Oberhofen bei Kreuzlingen

Dorf im Kanton Thurgau, Schweiz

Oberhofen bei Kreuzlingen, beziehungsweise Oberhofen ist eine ehemalige Ortsgemeinde und eine Ortschaft[3] der Gemeinde Lengwil des Bezirks Kreuzlingen des Kantons Thurgau in der Schweiz.

Oberhofen bei Kreuzlingen
Wappen von Oberhofen bei Kreuzlingen
Wappen von Oberhofen bei Kreuzlingen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Kreuzlingen
Politische Gemeinde: Lengwili2
Postleitzahl: 8574
frühere BFS-Nr.: 4662
Koordinaten: 731977 / 275846Koordinaten: 47° 37′ 12″ N, 9° 11′ 39″ O; CH1903: 731977 / 275846
Höhe: 530 m ü. M.
Fläche: 6,42 km²[1]
Einwohner: 860 (1990)[2]
Einwohnerdichte: 134 Einw. pro km²
Karte
Oberhofen bei Kreuzlingen (Schweiz)
Oberhofen bei Kreuzlingen (Schweiz)
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Das auf dem Seerücken gelegene Oberhofen bildete von 1803 bis 1997 mit Dettighofen und Lengwil eine Ortsgemeinde der Munizipalgemeinde Illighausen. Am 1. Januar 1998 fusionierte die Ortsgemeinde Oberhofen bei Kreuzlingen mit der Orts- und Munizipalgemeinde Illighausen zur Gemeinde Lengwil.

Geschichte Bearbeiten

 
Paritätische Kirche Oberhofen

Die Siedlung wurde erstmals 1160 Obirhovin urkundlich erwähnt. Bei Oberhofen fanden sich frühmittelalterliche Gräber. Dettighofen, Lengwil und Oberhofen bildeten ein Niedergericht der Herrschaft Liebburg, die unter anderem 1376 Ulrich von Königsegg, 1452 Ulrich Blarer, ab 1526 den Reichlin von Meldegg und 1628 den von Ulm gehörte. Von 1685 bis 1745 erfolgten bischöflich-konstanzische Belehnungen u. a. an die von Altensummerau und 1745 an die von Ratzenried.[2]

 
Gemeindestand vor der Fusion im Jahr 1998

Die 1477 erwähnte Kapelle war eine Kuratie des Konstanzer Stifts St. Stephan. Oberhofen führte 1528 die Reformation durch und wurde Ende des 16. Jahrhunderts von Altnau, 1620 bis 1712 von Güttingen und ab 1712 von Scherzingen aus betreut. 1638 folgte die Wiedereinführung des katholischen Gottesdienstes; die Katholiken gehören zur Pfarrei St. Ulrich-Kreuzlingen.[2]

Die Einwohner betrieben Obst- und Ackerbau, Vieh- und Milchwirtschaft sowie Käsehandel. Ab 1900 entstanden Betriebe der Holz-, Metall- und Steinindustrie, 1974 das Wohnheim Ekkharthof.[2]

Wappen Bearbeiten

 

Blasonierung: In Rot drei seitlich aneinander stossende weisse Rauten.[4]

Bevölkerung Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung von Oberhofen
Jahr 1860 1900 1920 1990 2000 2010 2018
Ortsgemeinde 586 560 568 860
Ortschaft 295 453 561[Anm. 1]
Dettighofen 147 173 200[Anm. 1]
Lengwil 230 242 553[Anm. 1]
Quelle [2] [5] [6] [3]

Von den insgesamt 561 Einwohnern der Ortschaft Oberhofen im Jahr 2018 waren 109 bzw. 19,4 % ausländische Staatsbürger. 243 (43,3 %) waren evangelisch-reformiert und 137 (24,4 %) römisch-katholisch.[2]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Die Kirche Oberhofen und das Schloss Liebburg sind in der Liste der Kulturgüter in Lengwil aufgeführt.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Oberhofen bei Kreuzlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive) Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau.
  2. a b c d e f Erich Trösch: Oberhofen bei Kreuzlingen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  3. a b Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
  4. Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
  5. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  6. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.

Anmerkungen Bearbeiten

  1. a b c mit Aussenhöfen