Optische Anschlussleitung, kurz OPAL (engl. für Optical Access Line), ist eine Technik der Teilnehmeranschlussleitung, die in sieben Pilotprojekten der Deutschen Bundespost verwendet wurde. Dabei wurde die Verwendung von Glasfasertechnologie im Ortsnetz erprobt und diese schließlich auch eingeführt.

Hintergrund war nach der deutschen Wiedervereinigung der enorme Nachholbedarf an Telefonanschlüssen in den neuen Bundesländern. Es fehlten dafür nicht nur die Vermittlungsstellen, sondern vor allem auch Leitungen. Die Bundesregierung hatte deshalb ein Programm zur Förderung von Glasfaserverkabelung ausgeschrieben und so wurde in den neuen Bundesländern bei der OPAL-Technik eine Kombination aus Glasfaser und Kupferleitung verlegt.[1] Nur das letzte Stück zum Teilnehmer wurde als Kupferleitung ausgeführt (Letzte Meile genannt). Die elektrischen Signale der Kupferadern wurden dann gebündelt, in ein optisches Signal gewandelt und über die Glasfasern zur Vermittlungsstelle geführt. Die Glasfaserverkabelung von OPAL4 in Leipzig erreichte 1991 beispielsweise eine Datenrate von 35 Mbit/s und 288 Teilnehmer.

Als später breitbandige Internetzugänge auf DSL-Basis eingeführt wurden, erwies sich die Glasfasertechnologie im Ortsnetz, die vorher modern und zukunftweisend gewirkt hatte, als schwerer Nachteil. Die bevorzugte DSL-Technologie erfordert eine durchgängige Kupferleitung und arbeitet nicht auf passiven Glasfasern (PON). Es gab zwar schon Technologien für Datenübertragungen über Glasfaser, jedoch war die Technik dafür so teuer, dass es rentabler war, nochmals die Straßen aufzureißen, neben dem Glasfaserkabel ein Kupferkabel zu legen und die Technik für die Verwendung der Kupferkabel anzuschaffen.

Es ist heute möglich, die vorhandene OPAL-Struktur für das Gigabit Passive Optical Network (GPON) zu nutzen.

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Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. TK-Netze: Ostdeutschland ist weltweit die Nummer eins. In: COMPUTERWOCHE. IDG Business Media, 3. Juni 1994, abgerufen am 1. November 2020.