Ostrogoschsk (russisch Острогожск) ist eine Stadt in der Oblast Woronesch (Russland) mit 33.842 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Stadt
Ostrogoschsk
Острогожск
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Woronesch
Rajon Ostrogoschsk
Bürgermeister Alexander Boldyrew
Gegründet 1652
Stadt seit 1765
Fläche 22 km²
Bevölkerung 33.842 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 1538 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 110 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 47375
Postleitzahl 397850–397855
Kfz-Kennzeichen 36, 136
OKATO 20 231 501
Website www.ostroadm.vrn.ru
Geographische Lage
Koordinaten 50° 52′ N, 39° 4′ OKoordinaten: 50° 52′ 0″ N, 39° 4′ 0″ O
Ostrogoschsk (Europäisches Russland)
Ostrogoschsk (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ostrogoschsk (Oblast Woronesch)
Ostrogoschsk (Oblast Woronesch)
Lage in der Oblast Woronesch
Liste der Städte in Russland

Geographie Bearbeiten

 
Kirche in Ostrogoschsk

Die Stadt liegt auf der Mittelrussischen Platte etwa 140 km südlich der Oblasthauptstadt Woronesch an der Tichaja Sosna, einem rechten Nebenfluss des Don.

Ostrogoschsk ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Die Stadt liegt an der auf diesem Abschnitt 1895 eröffneten Eisenbahnstrecke CharkiwWaluikiBalaschowPensa.

Geschichte Bearbeiten

Als offizielles Gründungsjahr gilt 1652, als hier auf Anweisung des Zaren Alexei Michailowitsch an Stelle einer bereits seit Anfang des Jahrhunderts existierenden Ansiedlung ein Ostrog im Verlaufe der Belgoroder Verteidigungslinie entlang der damaligen Südgrenze des Zarentums Russland errichtet wurde. Der Ortsname ist von Namen des Baches Ostrogoschtsch abgeleitet, welcher hier in die Tichaja Sosna mündet.

1765 wurde das Stadtrecht verliehen; 1779 wurde die Stadt Verwaltungszentrum eines Kreises (Ujesds), dies blieb sie während des gesamten 19. Jahrhunderts innerhalb des Gouvernements Woronesch.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Ostrogoschsk am 5. Juli 1942 von der deutschen Wehrmacht besetzt und am 20. Januar 1943 von Truppen der Woronescher Front der Roten Armee im Rahmen der Operation Ostrogoschsk-Rossosch zurückerobert.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1897 20.983
1926 11.000
1939 11.707
1959 28.403
1970 29.921
1979 34.044
1989 34.492
2002 34.585
2010 33.842

Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

In Ostrogoschsk ist eine Reihe von Kaufmannshäusers aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert erhalten.

Ostrogoschsk besitzt ein nach dem Maler Iwan Kramskoi benanntes Heimatmuseum mit Bildergalerie. Das Geburts- und Wohnhaus des Malers wurde ebenfalls als Museum hergerichtet.

Im Stadtzentrum steht ein Gedenkstein zur Erinnerung an ein Treffen zwischen Peter dem Großen und dem ukrainischen Hetman Iwan Masepa, welches in 1696 in Ostrogoschsk stattfand.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Anatoli Filiptschenko (1928–2022), Kosmonaut, verbrachte Jugend in Ostrogoschsk; Ehrenbürger der Stadt
  • Iwan Kramskoi (1837–1887), Maler, Pädagoge und Kunstkritiker, geboren in Ostrogoschsk
  • Samuil Marschak (1887–1964), Schriftsteller, verbrachte Kindheit und Jugend in Ostrogoschsk
  • Kondrati Rylejew (1795–1826), Dichter und Dekabrist, lebte mehrere Jahre auf einem Landgut bei Ostrogoschsk und heiratete hier eine Gutsbesitzertochter; schrieb die Ode Peter der Große in Ostrogoschsk
  • Nikolai Stankewitsch (1813–1840), wurde im nahen Dorf Uderewka geboren und besuchte in Ostrogoschsk die Schule

Wirtschaft Bearbeiten

In Ostrogoschsk gibt es Betriebe der Lebensmittel- und Textilindustrie sowie der Bauwirtschaft.

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ostrogoschsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien