Ein Parachordom ist ein maligner Tumor unklarer Zuordnung. Er wurde zu den myoepithelialen Karzinomen des Weichteilgewebes gerechnet[1] oder als Sarkom angesehen.[2] Die ICD-O-3 führt das Parachordom wegen der Ähnlichkeit mit Chordomen unter den Sonstigen Tumoren des Nervensystems (Nr. 9373).

Die Krankheit wurde erstmals 1955 als peripheres Chordom beschrieben und trägt ihren heutigen Namen seit 1977. Bisher sind erst 50–60 Fälle beschrieben; es handelt sich um eine sehr seltene Tumorerkrankung.[3] Die Tumoren lagen überwiegend in den Weichgeweben der Extremitäten. Obwohl häufig ein benigner Verlauf auftritt, sind Metastasierungen beschrieben. Als Therapie kommen sowohl chirurgische Entfernung als auch Radio- und Chemotherapie (z. B. nach dem VIP-E-Schema) infrage.[1]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b C Selgrad, J Christ, F Weber, V Brébant, O Ortmann: Parachordom der Mamma – eine seltene Differentialdiagnose von Mammatumoren. In: Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Band 76, Nr. 10, 13. Oktober 2016, ISSN 0016-5751, S. s–0036–1592840, doi:10.1055/s-0036-1592840 (thieme-connect.de [abgerufen am 25. November 2020]).
  2. J. Limon, M. Babińska u. a.: Parachordoma: a rare sarcoma with clonal chromosomal changes. In: Cancer genetics and cytogenetics. Band 102, Nummer 1, April 1998, S. 78–80, doi:10.1016/s0165-4608(97)00270-7, PMID 9530345.
  3. Chun-Chao Huang, She-Meng Cheng: Clinical and radiological presentations of pelvic parachordoma. In: Rare Tumors. Band 4, Nr. 1, 20. Dezember 2011, ISSN 2036-3605, doi:10.4081/rt.2012.e5, PMID 22532921, PMC 3325750 (freier Volltext).