Oebisfelde-Weferlingen

Gemeinde im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt

Oebisfelde-Weferlingen ist eine Stadt im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt.

Wappen Deutschlandkarte
Oebisfelde-Weferlingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Oebisfelde-Weferlingen hervorgehoben

Koordinaten: 52° 26′ N, 10° 59′ O

Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Börde
Höhe: 63 m ü. NHN
Fläche: 249,35 km2
Einwohner: 13.544 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 39343 (Schwanefeld),
39356 (Döhren u. a.),
39359 (Bösdorf u. a.),
39646 (Oebisfelde)
siehe „Stadtgliederung“Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 039002, 039050, 039055, 039057, 039059, 039061
Kfz-Kennzeichen: BK, BÖ, HDL, OC, OK, WMS, WZL
Gemeindeschlüssel: 15 0 83 411
Stadtgliederung: 26 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Lange Straße 12
39646 Oebisfelde
Website: stadt-oebisfelde-weferlingen.de
Bürgermeister: Hans-Werner Kraul (CDU)
Lage der Stadt Oebisfelde-Weferlingen im Landkreis Börde
AltenhausenAm Großen BruchAngernAuslebenBarlebenBeendorfBülstringenBurgstallCalvördeColbitzEilslebenErxlebenFlechtingenGröningenHaldenslebenHarbkeHohe BördeHötenslebenIngerslebenKroppenstedtLoitsche-HeinrichsbergNiedere BördeOebisfelde-WeferlingenOschersleben (Bode)RogätzSommersdorfSülzetalUmmendorfVölpkeWanzleben-BördeWefenslebenWestheideWolmirstedtZielitzKarte
Über dieses Bild

GeografieBearbeiten

Geografische LageBearbeiten

Teile des Drömlings liegen in der Stadt, die sich an der Landesgrenze zu Niedersachsen, am Nordostrand des Lappwalds und an der Übergangszone von der Altmark zur Magdeburger Börde befindet. Durch das Gebiet fließen die Flüsse Aller, Ohre und Spetze. Im Stadtgebiet befindet sich die Wüstung Nievoldhagen und der Großteil des Landschaftsschutzgebietes Harbke-Allertal.

NachbargemeindenBearbeiten

Im Norden grenzen die Stadt Klötze und die Hansestadt Gardelegen des Altmarkkreises Salzwedel an, im Osten die Gemeinden Calvörde, Flechtingen und Altenhausen, im Süden die Gemeinden Erxleben und Beendorf (Mitgliedsgemeinden der Verbandsgemeinde Flechtingen). Im Westen liegt das Land Niedersachsen mit den Samtgemeinden Grasleben, Velpke und Brome.

StadtgliederungBearbeiten

Die Stadt Oebisfelde-Weferlingen ist eine Einheitsgemeinde und gliedert sich in folgende Ortschaften mit zugehörigen Ortsteilen:[2]

GeschichteBearbeiten

Am 1. Januar 2010 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Döhren, Eschenrode, Hödingen, Hörsingen, Schwanefeld, Seggerde, Siestedt, Walbeck und der Flecken Weferlingen aus der Verwaltungsgemeinschaft Flechtingen und die Gemeinden Bösdorf, Eickendorf, Etingen, Kathendorf, Rätzlingen und die Stadt Oebisfelde aus der Verwaltungsgemeinschaft Oebisfelde-Calvörde zur Stadt Oebisfelde-Weferlingen zusammen.[3] Die restlichen Gemeinden der beiden Verwaltungsgemeinschaften gründeten die Verbandsgemeinde Flechtingen. Im Wesentlichen besteht das Stadtgebiet aus den 2005 aufgelösten Verwaltungsgemeinschaften Oebisfelde und Weferlingen (außer Beendorf). Am 1. September 2010 wurde die ehemalige Gemeinde Everingen per Gesetz eingemeindet.[4] Zunächst war sie ab dem 1. Januar 2010 von der Stadt mitverwaltet worden.

PolitikBearbeiten

Stadtratswahl 2019[5]
Wahlbeteiligung: 55,5 % (2014: 44,6 %)
 %
40
30
20
10
0
27,8 %
19,4 %
30,3 %
9,5 %
n. k. %
5,7 %
n. k. %
7,2 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−7,2 %p
−6,4 %p
+10,5 %p
−1,9 %p
−3,8 %p
+3,1 %p
−1,7 %p
+7,2 %p
 
Das Rathaus Oebisfelde mit dem Roland
 
Rathaus Weferlingen

Die Verwaltung hat ihren Hauptsitz in Oebisfelde und eine Außenstelle in Weferlingen.

StadtratBearbeiten

Der Stadtrat von Oebisfelde-Weferlingen hat 28 Mitglieder. Die Sitzverteilung nach den vergangenen drei Stadtratswahlen gibt folgende Tabelle wieder. Das Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 zeigt nebenstehendes Diagramm.

CDU SPD UWG1 LINKE PIRATEN GRÜNE EB2 Gesamt
2009 8 7 8 4 0 0 1 28
2014 10 7 6 3 1 1 0 28
2019 8 5 8 3 2 2 28

1 Unabhängige Wählergemeinschaft Oebisfelde-Weferlingen     2 Einzelbewerber

Weiteres Mitglied ist der Bürgermeister. Zur Erledigung der Aufgaben wurden sieben Ausschüsse gebildet, deren Anzahl sich zum 1. Januar 2012 um zwei auf fünf verringerte.

BürgermeisterBearbeiten

Die erste hauptamtliche Bürgermeisterin der Stadt war von 2010 bis 2017 Silke Wolf (Die Linke). Die Stichwahl vom 6. November 2016 gewann Hans-Werner Kraul (CDU). Dieser ist seit dem 24. Januar 2017 Bürgermeister der Stadt.[6]

WappenBearbeiten

Das Wappen wurde am 13. Mai 2011 durch den Landkreis genehmigt.

Blasonierung: „In mit vierzehn silbernen Sternen bestreutem blauen Schild, aus mit einer blauen Wellenleiste belegtem goldenen Schildfuß wachsend eine goldene Eiche mit silbernen Eicheln und goldenen Kapseln. Auf der Eiche mittig ein halb rechts gewendeter hersehender silberner Kauz, auf der Brust einen silbernen Schild, darin zwei schwarze Rauten balkenweise.“[7][8]

Das Wappen wurde vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet. Es vereint die Wappensymbole aus den Wappen von Oebisfelde (Kauz) und Weferlingen (Eiche) mit vierzehn gestreuten Sternen als Bezug auf die weiteren einstigen Gemeinden, während der Wellenbalken symbolisch für die Flüsse Aller, Ohre und Spetze steht.[9]

Die Farben der Stadt sind: Gelb-Blau

StädtepartnerschaftenBearbeiten

Die einzelnen Ortsteile haben jeweils noch Partnerschaften, die von den Orten selbst aufrechterhalten werden. So hat die Ortschaft Oebisfelde eine Städtepartnerschaft zum polnischen Lidzbark (Lautenburg) und Weferlingen seit 2000 mit dem bulgarischen Swilengrad.

Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten

Der Aller-Radweg und die Nordroute der Straße der Romanik führt durch die Stadt. Die Kulturdenkmale der Kommune sind im örtlichen Denkmalverzeichnis aufgeführt.

MuseenBearbeiten

In den Ortschaften Oebisfelde und Weferlingen sind jeweils Heimatmuseen, die sich speziell mit der Geschichte und Entwicklung der Region beschäftigen. Im Weferlinger Museum kann man zusätzlich die Entwicklung der ortsansässigen Adler-Apotheke besichtigen.

BauwerkeBearbeiten

Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten

VerkehrBearbeiten

Durch das Stadtgebiet führen die Berlin-Lehrter Eisenbahn sowie die Bahnstrecken Oebisfelde–Magdeburg und Haldensleben–Weferlingen. Der Bahnhof Oebisfelde war lange ein bedeutender Eisenbahnknoten und von 1945 bis 1990 Grenzbahnhof an der innerdeutschen Grenze. Weferlingen ist über die teilweise im Güterverkehr bedienten Strecken Helmstedt–Oebisfelde und von Haldensleben mit dem Bahnnetz verbunden.

Außerdem befindet sich im Norden der Mittellandkanal, zu ihm besteht an der Lände Drömling ein Zugang. Im Süden quert die Bundesautobahn 2 das Stadtgebiet. Die Bundesstraße 188 verläuft nördlich von Oebisfelde, die Bundesstraße 1 ist sechs Kilometer vom Stadtteil Schwanefeld entfernt.

BildungBearbeiten

 
Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Weferlingen

Im Stadtgebiet befinden sich folgende Schulen:

  • Grundschule An der Aller (Oebisfelde)
  • Grundschule Drömlingsfüchse (Oebisfelde)
  • Grundschule Rätzlingen
  • Grundschule Weferlingen
  • Sekundarschule Drömlingschule Oebisfelde
  • Freiherr-vom-Stein-Gymnasium

PersönlichkeitenBearbeiten

Söhne und Töchter der StadtBearbeiten

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt habenBearbeiten

  • Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719–1803), Dichter in der Aufklärungszeit, Kanonikus des Stifts Walbeck
  • Carl Wallmann (* 1816; † ?), bekannter deutscher Räuber
  • Gustav Maass (1830–1901), Botaniker und Heimatforscher, Mitgründer des Aller-Vereins Walbeck
  • Alfred Pechau (1921–2008), deutscher Musiker und Komponist, erhielt Musikausbildung in Rätzlingen
  • Ralph Giordano (1923–2014), Schriftsteller; Bösdorf war für einige Monate der Aufenthaltsort für ihn und seine Familie, nachdem diese im Jahre 1943 in Hamburg „ausgebombt“ worden war
  • Fritz Streletz (* 1926), Stellvertretender Minister für Nationale Verteidigung und Chef des Hauptstabes der Nationalen Volksarmee in der DDR, wuchs in Eschenrode auf
  • Ulrich Mühe (1953–2007), deutscher Film- und Theaterschauspieler, starb in Walbeck

WeblinksBearbeiten

Commons: Oebisfelde-Weferlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2021 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Stadt Oebisfelde-Weferlingen. 29. September 2015 (verwaltungsportal.de [PDF; abgerufen am 22. Dezember 2018]). (PDF; 6,1 MB)
  3. Amtsblatt des Landkreises Börde (Gebietsänderungsvertrag) (PDF; 3,5 MB)
  4. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  5. Landeswahlleiterin Sachsen-Anhalt, Gemeinderatswahlen 2019 – endgültiges Ergebnis für Oebisfelde-Weferlingen
  6. http://www.stadt-oebisfelde-weferlingen.de/seite/286895/wahlen.html
  7. Amtsblatt des Landkreises Börde Nr. 32/2011 (PDF; 664 kB)
  8. Protokoll Stadtratssitzung vom 21. September 2011
  9. Jörg Mantzsch: Das Wappen der Stadt Oebisfelde-Weferlingen, Dokumentation zum Genehmigungsverfahren, Hinterlegt beim Landkreis Börde 2011 (Gutachten: Landeshauptarchiv Magdeburg)