Oratorium des Louvre

Kirchengebäude in Paris, Frankreich

Das Oratorium des Louvre (französisch Oratoire du Louvre) bzw. der Temple protestant de l’Oratoire du Louvre ist das Kirchengebäude einer reformierten Gemeinde innerhalb der Vereinigten Protestantischen Kirche Frankreichs in der Rue Saint-Honoré 145 im 1. Arrondissement von Paris auf der anderen Straßenseite des Louvre.

Fassade

Geschichte Bearbeiten

Während der Regierungszeit Heinrichs IV. versammelten sich die französischen Protestanten (Hugenotten) zum Gottesdienst in dem großen zum Louvre gehörenden Salle des Cariatides, die Kirche nannte sich Église de Madame. Obwohl das Edikt von Nantes von 1598 den Hugenotten nur eingeschränkte Rechte einräumte, konnten die Pariser Protestanten ihre Kirche in einem Umkreis von 6 km um Paris errichten und entschieden sich für Charenton.[1]

Die Kirche wurde 1611 von Pierre de Bérulle als französische Niederlassung des Oratoriums des heiligen Philipp Neri gegründet. Der Bau des Oratoriums begann 1621 unter Ludwig XIII., sie wurde am 23. Dezember 1623 von Ludwig XIII. zur Königlichen Kapelle des Louvre ernannt. Die Arbeiten an der Kirche wurden 1625 ausgesetzt und erst 1740 wieder aufgenommen, wobei die Kirche 1745 fertiggestellt wurde. Sie wurde während der Französischen Revolution 1792 geschlossen, geplündert und in ein Lagerhaus umgewandelt. Das Gebäude des Oratoriums wurde 1811 von Napoleon Bonaparte der protestantischen Gemeinde St-Louis-du-Louvre übergeben als diese Kirche abgerissen wurde, um die Erweiterung des Louvre zu ermöglichen. Seitdem finden hier protestantische Gottesdienste statt. 1882 wurde eine eigene Gemeinde gegründet. Seit dem 24. April 1907 steht die Kirche unter Denkmalschutz (siehe auch Liste der Monuments historiques).

Das Oratorium war der Ort der Trauerfeierlichkeiten von Kardinal Richelieu, Ludwig XIII., Königin Anna von Österreich, Maria Theresia aus dem Hause Habsburg und anderer.

Eine Statue und ein Denkmal des Admirals Gaspard de Coligny, des großen Hugenottenführers des 16. Jahrhunderts, wurde 1889 in der Rue de Rivoli errichtet.

Temple protestant de l’Oratoire du Louvre Bearbeiten

Der Protestantische Tempel des Oratoriums des Louvre (Temple protestant l’Oratoire du Louvre) ist eine liberale protestantische reformierte Kultstätte, die der Église protestante unie de France (Vereinigte Evangelische Kirche von Frankreich) angeschlossen ist. Sie gilt als eine der bekanntesten reformierten Gemeinden in Paris. Sie ist für ihre liberale Theologie bekannt.

Prominente Pastoren waren:

Verschiedenes Bearbeiten

Die nächste Metrostation ist Louvre – Rivoli.

Orgel Bearbeiten

 
Orgel von Gonzales

Die Orgel wurde 1962 von Victor Gonzales fertiggestellt und am 14. Januar 1962 von Marcel Dupré, Alexandre Cellier, Henriette Puig-Roget und Marie-Louise Girod-Parrot eingeweiht. Das 2. Manual (Positif) ist zweigeteilt und auf den Seitenemporen platziert.

I Grand-Orgue C–c4
Montre 16′
Bourdon 16′
Montre 08′
Bourdon 08′
Flûte harmonique 08′
Salicional 08′
Prestant 04′
Flûte douce 04′
Quinte ouverte 223
Doublette 02′
Fourniture IV
Cymbale III
Cornet V
Bombarde 16′
Trompette 08′
Clarinette 08′
Clairon 04′
II Positif C–c4
Diapason 8′
Principal 4′
Nasard 223
Fourniture III
Cymbale II
Trompette 8′
Soprano 4′
schwellbar:
Flûte creuse 8′
Cor de nuit 8′
Gemshorn 4′
Quarte de nasard 2′
Tierce 135
Larigot 113
Piccolo 1′
Cromorne 8′
III Récit expressif C–c4
Quintaton 16′
Principal 08′
Gemshorn 08′
Flûte à fuseau 08′
Voix céleste 08′
Prestant 04′
Flûte ouverte 04′
Nasard 223
Octavin 02′
Tierce 135
Fourniture IV
Cymbale III
Tuba 16
Trompette 08
Basson-hautbois 08′
Voix humaine 08′
Clairon 04′
Pédale C–g1
Montre 16′
Soubasse 16′
Contrebasse 16′
Grande quinte 1023
Principal 08′
Bourdon 08′
Octave basse 08′
Quinte 513
Principal 04′
Flûte 04′
Choral basse 02′
Fourniture IV
Bombarde 16
Basson 16′
Trompette 08′
Basson 08′
Clairon 04′
Basson 04′

[2]

Organisten Bearbeiten

 
Marie-Louise Girod am Spieltisch der Orgel
  • Joseph-Nicolas Lefroid de Méreaux (1811–1838)
  • Ernest Meumann (1843)
  • Franck Lesur
  • Henriette Roget (1934–1979)
  • Marie-Louise Girod-Parrot (1941–2008)
  • Jean-Dominique Pasquet (2009–2016)
  • David Cassan (seit 2017)
  • Sarah Kim (seit 2017)

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

  1. vgl. Démolition du Temple de Charenton
  2. oratoiredulouvre.fr. Abgerufen am 25. Juni 2022.

Literatur Bearbeiten

Galerie Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Temple protestant de l'Oratoire du Louvre (Paris) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Oratorium des Louvre (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
Temple protestant de l’Oratoire du Louvre; Protestantischer Tempel des Louvre; Eglise Réformée de l’Oratoire du Louvre; Temple Protestant de l’Oratoire du Louvre; Eglise Réformée de l’Oratoire du Louvre; Temple protestant de l’Oratoire du Louvre; Reformierte Kirche Oratoire du Louvre

Koordinaten: 48° 51′ 42″ N, 2° 20′ 24″ O