Olympische Sommerspiele 1908/Radsport

Wettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen 1908

Bei den IV. Olympischen Spielen 1908 in London wurden sechs Radsport-Wettbewerbe ausgetragen. Sämtliche Rennen fanden auf der 660 Yards (603,50 m) langen Zement-Rundbahn im White City Stadium statt. Straßenrennen waren nicht ausgeschrieben worden, da solche gemäß dem britischen Straßenverkehrsgesetz verboten waren.

Radsport bei den
Olympischen Sommerspielen 1908
Information
Austragungsort Vereinigtes Konigreich 1801 London
Wettkampfstätte White City Stadium
Nationen 7
Athleten 97 (97 Marssymbol (männlich))
Datum 13. bis 18. Juli 1908
Entscheidungen 6
St. Louis 1904

Es kamen die Regeln der National Cyclists’ Union of England and Wales zur Anwendung, nicht jene des Weltverbandes UCI. Das 1000-Meter-Rennen wurde wegen Überschreiten des Zeitlimits von 105 Sekunden nicht gewertet. In allen Rennen (mit Ausnahme der Mannschaftsverfolgung) wurde nur die Zeit des Erstplatzierten gestoppt.

Alle Wettbewerbe waren Männern vorbehalten.

Bilanz Bearbeiten

Medaillenspiegel Bearbeiten

Platz Land       Gesamt
1 Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 5 3 1 9
2 Dritte Französische Republik  Frankreich 1 2 2 5
3 Deutsches Reich  Deutsches Reich 1 1 2
4 Belgien  Belgien 1 1
Kanada 1868  Kanada 1 1
Gesamt 6 6 6 18

Medaillengewinner Bearbeiten

Disziplin Gold Silber Bronze
  Bahnradsport
660 Yards (603,491 m) Vereinigtes Konigreich 1801  Victor Johnson Dritte Französische Republik  Émile Demangel Deutsches Reich  Karl Neumer
5 km Vereinigtes Konigreich 1801  Benjamin Jones Dritte Französische Republik  Maurice Schilles Dritte Französische Republik  André Auffray
20 km Vereinigtes Konigreich 1801  Clarence Kingsbury Vereinigtes Konigreich 1801  Benjamin Jones Belgien  Joseph Werbrouck
100 km Vereinigtes Konigreich 1801  Charles Bartlett Vereinigtes Konigreich 1801  Charles Denny Dritte Französische Republik  Octave Lapize
2000 m Tandem Dritte Französische Republik  Maurice Schilles / André Auffray Vereinigtes Konigreich 1801  Frederick Hamlin / Thomas Johnson Vereinigtes Konigreich 1801  Charlie Brooks / William Isaacs
1980 Yards Mannschaftsverfolgung Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien
Benjamin Jones
Clarence Kingsbury
Leon Meredith
Ernest Payne
Deutsches Reich  Deutsches Reich
Max Götze
Rudolf Katzer
Hermann Martens
Karl Neumer
Kanada 1868  Kanada
William Anderson
Walter Andrews
Frederick McCarthy
William Morton

Ergebnisse Bahnradsport Bearbeiten

660 Yards (603,491 m) Bearbeiten

Platz Land Athlet Zeit (s)
1 Vereinigtes Konigreich 1801  GBR Victor Johnson 51,2
2 Dritte Französische Republik  FRA Émile Demangel k. A.
3 Deutsches Reich  GER Karl Neumer k. A.
4 Vereinigtes Konigreich 1801  GBR Daniel Flynn k. A.

Datum: 14. und 15. Juli

Am Start waren 46 Fahrer aus neun Ländern. Die Sieger der 16 Vorläufe (jeweils zwei oder drei Fahrer) qualifizierten sich für die zweite Runde. Diese umfasste vier Rennen, wobei sich die Sieger für das Finale qualifizierten. Es galt ein Zeitlimit von 70 Sekunden.

5 km Bearbeiten

Platz Land Athlet Zeit (min)
1 Vereinigtes Konigreich 1801  GBR Benjamin Jones 8:36,2
2 Dritte Französische Republik  FRA Maurice Schilles k. A.
3 Dritte Französische Republik  FRA André Auffray k. A.
4 Dritte Französische Republik  FRA Émile Maréchal k. A.
5 Vereinigtes Konigreich 1801  GBR Clarence Kingsbury k. A.
6 Niederlande  NED Johannes van Spengen k. A.

Datum: 17. und 18. Juli

An diesem Rennen waren 42 Fahrer aus acht Ländern am Start. Die Sieger der sieben Vorläufe qualifizierten sich für das Finale. Es galt ein Zeitlimit von 9:25 Minuten.

20 km Bearbeiten

Platz Land Athlet Zeit (min)
1 Vereinigtes Konigreich 1801  GBR Clarence Kingsbury 34:13,6
2 Vereinigtes Konigreich 1801  GBR Benjamin Jones k. A.
3 Belgien  BEL Joseph Werbrouck k. A.
4 Vereinigte Staaten 46  USA Louis Weintz k. A.

Datum: 14. Juli

Es nahmen 44 Fahrer aus elf Ländern an diesem Wettbewerb teil. Für das Finale qualifizieren konnten sich die Sieger der sechs Vorläufe, darüber hinaus gab es drei Schrittmacher. Ins Ziel kamen vier der sechs Finalisten.

100 km Bearbeiten

Platz Land Athlet Zeit (h)
1 Vereinigtes Konigreich 1801  GBR Charles Bartlett 2:41:48,6 (WR)
2 Vereinigtes Konigreich 1801  GBR Charles Denny k. A.
3 Dritte Französische Republik  FRA Octave Lapize k. A.
4 Vereinigtes Konigreich 1801  GBR Billy Pett k. A.
5 Dritte Französische Republik  FRA Paul Texier k. A.
6 Kanada 1868  CAN Walter Andrews k. A.

Datum: 15., 16. und 18. Juli

Es nahmen 43 Fahrer aus elf Ländern teil. In zwei Vorläufen wurden 16 Finalteilnehmer ermittelt (jeweils die ersten sechs eines Vorlaufs sowie vier Läufer, die die meisten Runden geführt hatten). Ein Kanadier wurde nach Protest nachnominiert. Das Finale fand in strömendem Regen statt, Teile der Innenbahn standen unter Wasser. Neun der 17 Finalisten mussten das Rennen aufgeben.

2000 m Tandem Bearbeiten

Platz Land Athleten Zeit (min)
1 Dritte Französische Republik  FRA Maurice Schilles
André Auffray
3:07,6
2 Vereinigtes Konigreich 1801  GBR Frederick Hamlin
Thomas Johnson
k. A.
3 Vereinigtes Konigreich 1801  GBR Charlie Brooks
William Isaacs
k. A.

Datum: 13. und 15. Juli

Am Wettbewerb nahmen 17 Paare aus sieben Ländern teil. Die Qualifikation war zweistufig: In der ersten Runde fanden sieben Rennen statt. Die Sieger trafen in der zweiten Runde in zwei Rennen aufeinander. Für das Finale qualifiziert waren dann die beiden Sieger sowie das schnellste zweitplatzierte Paar.

1980 Yards Mannschaftsverfolgung Bearbeiten

Datum: 17. Juli

Gemeldet waren ursprünglich sieben Mannschaften, doch zum Start der ersten Runde erschienen nur fünf Mannschaften mit je vier Fahrern. Großbritannien und Kanada kamen kampflos weiter, da die Mannschaften Belgiens und der USA auf einen Start verzichteten. Die Niederländer profitierten von einem Freilos; nur die Deutschen mussten antreten und setzten sich gegen Frankreich durch.

In den Halbfinalrennen gewannen Großbritannien gegen Kanada und Deutschland gegen die Niederlande. Im Finale siegten die Briten mit deutlichem Vorsprung. Die Bronzemedaille ging an die Kanadier, da diese im Halbfinale die schnellere Verlierermannschaft gewesen waren.

Weblinks Bearbeiten