Oberpfälzer Wald

deutsch-tschechisches Mittelgebirge

Der Oberpfälzer Wald, tschechisch Český les (Böhmischer Wald), ist ein nord-südlich verlaufendes Mittelgebirge entlang der Grenze zwischen Bayern und Tschechien. Es gehört geologisch zur Böhmischen Masse, im Norden grenzt es ans Fichtelgebirge bzw. den Steinwald, im Süden an den Bayerischen Wald.

Oberpfälzer Wald / Český les
Höchster Gipfel Čerchov (Schwarzkopf) (1042 m n.m.)
Lage Bayern (Deutschland), Tschechien
Teil des Oberpfälzisch-Bayerischen Waldes
Koordinaten 49° 23′ N, 12° 47′ OKoordinaten: 49° 23′ N, 12° 47′ O
Typ Mittelgebirge
Gestein Gneis, Granit, Glimmerschiefer, Metabasite, Quarz
Fläche 4.048 km²
Geomorphologische Einteilung Tschechiens mit Český les (rot markiert)

Geografie Bearbeiten

 
Der Muglbach-Wasserfall im Norden des Oberpfälzer Waldes
 
Wegkreuz bei Weiden

Der Oberpfälzer Wald erstreckt sich in einer Länge von über 100 km zwischen den Städten Waldsassen im Norden und Waldmünchen im Süden. Seine Breite misst etwa 30 bis 40 km. Nach Süden geht er in die Cham-Further Senke, die Neumarker Senke, den Neumarker Pass und die Neugedeiner Furche über, die ihn vom Böhmerwald trennen. Das Naabgebirge ist der westlichste Ausläufer des Oberpfälzer Walds.

Kennzeichnend für das Mittelgebirge sind tiefe Täler, Burgen und Ruinen, weite Fernsichten, abgelegene Kirchen und Kapellen und sogenannte Rodungsinseln. Im Mittelalter wurden für die zahlreichen Eisenhämmer und Glashütten, die an den Flüssen und Bächen standen, große Waldflächen abgeholzt. Die damals erfolgten Rodungen sind nach den seitdem erfolgten Wiederaufforstungen noch erkennbar.

Die für den Oberpfälzer Wald charakteristischen Burgen und Burgruinen wurden vom 11. bis zum 13. Jahrhundert als Befestigungsanlagen errichtet.

Geomorphologische Klassifizierung Bearbeiten

Geologie Bearbeiten

Geologisch besteht er, als Teil der Böhmischen Masse, im Wesentlichen aus verschiedenen Gneisen mit teilweise eingeschalteten Redwitziten und Kalksilikaten. Ferner gibt es große Granit-Intrusiva wie den Leuchtenberger oder den Flossenbürger Granit. Im Westen und Norden treten auch Serpentinite auf. Der südliche Teil des Oberpfälzer Waldes mit seinen polymetamorphen Gneisen gehört zum Moldanubikum, während der äußerste Norden um Waldsassen bereits zum Saxothuringikum gehört.

Der Oberpfälzer Wald war für seine Goldvorkommen bekannt, die in der Vergangenheit immer wieder ausgeschöpft wurden. Im Jahr 2009 begann die Deutsche Rohstoff AG erneut mit Erkundungen.[1]

Klima Bearbeiten

Das Klima im Oberpfälzer Wald ist subkontinental oder feuchtkontinental, das langjährige Jahresmittel der Lufttemperatur liegt für Flossenbürg auf 840 m Seehöhe bei 6,2 °C. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 960 l/m² (1998–2011) und die mittlere Vegetationsdauer 128 Tage (mit mehr als 10 °C Tagesmitteltemperatur).[2] Die Jahresdurchschnittstemperatur für Weiden (397 m über NHN) liegt hingegen bei 8,1 °C, der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 715 mm bei einer Vegetationsperiode von 160 Tagen.[3][4]

Berge Bearbeiten

 
Auf dem Gipfel des Čerchov
 
Der Tillen im Norden des Oberpfälzer Waldes
 
Hirschstein mit Burgruine

Die höchsten Erhebungen des Oberpfälzer Walds sind – sortiert nach Höhe (für die Berge in Deutschland in Meter (m) über Normalnull; für jene in Tschechien in metrů nad mořem (m n.m.; Meter über Meer)):

Wichtige Orte Bearbeiten

 
Pleystein (2014)

Auf bayerischer Seite:

Auf tschechischer Seite:

Flüsse Bearbeiten

 
Felsblöcke in der Waldnaab

Im Oberpfälzer Wald entspringen mehrere Flüsse:

Burgen und Burgruinen Bearbeiten

 
Burg Falkenberg im gleichnamigen Ort des Landkreises Tirschenreuth

siehe auch: Liste von Burgen und Schlössern in Bayern/RB Oberpfalz

Natur-Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Oberpfälzer Wald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oberpfälzer Wald – Reiseführer

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Harald Elsner: Goldgewinnung in Deutschland – Historie und Potenzial. (PDF) Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, 16. Februar 2009, abgerufen am 18. Mai 2012.
  2. https://www.lwf.bayern.de/boden-klima/umweltmonitoring/106056/index.php
  3. https://www.dwd.de/DE/wetter/wetterundklima_vorort/bayern/weiden/_node.html
  4. https://de.weatherspark.com/y/73259/Durchschnittswetter-in-Weiden-Deutschland-das-ganze-Jahr-%C3%BCber