Pavel Sivakov

französisch-russischer Radrennfahrer
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Pavel Aleksejevitj Sivakov (russisch Павел Алексеевич Сиваков, vollständiger Name nach deutscher Transkription aus dem Russischen: Pawel Alexejewitsch Siwakow; * 11. Juli 1997 in San Donà di Piave, Italien) ist ein französisch-russischer Radrennfahrer.

Pavel Sivakov
Pavel Sivakov (2016)
Pavel Sivakov (2016)
Zur Person
Vollständiger Name Pavel Aleksejevitj Sivakov
Geburtsdatum 11. Juli 1997
Nation Frankreich Frankreich
Russland Russland (bis 03/2022)
Disziplin Straße
Fahrertyp Rundfahrer
Zum Team
Aktuelles Team UAE Team Emirates
Internationale Team(s)
2018–2023
2024–
Sky / Ineos Grenadiers
UAE Team Emirates
Wichtigste Erfolge

Gesamtwertung Tour of the Alps 2019
Gesamtwertung Vuelta a Burgos 2022

Letzte Aktualisierung: 12. Juni 2023

Biografie Bearbeiten

Pavel Sivakov ist ein Sohn der ehemaligen russischen Radrennfahrer Alexandra Koljassewa, zweifacher Weltmeisterin im Mannschaftszeitfahren, und Alexei Siwakow, mehrfacher Tour-de-France-Teilnehmer. Er wurde im italienischen San Donà di Piave in Venetien geboren. Als er ein Jahr alt war, zog die Familie zunächst in die Region um Paris, weil der Vater einen Vertrag bei der französischen Mannschaft BigMat-Auber 93 erhalten hatte. Aufgewachsen ist er in Soueich, Haute-Garonne, wo er weiterhin lebt (Stand 2017).[1] Er selbst begann mit dem Radsport im Alter von 13 oder 14 Jahren in der französischen Klasse Minime 2.[2]

Im Jahr 2014 gewann Sivakov das Junioren-Rennen Ronde des Vallées, im Jahr darauf die Oberösterreich Juniorenrundfahrt sowie die Flandern-Rundfahrt der Junioren. Bei der Internationalen Niedersachsen-Rundfahrt belegte er in der Gesamtwertung Rang drei. Zudem wurde er russischer Straßenmeister der Junioren.

Im Erwachsenenbereich fuhr Sivakov 2016 sowie 2017 für das Developmentteam von BMC. Dieses Team entschied mit ihm 2016 das Mannschaftszeitfahren des Giro della Valle d’Aosta für sich, und Siwakov belegte in beiden Jahren jeweils den zweiten Rang in der Gesamtwertung der Olympia’s Tour. 2017 gewann er die Ronde de l’Isard sowie den Giro Ciclistico d’Italia und eine Etappe der Tour de l’Avenir, bei der er zudem Rang drei in der Gesamtwertung belegte.

2018 nahm Sivakov zusätzlich zu seiner russischen die französische Staatsbürgerschaft an.[3] Er entschied sich, weiterhin für Russland zu starten, da ein Wechsel der sportlichen Nationalität nach den Regeln der Union Cycliste Internationale bedeutet hätte, dass er zwei Jahre nicht für eine Nationalmannschaft hätte starten können und damit die Teilnahme bei den Olympischen Sommerspielen 2020 verunmöglicht gewesen wäre.[4]

Sivakov erhielt ab der Saison 2018 einen Vertrag beim UCI WorldTeam Sky und bestritt mit der Vuelta a España seine erste große Landesrundfahrt, die er aber nicht beenden konnte. Im April 2019 gelang ihm mit einem Etappensieg bei der Tour of the Alps sein erster Einzelerfolg bei einem Rennen der UCI Europe Tour.[5] Beim anschließenden Giro d’Italia 2019 übernahm er die Kapitänsrolle in Vertretung des gestürzten Egan Bernal und wurde Neunter der Gesamtwertung.[4] Im Januar 2020 gewann er die Nachwuchswertung der Tour Down Under und belegte beim Cadel Evans Great Ocean Road Race Platz zwei. Im Straßenrennen der Olympische Sommerspiele startete er für Russland und wurde 32.

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 sprach Sivakov seine Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung aus.[6] Am 2. März 2022 beantragte er erfolgreich beim Weltradsportverband UCI eine Änderung seiner sportrechtlichen Nationalität von Russisch auf Französisch. Er habe diese Änderung schon länger vorgehabt, aber die Vorgänge in der Ukraine hätten seine Entscheidung beschleunigt.[7][8]

In der Saison 2022 wurde Sivakov 16. des Giro d’Italia, Zweiter der Clásica San Sebastián und gewann die Gesamtwertung der Vuelta a Burgos.

Erfolge Bearbeiten

2014
  • Gesamtwertung und eine Etappe Ronde des Vallées
2015
  •   Russischer Junioren-Meister – Straßenrennen
  • Gesamtwertung und eine Etappe Oberösterreich Juniorenrundfahrt
  • Flandern-Rundfahrt (Junioren)
2016
2017
2018
2019
2020

2022

Grand-Tour-Platzierungen Bearbeiten

Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pavel Sivakov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. La revanche de Sivakov bientôt naturalisé français, le général pour Bernal. In: ledauphine.com. 27. August 2017, abgerufen am 24. April 2019 (französisch).
  2. Pavel Sivakov, entre les Pyrénées et la Russie. In: DirectVelo. 27. August 2014, abgerufen am 24. April 2019 (französisch).
  3. Pierre Carrey: Introducing Pavel Sivakov: Team Sky's next talent in the making. In: Cycling News. 4. September 2017, abgerufen am 24. April 2019 (englisch).
  4. a b Paul Knott: Pavel Siwakow - Der unbekannte Internationalist. In: Procycling, Deutsche Ausgabe. Dezember, 2019, S. 58 ff.
  5. Peter Maurer: Sivakov setzt mit Premierensieg die Familiengeschichte fort. In: radsport-news.com. 23. April 2019, abgerufen am 24. April 2019.
  6. UCI verurteilt russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. In: radsport-news.com. 26. Februar 2022, abgerufen am 26. Februar 2022.
  7. The Ineos Grenadiers: Pavel Sivakov nationality request accepted by UCI. Abgerufen am 4. März 2022 (englisch).
  8. Künftig Franzose: Russe Siwakow wechselt Nation. In: rad-net.de. 4. März 2022, abgerufen am 4. März 2022.