Numerus Melenuensium

römische Militäreinheit mit Angehörigen anderer Völker

Der Numerus Melenuensium (deutsch Numerus Melenuensium) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch zwei Inschriften belegt.

Die Sollstärke des Numerus lag vermutlich bei rund 500 Mann, möglicherweise aber sogar bei 1000 Mann. Aufgrund der Einsätze außerhalb der eigentlichen Stationierungsprovinz wird angenommen, dass es sich bei der Einheit vermutlich um eine mobile Elitetruppe gehandelt hat.[1][A 1]

Namensbestandteile Bearbeiten

  • Melenuensium: Der Zusatz leitet sich vermutlich von der geographischen Bezeichnung eines Ortes oder Flusses ab und bezieht sich wahrscheinlich auf einen (unbekannten) Standort der Einheit.[1]

Geschichte Bearbeiten

Der Numerus ist durch zwei Inschriften aus der ersten Hälfte des 3. Jh. n. Chr. belegt. Aus diesen Inschriften geht hervor, dass die Einheit zusammen mit dem Numerus Exploratorum Germanicianorum Divitiensium an Feldzügen in der Provinz Mauretania Caesariensis sowie im Osten des römischen Reiches teilgenommen hat.[1]

Die Einheit entstand vermutlich aus einer Vexillatio Melenuensium, die aus abkommandierten Soldaten von anderen Auxiliareinheiten gebildet wurde. Die Heimatgarnison des Numerus dürfte in Germania superior gelegen haben.[1]

Standorte Bearbeiten

Standorte des Numerus sind nicht bekannt.

Angehörige des Numerus Bearbeiten

Folgende Angehörige des Numerus sind bekannt:[1]

Siehe auch Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Laut Marcus Reuter wurde dies von Michael P. Speidel angenommen, da der Numerus Melenuensium zusammen mit dem Numerus Exploratorum Germanicianorum Divitiensium eingesetzt wurde. Speidel vermutete deshalb beim Numerus Melenuensium eine ähnliche Größenordnung und denselben militärischen Typ wie beim Numerus Exploratorum Germanicianorum Divitiensium.
  2. Die Lesung des Namens bei der EDCS ist Itamonis Ituveri.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Marcus Reuter: Studien zu den numeri des Römischen Heeres in der Mittleren Kaiserzeit, Dissertation, In: Berichte der Römisch-Germanischen Kommission 80, 1999, S. 359–569, hier S. 514–516.