste ins deutsche Buchhorn fliehen und kehrte 1532 aus seinem Exil zurück.

Literatur Bearbeiten

  • Walter Hugelshofer: Die Marientafel des Abtes Peter Babenberg von Kreuzlingen. In: Thurgauische Beiträge, Bd. 114 (1977), S. 31–40.
  • Hermann Lei: Kreuzlinger Äbte und ihre Portraits. In: Thurgauische Beiträge, Bd. 43 (1968), S. 87–114, dort S. 91: Bildnis und Lebenslauf des Peter von Babenberg (Digitalisat).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bernhard Kirchgässner: Das Steuerwesen der Reichsstadt Konstanz, 1418-1460: aus der Wirtschafts-und Sozialgeschichte einer oberdeutschen Handelsstadt am Ausgang des Mittelalters. J. Thorbecke, 1960 (google.de [abgerufen am 29. November 2022]).
  2. Konstanz (Germany): Die Steuerbücher der Stadt Konstanz. J. Thorbecke, 1958 (google.de [abgerufen am 29. November 2022]).
  3. Konstanz (Germany) Rat, Badische Historische Kommission: Die Konstanzer Ratslisten des Mittelalters. Verlag nicht ermittelbar, 1898 (google.com [abgerufen am 19. Januar 2023]).
  4. Gemächtbuch, 1368-1453. Amtsgericht Konstanz, abgerufen am 30. November 2022.
  5. Hans-Ulrich Frhr. von Ruepprecht: Die Memminger Patrizier. In: Heimatpflege Memmingen e.V. (Hrsg.): Memminger Geschichtsblätter. Jahresheft 1981/82. Memminger Zeitung, Verlagsdruckerei GmbH, Memmingen, S. 5 ff.
  6. [RI XIII] Register : Regesta Imperii. Abgerufen am 29. November 2022.
  7. Acta Helvetica / Suche Personen = Gäb, Konrad (-1486) und Sammlung = Acta Helvetica [1-2]. Abgerufen am 29. November 2022.