Odrava (deutsch Kulsam) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt acht Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Cheb und gehört zum Okres Cheb.

Odrava
Wappen von Odrava
Odrava (Tschechien)
Odrava (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Cheb
Fläche: 1264,8326[1] ha
Geographische Lage: 50° 6′ N, 12° 29′ OKoordinaten: 50° 5′ 57″ N, 12° 29′ 29″ O
Höhe: 422 m n.m.
Einwohner: 231 (1. Jan. 2023)[2]
Postleitzahl: 350 02
Kfz-Kennzeichen: K (alte CH)
Verkehr
Straße: Cheb – Sokolov
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 5
Verwaltung
Bürgermeister: Alžběta Derahová (Stand: 2018)
Adresse: Odrava 22
350 02 Cheb 2
Gemeindenummer: 539554
Website: www.obec-odrava.cz
Lage von Odrava im Bezirk Cheb
Odrava

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Odrava befindet sich im Egerbecken am rechten Ufer der Wondreb (Odrava), die auf dem Gebiet der Gemeinde in die Eger mündet. Durch den Ort führt die ab Dobroše zur Schnellstraße R 6 ausgebaute Europastraße E 48/E 49 von Sokolov nach Cheb. Südwestlich liegt der Stausee Jesenice.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Nachbarorte sind Nebanice im Norden, Mostov und Hlínová im Nordosten, Kamenný Dvůr und Návrší im Osten, Lipoltov im Südosten, Jesenice im Süden, Obilná und Potočiště im Südwesten, Loužek im Westen sowie Vrbová im Nordwesten.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Die Gemeinde Odrava besteht aus den Ortsteilen[3] Dobroše (Dobrassen), Mostov (Mostau), Obilná (Kornau), Odrava (Kulsam) und Potočiště (Dürnbach), die zugleich auch Katastralbezirke[4] bilden. Grundsiedlungseinheiten sind Dobroše, Hlínová (Klingen), Mostov, Obilná, Odrava und Potočiště.[5] Zu Odrava gehört außerdem die Wüstung Trpěš (Tipessenreuth).

Geschichte Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung von Odrava erfolgte im Jahre 1370. Das Dorf lag an einer Furt durch die Wondreb und gehörte zur Herrschaft Mostau, deren Besitzer die Landgrafen von Leuchtenberg waren. Kulsam lag auf böhmischem Gebiet an der Grenze zur Reichspfandschaft Eger, die seit 1322 entlang der Wondreb verlief. Gepfarrt war der Ort seit jeher nach Königsberg an der Eger. Nach den Leuchtenbergern folgten als Besitzer die Geschlechter Notthafft und Hertenberg.

1841 entstand eine steinerne Brücke über die Wondreb. Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften wurde Kulsam 1850 zusammen mit Lapitzfeld, Rolessengrün, Dobrassen und Klingen Teil der Gemeinde Mostau und kam zum Gerichtsbezirk Eger bzw. politischen Bezirk Eger. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Kulsam eine selbstständige Gemeinde. 1930 lebten in Kulsam 130 Menschen, 1939 waren es 142. Nach dem Münchner Abkommen wurde das Dorf 1938 in das Deutsche Reich eingegliedert und gehörte von 1939 bis 1945 zum Landkreis Eger. Nach Kriegsende kam Odrava zur Tschechoslowakei zurück; die deutschen Bewohner wurden vertrieben. 1960 erfolgte die Eingemeindung von Mostov.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Stausee Jesenice, Erholungsgebiet
  • Schloss Mostov, heute Hotel
  • Allee von Mostov nach Hlínová

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Odrava – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. http://www.uir.cz/obec/539554/Odrava
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  3. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/539554/Obec-Odrava
  4. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/539554/Obec-Odrava
  5. http://www.uir.cz/zsj-obec/539554/Obec-Odrava