Paul von Schilhawsky

österreichischer Musikpädagoge, Musikwissenschaftler und Pianist
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Paul von Schilhawski, auch Paul Schilhawsky (* 9. November 1918 in Salzburg; † 2. Juli 1995 in Paris), war ein österreichischer Musikwissenschaftler, Pianist, Dirigent sowie Hochschullehrer und Rektor am Salzburger Mozarteum.

Leben und Wirken Bearbeiten

Ausbildung und Studium Bearbeiten

Paul von Schilhawsky legte 1936 am Theresianum Wien die Matura ab und studierte anschließend am Mozarteum bei Franz Ledwinka (Klavier) und Clemens Krauss (Dirigieren). Zusätzlich absolvierte er bis 1942 Studien der Musikwissenschaft und Germanistik an der Universität München bei unter anderem Rudolf von Ficker und Arthur Kutscher. Später folgten weitere Klavierstudien bei Winfried Wolf.[1][2]

Musikalische Laufbahn Bearbeiten

Nach seinem Studium wirkte Schilhawsky zunächst als Korrepetitor am Salzburger Landestheater und an der Opernschule des Mozarteums. 1945 wurde er zum Opernkapellmeister am Salzburger Landestheater ernannt und war dort in dieser Position bis 1948 tätig.[2] In Lissabon baute er zwischen 1948 und 1950 auf Initiative von Paul Sacher eine Opernschule auf.[3]

Parallel zu seiner Lehrtätigkeit am Mozarteum konzertierte er als Pianist solistisch, als Kammermusiker und Liedbegleiter in vielen Ländern Europas, in Nord-, Mittel- und Südamerika und im Mittleren und Nahen Osten. Über 20 Jahre lang bildete er gemeinsam mit dem Geiger und Professor Karlheinz Franke das Mozarteum-Duo.

Bei den Salzburger Festspielen konzertierte Schilhawsky mehrfach. Er gab ein Solorecital und trat als Solist mit Schumanns Klavierkonzert und Klavierkonzerten von Wolfgang Amadeus Mozart auf sowie kammermusikalisch mit Künstlern wie Yehudi Menuhin, Hans Hotter, Edith Mathis, Brigitte Fassbaender, Peter Schreier, Walter Berry, den Pianisten Erik Werba und Heinz Scholz, dem Geiger Franz Bruckbauer und dem Barylli-Quartett.[2][4] 1954 eröffnete er die neu gegründeten Salzburger Schlosskonzerte zusammen mit dem Bratschisten Paul Doktor und dem Klarinettisten Alois Heine.[2]

Lehrtätigkeit und Wirken am Mozarteum Bearbeiten

Ab 1951 lehrte Schilhawsky am Mozarteum; 1960 wurde er zum außerordentlichen Professor und im Jahr 1970 zum ordentlichen Hochschulprofessor ernannt. Von 1953 bis 1957 leitete er dort eine Klavierklasse und übernahm 1958 die Klasse für Konzertgesang und Liedinterpretation.[2][3] Zudem war er von 1972 bis 1982 Leiter der Internationalen Sommerakademien, für die während dieser Zeit Künstler wie Arleen Augér, Erna Berger, Kim Borg, Karl Engel, Karl Leister, Elisabeth Leonskaja, George London, Sándor Kónya, Ernst Kovacic, Hanna Ludwig, Heinrich Schiff, Michel Schwalbé, Giulietta Simionato oder Sándor Végh als Pädagogen gewonnen wurden.[5]

Von 1969 bis 1971 war Schilhawsky stellvertretender Präsident der Akademie Mozarteum und von 1971 bis 1979 Rektor der Hochschule Mozarteum. Während seiner Wirkungszeit kamen international bekannte Künstler wie zum Beispiel Sandor Végh, Nikolaus Harnoncourt oder Antonio Janigro als Lehrer ans Mozarteum.[2][3]

Zudem gab Schilhawsky jährlich Kurse im Fachbereich Deutsches Lied am Pariser Institut Autrichien. Für seine Verdienste ernannte ihn die Stadt Paris zum Ehrenbürger.[2] Schilhawsky erhielt weitere Ehrungen und es liegen zahlreiche Tonaufnahmen vor.

Ehrungen (Auswahl) Bearbeiten

Quellen:[2][3]

Diskografie (Auswahl) Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Mozarteum: Paul Schilhawsky. Abgerufen am 19. Juli 2022.
  2. a b c d e f g h Paul Schilhawsky. (PDF) In: Programm zur Gedenkfeier anlässlich des 100. Geburtstages von Altrektor Prof. Paul Schilhawsky. Abgerufen am 19. Juli 2022.
  3. a b c d Institut für kunst-und musikhistorische Forschungen: Schilhawsky, Paul. 2002, abgerufen am 19. Juli 2022.
  4. Salzburger Festspiele: Geschichte Archiv Sucherergebnisse Paul Schilhawsky. Abgerufen am 19. Juli 2022.
  5. 1972-1982. (PDF) In: 100 Jahre Internationale Sommerakademie. Jubiläums-Ausstellung 15. Juni bis September 2016. Universität Mozarteum, S. 10, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2022; abgerufen am 19. Juli 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-mozarteum.at