Olga Petersen

Deutsche Politikerin

Olga Petersen (* 12. September 1982 in Omsk, Sowjetunion[1]) ist eine deutsche Politikerin der AfD.

Olga Petersen (2020)

Leben Bearbeiten

Olga Petersen wurde 1982 in der sibirischen Stadt Omsk in eine russlanddeutsche Familie geboren. Im Alter von 16 Jahren siedelte sie mit ihrer Familie nach Hamburg über. Petersen absolvierte eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten.

Petersen war bis Ende 2021 Beisitzerin[2] im Landesvorstand der AfD Hamburg und stellvertretende Vorsitzende[3] im Bezirksvorstand Harburg. Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020 wurde Petersen mit 4018 Stimmen zum Mitglied der Bürgerschaft gewählt.[4][5][6] Petersen wendet sich gegen schulische Umwelterziehung, die ihrer Meinung nach den Diesel als schlecht darstelle, gegen Ernährungserziehung, die ihrer Darstellung zufolge mit einer Liste erlaubter Brotbeläge arbeite, und einer in ihren Augen verfrühten Sexualerziehung in der Schule.[7] Sie lehnt „linke Genderpolitik“ ab und hält die Migration von Fachärzten für keine geeignete Lösung, um den Ärztemangel in Deutschland zu beheben. Impfpflichten hält sie für eine Entmündigung der Bürger. Sie tritt dafür ein, freiberufliche Hebammen finanziell zu entlasten.[8]

2021 wurde Petersen von Beobachtern wie dem taz-Journalisten Andreas Speit dem rechtsextremen Flügel innerhalb der AfD zugerechnet.[9]

Im Juni 2022 gründete Petersen gemeinsam mit aktiven und ehemaligen AfD-Bundestagsabgeordneten in Chemnitz die „Vereinigung zur Abwehr der Diskriminierung und der Ausgrenzung Russlanddeutscher sowie russischsprachiger Mitbürger in Deutschland“ (Vadar e.V.). Zu den Gründungsmitgliedern von Vadar gehören laut Vereinsregister der stellvertretende AfD-Bundesschatzmeister Harald Weyel, der AfD-Bundestagsabgeordnete Eugen Schmidt, der ehemalige Bundestagsabgeordnete Ulrich Oehme sowie Wladimir Sergijenko und Gunnar Lindemann. Der Verein finanzierte laut eigenen Angaben die rechtliche Vertretung der pro-russischen Influencerin Alina Lipp und wendet sich gegen das deutsche Verbot des Z-Symbols.[10][11] Der Verein leugnet auf Telegram die von russischer Seite begangenen Kriegsverbrechen im Russisch-Ukrainischen Krieg.[12][13]

Laut einer Recherche von Correctiv teilte Petersen im September 2022 einen Artikel auf Facebook, der zu einer russischen Desinformationskampagne gehörte, laut dem angeblich Waffen, die für die Ukraine bestimmt waren, in Deutschland auf dem Schwarzmarkt gelandet seien.[14]

Petersen ist geschieden und hat vier Kinder.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Olga Petersen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Сенсация в ландтаге Гамбурга: «Российские немцы стали политической силой». Abgerufen am 16. August 2020 (russisch).
  2. Olga Petersen. Abgerufen am 27. März 2020 (deutsch).
  3. Bezirksvorstand. In: AfD Hamburg-Harburg. Archiviert vom Original am 22. Januar 2015; abgerufen am 27. März 2020 (deutsch).
  4. Tagesspiegel.de: Um 18 Uhr versteinerten die Mienen – um 21 Uhr kam die Hoffnung zurück
  5. Niels Kreller: Wahl: Diese Harburgerinnen und Harburger sitzen in der nächsten Bürgerschaft. Abgerufen am 27. März 2020 (deutsch).
  6. Bürgerschaftswahl 2020. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2020; abgerufen am 24. März 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen-hamburg.de
  7. Denis Fengler: AfD-Hamburg: „Unser Wahlziel ist es, zweistellig zu werden“. In: DIE WELT. 10. Februar 2020 (welt.de [abgerufen am 27. März 2020]).
  8. Olga Petersen
  9. Machtkampf in der Hamburger AfD: Revolte der Flügel-Anhänger. Abgerufen am 31. Oktober 2021.
  10. Verein mit AfD-Bezügen: Gemeinsam für Russland auf tagesschau.de vom 16. Dezember 2022.
  11. Lara Schultz: Ein dubioser Verein beansprucht, für russigsprachige Menschen einzutreten auf Jungle.world vom 22. Dezember 2022.
  12. Maik Baumgärtner, Alexander Chernyshev, Roman Lehberger, Ann-Katrin Müller, Roman Höfner, Wolf Wiedmann-Schmidt: Moskaus Mann im Bundestag, in Der Spiegel 29/2023 und auf Spiegel.de vom 13. Juli 2023.
  13. Maik Baumgärtner, Christo Grozev, Roman Höfner, Roman Dobrokhotov, Roman Lehberger, Ann-Katrin Müller, Fidelius Schmid, Wolf Wiedmann-Schmidt: (S+) AfD: Kremlfreund im Bundestag – Geheime Nachrichten dokumentieren Kontakte nach Moskau. In: Der Spiegel. 4. August 2023 (spiegel.de [abgerufen am 4. August 2023]).
  14. Gefälschte Regierungsdokumente und Nachrichtenseiten: Russische Desinformationskampagne nimmt Deutschland ins Visier. Abgerufen am 5. Oktober 2022.