Pamhagen

Gemeinde im Bezirk Neusiedl am See, Burgenland

Pamhagen (ungarisch Pomogy)[1] ist eine Gemeinde mit 1500 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im nördlichen Burgenland im Bezirk Neusiedl am See in Österreich.

Pamhagen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Pamhagen
Pamhagen (Österreich)
Pamhagen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 33,04 km²
Koordinaten: 47° 42′ N, 16° 54′ OKoordinaten: 47° 42′ 8″ N, 16° 54′ 24″ O
Höhe: 121 m ü. A.
Einwohner: 1.500 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 45 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7152
Gemeindekennziffer: 1 07 16
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 7
7152 Pamhagen
Website: www.gemeinde-pamhagen.at
Politik
Bürgermeister: Josef Tschida (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(21 Mitglieder)
12
9
12 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Pamhagen im Bezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Pamhagen im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)AndauApetlonBruckneudorfDeutsch JahrndorfEdelstalFrauenkirchenGattendorfGolsHalbturnIllmitzJoisKittseeMönchhofNeudorf bei ParndorfNeusiedl am SeeNeusiedl am SeeNickelsdorfPamaPamhagenParndorfPodersdorf am SeePotzneusiedlSankt Andrä am ZickseeTadtenWallern im BurgenlandWeiden am SeeWinden am SeeZurndorfBezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Pamhagen im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Türkenturm
Türkenturm
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Bearbeiten

Pamhagen liegt am Rande des nordburgenländischen Teilgebietes Waasen, zwischenzeitlich auch Wasen (ungar.: Hanság). Das Gemeindegebiet grenzt an Ungarn, wobei etwa die Hälfte der Grenze entlang des Einser-Kanals verläuft. Weitere Ortsteile sind das Feriendorf Pannonia und der Tierpark Pamhagen.

Nachbargemeinden:

Sankt Andrä am Zicksee
Apetlon   Wallern im Burgenland
Ungarn

Geschichte

Bearbeiten

1268 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt. 1380 wird ein Pfarrer Johann ecclesiae de Pomog genannt. 1547 erfolgte die Niederschrift eines Bann-Taidings (Gerichtstag). Die erste Erwähnung einer Schule erfolgt 1652.

Die Komitat-Konskription des Jahres 1713 gibt den ersten Hinweis auf Weinbau in Pamhagen. Von 1778 bis 1780 erfolgten der Bau eines Straßendammes durch den Waasen mit 14 hölzernen Brücken von Pamhagen nach Esterház (Länge 7,5 km) und Ende des 19. Jahrhunderts (1897) die Errichtung der Fertövide-er Lokal-Eisenbahn (Neusiedler Seebahn).

Wenige Jahre später, 1909, wird die Pamhagener Kreditgenossenschaft gegründet.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Pomogy verwendet werden. Dabei gehörte Pamhagen (Pomogy) zum Komitat Wieselburg (Moson Vármegye).

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

1948 teilte der „Eiserne Vorhang“ Europa, Pamhagen verlor den Zugang zu Grundeigentum auf ungarischem Territorium.

Nach dem Schließen der Grenzübergänge (Bahn und Straße) zu Ungarn im Jahr 1955 war es nur mit Visum (insbesondere ungarische Arbeitspendler) möglich per Bahn ein- und auszureisen. 1990 wurde die Neusiedler Seebahn für Grenzübertritte geöffnet.

Insbesondere für den Radverkehr war die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Pamhagen-Fertöd auf flachem, kurzem Weg nach Ungarn für Nichtmotorisierte um 1991 ein großer Gewinn. 1995 wurde der Übergang auch für land- und forstwirtschaftlichen Verkehr geöffnet, später auch allgemein für Motorisierte.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Pfarrkirche Pamhagen
  • Pfarrkirche Pamhagen: Sie wurde von 1745 bis 1754 errichtet und Mitte der 1950er Jahre erweitert sowie umgebaut.
  • Türkenturm: Der Turm ist das Wahrzeichen des Ortes. Der Türkenturm ist ein ehemaliger Glockenturm aus der Zeit, als die Kirche noch außerhalb des Ortes stand.
 
Wollschwein im Steppentierpark Pamhagen

Gemeinderat

Bearbeiten
Gemeinderatswahl 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
55,38
(−3,19)
44,62
(+11,50)
n. k.
(−8,3)
FPA1
2017

2022


Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[3] 2017[4] 2012[5] 2007[6] 2002[7] 1997[7]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
ÖVP 664 55,38 12 748 58,57 13 850 59,27 13 691 45,88 10 566 43,67 10 524 44,33 10
SPÖ 535 44,62 9 423 33,12 7 584 40,73 8 767 50,93 11 620 47,84 10 522 44,16 9
FPA1 nicht kandidiert 106 8,30 1 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 22 1,46 0 110 8,49 1 136 11,51 2
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 26 1,73 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1584 1651 1852 1859 1653 1523
Wahlbeteiligung 84,85 % 85,46 % 86,66 % 87,79 % 88,02 % 90,15 %
A1 
Freie Pamhagener

Gemeindevorstand

Bearbeiten

Dem Gemeindevorstand gehören neben Bürgermeister Josef Tschida (ÖVP) und Vizebürgermeister Reinhard Csida (SPÖ) die geschäftsführenden Gemeinderäte Manfred Bleich (SPÖ), Anton Kotzenmacher (ÖVP), Johann Munzenrieder (SPÖ), Johann Thell (ÖVP) und Gerhard Thüringer (ÖVP) an.[8]

Bürgermeister

Bearbeiten

Bürgermeister ist Josef Tschida (ÖVP),[9] der am 7. Oktober 2012 Johann Munzenrieder (SPÖ) ablöste. Vor Munzenrieder stand bis 13. Februar 2012 Josef Wüger (SPÖ) der Gemeinde vor.[10] Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 wurde Tschida mit 67,38 % der Stimmen in seinem Amt bestätigt.[4] Bei der Wahl 2022 verteidigte Josef Tschida sein Amt mit 56,95 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang.[3]

Gemeindewappen

Bearbeiten

Das Wappen stammt aus dem 19. Jahrhundert und zeigt eine dreizackige Harpune, die von stilisierten Zweigen umgeben ist. Die mittlere Zacke der Harpune weist einen dreispitzigen Widerhaken auf, die seitlichen Zacken haben nur einen Spitz. Die stilisierten Zweige sind unten gekreuzt und umranken die Harpune U-förmig. Es sind keine Farbensignierungen erhalten, die auf Wappen- und Ortsfarben schließen lassen.[11]

Partnergemeinde

Bearbeiten

Seit 2008 pflegt Pamhagen eine Partnerschaft mit Krumpendorf am Wörthersee in Kärnten.[12]

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Bearbeiten

Personen mit Bezug zur Gemeinde

Bearbeiten
  • Heinz Fischer (* 1938), ehemaliger Bundespräsident, er besuchte in Pamhagen die Volksschule

Literatur

Bearbeiten
  • Abschnitt „Die Partnergemeinden“ in „TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager“ von Petra Weiß, Hrsg. Stadtgemeinde Bruck an der Leitha, April 2017, S. 450/451
Bearbeiten
Commons: Pamhagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Pamhagen – Reiseführer

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 88.
  2. https://www.turus.net/fotostrecke/reise/ungarn/grenzuebergang-fertoed-pamhagen-grenze-zwischen-ungarn-und-oesterreich-5779 Bild Grenzübergang Pamhagen-Fertöd, turus.net, abgerufen am 22. April 2014
  3. a b Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  4. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Pamhagen 2017 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
  5. Land Burgenland: Wahlergebnis Pamhagen 2012 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
  6. Land Burgenland: Wahlergebnis Pamhagen 2007 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
  7. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Pamhagen 2002 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
  8. Gemeindevorstand. Gemeinde Pamhagen, abgerufen am 30. Oktober 2022 (englisch).
  9. Gemeinde Pamhagen: Bürgermeister und Vizebürgermeister (Memento des Originals vom 4. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-pamhagen.at (abgerufen am 3. Dezember 2017)
  10. Sozialdemokratischer Gemeindevertreterverband Burgenland: Neuer Bürgermeister in Pamhagen! (abgerufen am 3. Dezember 2017)
  11. Wappen. Gemeinde Pamhagen, abgerufen am 30. Oktober 2022 (englisch).
  12. Partnergemeinde. Gemeinde Pamhagen, abgerufen am 30. Oktober 2022 (englisch).