Otto Eichrodt

deutscher Maler und Grafiker (1867-1944)

Otto Eichrodt (* 25. Juni 1867 in Freiburg im Breisgau; † 15. Januar 1944 in Karlsruhe) war ein deutscher Maler, Grafiker, Illustrator, Dichter und Komponist.

Otto Eichrodt um 1900

Familie Bearbeiten

Eichrodt war der ältere Bruder von Hellmut Eichrodt. Ihr Vater Julius Eichrodt (1826–1893), langjähriger Gefängnisdirektor in Bruchsal, war ein Sohn des kurzzeitigen badischen Innenministers Ludwig Friedrich Eichrodt und Bruder des Schriftstellers Ludwig Eichrodt.[1] Ihre Mutter Julie (1838–1919) war eine Tochter des preußischen Regierungspräsidenten der Hohenzollernschen Lande Anton von Sallwürk und Schwester des Pädagogen Ernst von Sallwürk.[2] Der Maler und Grafiker Sigmund von Sallwürk war ihr Vetter.

Leben Bearbeiten

Otto Eichrodt studierte von 1888 bis 1901 an der Karlsruher Kunstakademie und anschließend in München und Paris. Er wohnte und arbeitete zusammen mit seinem Bruder Hellmut Eichrodt. Otto Eichrodt malte Landschaften, Bildnisse und Stillleben; ferner schuf er Buchillustrationen, Plakate, Werbedrucksachen und ähnliche Produkte. Für Knorr schuf er die Sammelbilderserien Volkslieder (um 1902), Sportbilder und Die fünf Sinne (o. J.), für Stollwerck die Serie Andersen und 5 seiner Märchen. Auch Dr. Thompson’s Seifenpulver wurde unter anderem mit Gebrauchsgrafiken von Otto Eichrodt beworben. Auf einer Bildpostkartenserie, die er für dieses Produkt entwarf, stand der weiße Schwan im Vordergrund, der zum Signet der Marke wurde. Eichrodt, der einen Buckel und einen Klumpfuß hatte, karikierte sich auch häufig selbst.

Besonders für Festlichkeiten des Karlsruher Künstlervereins schrieb er auch Pantomimen und Volksstücke mit Gesang und Tanz. In die NSDAP trat er mit der Begründung, er sei „Zuchthäusler“, nicht ein. Dies bezog sich auf den Beruf seines Vaters.[3]

Otto Eichrodt wurde vom Bildhauer Hermann Binz (1876–1946) als Wasserspeier in Gestalt eines Fauns am Karlsruher Stephanienbrunnen porträtiert.[4]

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Franz Adam Karl Krauß: Julius Eichrodt. In: Friedrich v. Weech und Albert Krieger (Hrsg.): Badische Biographien. V. Teil 1891-1901. Band 1. Carl Winters, Heidelberg 1906, S. 132 f. (nbn-resolving.org – Krauß nennt für Julius Eichrodt das falsche Todesjahr 1894. Aber der Tod wird schon in der Badischen Landes-Zeitung 1893/276 (23.11.1893), S. 2 gemeldet.).
  2. Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch. Weber & Kölblin, Baden-Baden 1886, S. 398 (nbn-resolving.org [abgerufen am 6. November 2022]).
  3. Detlef Lorenz, Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder, Reimer 2000, ISBN 3-496-01220-X, S. 92
  4. Stadt Karlsruhe (Hrsg.): Straßennamen in Karlsruhe (= Karlsruher Beiträge. Nr. 7). Karlsruhe 1994, ISBN 3-7650-0407-3 (online (Memento vom 24. September 2021 im Internet Archive)).