Okan Aydın

deutscher Fußballspieler
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Okan Aydın (* 8. Mai 1994 in Leverkusen) ist ein türkisch-deutscher Fußballspieler.

Okan Aydın
Okan Aydın (2014)
Personalia
Geburtstag 8. Mai 1994
Geburtsort LeverkusenDeutschland
Größe 171 cm
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
1999–2000 SV 07 Setterich
2000–2012 Bayer 04 Leverkusen
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2012–2013 Bayer 04 Leverkusen II 29 0(6)
2012–2013 Bayer 04 Leverkusen 1 0(0)
2013–2014 Eskişehirspor 1 0(0)
2014–2017 FC Rot-Weiß Erfurt 98 (12)
2017–2018 Chemnitzer FC 19 0(0)
2019 FC Viktoria 1889 Berlin 0 0(0)
2019–2020 SK Austria Klagenfurt 44 (16)
2020 Jiangxi Liansheng FC 0 0(0)
2021–2022 FC Wacker Innsbruck 31 0(6)
2022–2023 TSV Hartberg 26 0(5)
2023 Debreceni Vasutas SC 1 0(0)
2024– Schwarz-Weiß Bregenz 7 0(1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
2009–2010 Deutschland U-16 5 0(2)
2010–2011 Deutschland U-17 20 0(5)
2012 Deutschland U-18 1 0(0)
2013–2014 Türkei U-19 8 0(2)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 13. April 2024

Karriere Bearbeiten

Verein Bearbeiten

Der 1994 als Kind türkischer Eltern in Leverkusen geborene Aydin wuchs im Raum Aachen, unweit des Dreiländerecks Deutschland-Niederlande-Belgien, auf und wurde fünfjährig beim SV 07 Setterich angemeldet. Ein Jahr später wurde Bayer 04 Leverkusen während eines Turniers auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn für die Jugendabteilung.[1] Dem Jugendalter entwachsen debütierte Aydin am 4. August 2012 (1. Spieltag) für die zweite Mannschaft, beim 4:3-Sieg im Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück 2000 in der Regionalliga West. Es folgten zehn weitere Regionalligaspiele, ehe er am 20. Oktober 2012 (8. Spieltag) beim 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 für die Profimannschaft in der Bundesliga erstmals zum Einsatz kam; 10 Minuten vor Spielende wurde er für Lars Bender eingewechselt.[2] Sein erstes von fünf Toren in der Regionalliga erzielte er am 2. Februar 2013 (22. Spieltag) beim 2:0-Sieg der zweiten Mannschaft im Auswärtsspiel gegen die zweite Mannschaft des MSV Duisburg mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 per Strafstoß in der 6. Minute.

In der letzten Woche der Sommertransferperiode 2013 wechselte Aydın in die türkische Süper Lig zu Eskişehirspor.[3] Dort brachte er es allerdings nur zu einem Punktspieleinsatz. Im Sommer 2014 kehrte er nach Deutschland zurück und schloss sich dem Drittligisten Rot-Weiß Erfurt an.[4] Bereits einen Tag nach seiner Verpflichtung erzielte er im Spiel des TFV-Pokals gegen den FC Gebesee zwei Tore. In seinem ersten Punktspieleinsatz gegen Holstein Kiel bereitete er ein Tor vor. Im Juni 2017 wechselte Okan Aydın zum Chemnitzer FC[5], bei dem bis kurz vor Saisonende 2017/2018 blieb[6]. Nach längerer vereinsloser Zeit unterschrieb Aydin in der Winterpause 2018/2019 einen Vertrag beim insolventen Fußballclub FC Viktoria 1889 Berlin in der Regionalliga Nordost[7].

Nach wenigen Tagen bei Viktoria Berlin wurde er von dort bis zum Saisonende an den österreichischen Zweitligisten SK Austria Klagenfurt[8] ausgeliehen.[9] Im Juni 2019 wurde er von Klagenfurt fest verpflichtet und erhielt einen bis Juni 2022 laufenden Vertrag. Im September 2020 wechselte er nach China zum Zweitligisten Jiangxi Liansheng FC.[10] Rund einen Monat später erklärte allerdings Aydıns Berater den Transfer als gescheitert[11], obwohl der Transfer sowohl beim österreichischen als auch beim chinesischen Verband erfolgreich durchgegangen war.[12]

Nachdem der Wechsel nach Asien laut dem Türken gescheitert war, unterschrieb er im Januar 2021 bei Klagenfurts Ligakonkurrenten FC Wacker Innsbruck.[13] Die Tiroler verpflichteten den Offensivspieler allerdings unter der Bedingung, aufgrund der scheinbaren Vereinslosigkeit Aydıns keine Ablöse zahlen zu müssen. Gemäß der Innsbrucker war er zwar Spieler der Chinesen, hätte seinen Vertrag aber offiziell beendet.[14] Rund eine Woche nach seiner Vertragsunterzeichnung erhielt der Offensivspieler schließlich auch seine Spielberechtigung bei den Innsbruckern.[15] Im April 2021 wurde schließlich vom CAS entschieden, dass Jiangxi an Klagenfurt die damals vereinbarte Ablöse für Aydin (rund 280.000 Euro) zahlen muss.[16]

In Innsbruck absolvierte er insgesamt 31 Zweitligapartien, in denen er sechs Tore erzielte. Im Januar 2022 wurde sein Vertrag in Tirol aufgelöst.[17] Daraufhin wechselte er im selben Monat innerhalb Österreichs zum Bundesligisten TSV Hartberg, bei dem er einen bis Juni 2023 laufenden Vertrag erhielt.[18] Für den TSV kam er zu 26 Einsätzen in der Bundesliga, in denen er fünfmal traf.

Nachdem er von Neo-Trainer Markus Schopp aussortiert worden war, wechselte Aydın im Februar 2023 nach Ungarn zum Debreceni Vasutas SC.[19] Für Debrecen absolvierte er aber nur ein Spiel in der Nemzeti Bajnokság, woraufhin er Ungarn nach der Saison 2022/23 wieder verließ. Nach einem halben Jahr ohne Klub kehrte er im Februar 2024 nach Österreich zurück und wechselte zum Zweitligisten Schwarz-Weiß Bregenz.[20]

Nationalmannschaft Bearbeiten

Sein Debüt im Nationaltrikot gab Aydin am 28. Oktober 2009 in Kempten (Allgäu) beim 3:1-Sieg der deutschen U-16-Nationalmannschaft gegen die Auswahlmannschaft der Schweiz; dabei erzielte er mit dem Treffer zum Endstand in der 61. Minute auch sein erstes Länderspieltor.

Für die deutsche U-17-Nationalmannschaft spielte er erstmals am 15. September 2010 in Saarbrücken beim 2:1-Sieg gegen die Auswahl der Niederlande im Rahmen des Vier-Nationen-Turniers. Es folgte ein weiterer Einsatz am 20. September 2010 in Elversberg beim 2:2-Unentschieden gegen die Auswahl Italiens. Aydin bestritt ferner zwei Länderspiele in der EM-Qualifikation, drei beim Algarve-Cup, drei in der EM-Eliterunde, fünf in der EM-Endrunde und fünf während der Weltmeisterschaft. Beim mit 2:5 verlorenen EM-Finale gegen die Auswahl der Niederlande gelang ihm mit dem Treffer zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung in der 32. Minute auch sein erstes Länderspieltor für diese Auswahlmannschaft. Bei der sich anschließenden U-17-Weltmeisterschaft in Mexiko gelangen ihm vier Tore, darunter zwei im Spiel um Platz 3 am 10. Juli 2011 in Mexiko-Stadt. Für die U-18-Nationalmannschaft kam er einzig am 29. Februar 2012 in Osnabrück, beim 1:0-Sieg gegen die Auswahl der Niederlande, zum Einsatz.

2013 entschied er sich, seine Nationalmannschaftskarriere fortan in der türkischen Nationalmannschaft fortzusetzen.[21] Sein Debüt gab er am 22. Mai 2013 in Krasnodar im Test-Länderspiel beim 2:1-Sieg gegen die Auswahl Russlands mit Einwechslung für Onur Bulut in der 54. Minute; sein erstes Länderspieltor für die türkische U-19-Auswahlmannschaft erzielte er am 19. Juni 2013 in Mersin beim 2:0-Sieg gegen die Auswahl Albaniens mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 in der 10. Minute.[22]

Er nahm mit der U-19-Nationalmannschaft an den Mittelmeerspielen 2013 teil. Im Fußballturnier dieser Spiele drang er mit der Mannschaft bis ins Finale vor, das gegen die Auswahl Marokkos mit 2:3 im Elfmeterschießen verloren wurde, nachdem es nach 90 Minuten und nach Verlängerung 2:2 gestanden hatte.[23][24]

Erfolge Bearbeiten

Deutsche U-17-Nationalmannschaft

Türkische U-19-Nationalmannschaft

Spielweise Bearbeiten

Der technisch versierte und antrittsschnelle, auch auf der linken offensiven Außenbahn einsetzbare Aydın zeichnet sich durch starken Zug zum Tor sowie Torgefährlichkeit aus, was sich unter anderem in seiner Torquote in den deutschen Jugend-Nationalmannschaften manifestiert.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. News-Meldung auf dfb.de (vom 29. Juni 2011)
  2. Spielbericht auf kicker.de vom 22. Oktober 2012
  3. sporx.com: Es-Es'ten 3 imza! (Memento des Originals vom 11. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.sporx.com (abgerufen am 6. September 2013)
  4. kicker.de: RWE verpflichtet Offensivspieler Aydin (1. September 2014)
  5. Chemnitz verstärkt sich mit Okan Aydin | liga3-online.de. Abgerufen am 21. Juni 2017 (deutsch).
  6. Auch das noch: CFC suspendiert Okan Aydin! 3. Mai 2018, abgerufen am 5. Juli 2018.
  7. Viktoria Berlin kommt offensiv aus der Winterpause. 3. Februar 2019, abgerufen am 4. Februar 2019.
  8. Neuzugang von Werder Bremen skaustriaklagenfurt.at, am 6. Februar 2019, abgerufen am 6. Februar 2019
  9. Timo Gebhart: Der Mannschaft mit Erfahrung weiterhelfen viktoria-berlin.de, am 8. Februar 2019, abgerufen am 13. Februar 2019
  10. Von Haacke bleibt - Aydin nach China skaustriaklagenfurt.at, am 8. September 2020, abgerufen am 8. September 2020
  11. Transfer von Okan Aydin nach China ist definitiv geplatzt kleinezeitung.at, am 7. Oktober 2020, abgerufen am 11. Januar 2021
  12. Ende der Causa Aydin? Ex-Austria-Spieler steht vor Wechsel kleinezeitung.at, am 7. Januar 2021, abgerufen am 11. Januar 2021
  13. Okan Aydin ante portas fc-wacker-innsbruck.at, am 11. Januar 2021, abgerufen am 11. Januar 2021
  14. Ex-Austria-Spielmacher Aydin unterschreibt bei der Konkurrenz kleinezeitung.at, am 11. Januar 2021, abgerufen am 11. Januar 2021
  15. Okan Aydin fix bei Wacker Innsbruck fc-wacker-innsbruck.at, am 23. Januar 2021, abgerufen am 23. Januar 2021
  16. Austria am Feld und vor Gericht siegreich! krone.at, am 19. April 2021, abgerufen am 19. April 2021
  17. Vertragsauflösung mit Okan Aydin fc-wacker-innsbruck.at, am 7. Januar 2022, abgerufen am 7. Januar 2022
  18. Okan Aydin verstärkt die Hartberg-Offensive (Memento des Originals vom 22. Oktober 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tsv-hartberg-fussball.at tsv-hartberg-fussball.at, am 14. Januar 2022, abgerufen am 14. Januar 2022
  19. OKAN AYDIN A DVSC JÁTÉKOSA dvsc.hu, am 14. Februar 2023, abgerufen am 15. Februar 2023
  20. EIN MITTELFELDREGISSEUR MIT GEBALLTER ERFAHRUNG IM PROFIFUSSBALL – AYDIN NEU BEIM SWB sw-bregenz.at, am 4. Februar 2024, abgerufen am 4. Februar 2024
  21. Pressemitteilung auf der Verbandsseite
  22. Aydins U-19-Länderspielstatistik auf tff.org
  23. Pressemitteilung auf der Verbandsseite
  24. Spielbericht@1@2Vorlage:Toter Link/info.mersin2013.gov.tr (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 165 kB) auf mersin2013.gov.tr