Max Holste Super Broussard

zweimotoriges Turboprop-Regionalflugzeug
(Weitergeleitet von Nord 260)

Die Max Holste M.H.260 Super Broussard war ein Passagier- und Frachtflugzeug des französischen Herstellers Société des Avions Max Holste vom Ende der 1950er-Jahre.

Max Holste M.H.260 Super Broussard / Nord 260
Nord 260A Super Broussard
Typ Kurzstrecken- und Zubringerflugzeug
Entwurfsland

Frankreich

Hersteller Société des Avions Max Holste
Erstflug 20. Mai 1959 (MH.250)
29. Juli 1960 (MH.260)
Indienststellung Mitte 1961
Produktionszeit

1959 –

Stückzahl 10 (1× MH.250,
1× MH.260, 8× Nord 260)

Geschichte Bearbeiten

Nach der einmotorigen Broussard entwickelte Max Holste die zweimotorige Super Broussard. Der erste Prototyp, der am 20. Mai 1959 zum Erstflug startete, trug die Bezeichnung M.H.250, war noch mit zwei 9-Zylinder-Sternmotoren Pratt & Whitney R-1340 ausgerüstet und verfügte nicht über eine Druckkabine. Für die Serienausführung M.H.260 waren dagegen zwei Turboprops des Typs Turbomeca Bastan als Antrieb vorgesehen. Gegenüber der M.H.250 wurde außerdem der Rumpf um 0,65 m verlängert und die eckigen Fenster durch runde ersetzt.

Nach der Übernahme des Unternehmens durch Nord Aviation wurde das Muster als Nord 260 in einer Kleinserie von acht Exemplaren gefertigt.

Vor der Übernahme durch die Französischen Luftstreitkräfte (Centre d’essais en vol, CEV) wurden einige Maschinen an Fluggesellschaften ausgeliehen, darunter Air Inter und die norwegische Widerøe’s Flyveselskap.[1]

Die noch von Max Holste entwickelte Variante MH.262 erhielt einen druckbelüfteten Rumpf mit kreisrundem Querschnitt. Die Druckkabine war dafür ausgelegt, einen Druck entsprechend 2500 m Höhe bis zur Flughöhe von 5000 m aufrechtzuerhalten. Diese Variante wurde von Nord als Nord 262 in Serie produziert.

Vorgesehen war auch die Version MH.280 mit zwei Lycoming-T53-Propellerturbinen, die aber nicht über das Projektstadium hinauskam.

Konstruktion Bearbeiten

Die Super Broussard war ein zweimotoriger freitragender Schulterdecker mit einer dreiteiligen Ganzmetalltragfläche. Der Ganzmetall-Kastenrumpf hatte einen nahezu rechteckigen (M.H.250 und 260) bzw. runden Querschnitt (M.H.262). Bei dem Bugradfahrwerk war das Bugrad vollständig, das Hauptfahrwerk jedoch nur zu zwei Drittel in Stromlinienkörper beiderseits des Rumpfs einziehbar. Es sollten auch Landungen auf unbefestigten Plätzen möglich sein. Die Maschine hatte keine Druckkabine.

Technische Daten Bearbeiten

Kenngröße Daten M.H.260
Besatzung 2
Passagiere 17, 20 oder 26, Toilette und Gepäckraum im Heck
bei 17 und 20 Passagieren konnte noch ein Buffet eingebaut werden.
Länge 18,04 m
Spannweite 21,85 m
Höhe 7,11 m
Flügelfläche 54,5 m²
Flügelstreckung 8,8
Leermasse 5600 kg
max. Startmasse 9800 kg
Reisegeschwindigkeit 390 km/h
Dienstgipfelhöhe 8600 m
Reichweite 1000 km bei 45 min Reserve
Triebwerke 2 × Turboproptriebwerke Turbomeca Bastan IV mit je 1000 WPS
Dreiblatt-Verstellluftschrauben Ratier
1800 l Treibstoff in sechs Flügeltanks

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Karlheinz Kens: Flugzeugtypen – Typenbuch der internationalen Luftfahrt. 4. Ausgabe, Carl Lange Verlag, Duisburg 1963.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Air-Britain Aviation World (englisch), September 2017, S. 131.