Nischnjaja Tura

Stadt in Russland

Nischnjaja Tura (russisch Нижняя Тура) ist eine Stadt in der Oblast Swerdlowsk (Russland) mit 22.006 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Stadt
Nischnjaja Tura
Нижняя Тура
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Ural
Oblast Swerdlowsk
Bürgermeister Wladimir Scherstobitow
Gegründet 1754
Stadt seit 1949
Fläche 42 km²
Bevölkerung 22.006 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 524 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 200 m
Zeitzone UTC+5
Telefonvorwahl (+7) 34342
Postleitzahl 624220–624223
Kfz-Kennzeichen 66, 96, 196
OKATO 65 478
Website www.n-tura.ru
Geographische Lage
Koordinaten 58° 37′ N, 59° 51′ OKoordinaten: 58° 37′ 0″ N, 59° 51′ 0″ O
Nischnjaja Tura (Europäisches Russland)
Nischnjaja Tura (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Nischnjaja Tura (Oblast Swerdlowsk)
Nischnjaja Tura (Oblast Swerdlowsk)
Lage in der Oblast Swerdlowsk
Liste der Städte in Russland

Geographie Bearbeiten

Die Stadt liegt am Ostrand des Ural, etwa 250 km nördlich der Oblasthauptstadt Jekaterinburg, am Fluss Tura. In unmittelbarer Nähe, nur etwa 5 km westlich, schließt sich an Nischnjaja Tura praktisch nahtlos die weitaus größere, ehemals geheime und heute immer noch „geschlossene“ Stadt Lesnoi (ehemals Swerdlowsk-45) an.

Das Klima ist kontinental.

Die Stadt Nischnjaja Tura ist der Oblast administrativ direkt unterstellt. Der Stadt sind 21 Dörfer mit insgesamt 6.888 Einwohnern unterstellt, sodass die Gesamteinwohnerzahl der administrativen Einheit „Stadt Nischnjaja Tura“ 29.529 beträgt (Berechnung 2009).

Nischnjaja Tura liegt an einer bei der Station Wyja von der Eisenbahnstrecke Kuschwa (Station Goroblagodatskaja) – Serow abzweigenden 13 km langen Stichstrecke (nur Güterverkehr).

Geschichte Bearbeiten

Nischnjaja Tura entstand 1754 als Siedlung bei der gleichnamigen staatlichen Eisenhütte. 1824 wurden im umliegenden Gebiet, an den Flüssen Is, Wyja und Tura, Seifenlagerstätten von Gold und Platin entdeckt, welche zeitweise mehr als die Hälfte der Förderung dieser Metalle im Uralgebiet gewährleisteten. In der Mitte des 19. Jahrhunderts (1852–1862) gab es im Ort eine Waffenfabrik, die später (1889–1893) in ein Gefängnis für politische Gefangene umgewandelt und unter dem Namen Schlüsselburg des Ural bekannt wurde. Die Revolutionäre Jakow Swerdlow, Fjodor Sergejew (Artjom) und Iwan Malyschew waren nach Nischnjaja Tura verbannt.

Trotz seiner früheren relativen Bedeutung erhielt der Ort erst 1949 die Stadtrechte, nachdem es seit dem 11. Januar 1927 den Status einer Siedlung städtischen Typs besessen hatte.

Der Name der Stadt bezieht sich auf die Lage am Fluss Tura; nischnjaja bedeutet untere, im Gegensatz zur Stadt Werchnjaja Tura/ Obere Tura.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1939 5.363
1959 20.638
1970 19.562
1979 22.926
1989 26.268
2002 24.247
2010 22.006

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

In Nischnjaja Tura existiert ein Heimatmuseum.

Wirtschaft Bearbeiten

Nischnjaja Tura ist Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum eines bedeutenden Bergbaugebietes. Neben entsprechenden Betrieben des Maschinenbaus, des Elektroapparatebaus und der Bauwirtschaft (Mineralwolle) gibt es Forstwirtschaft und Lebensmittelindustrie.

Nahe der Stadt befindet sich das Untere-Tura-Wärmekraftwerk (Нижнетуринская ГРЭС/ Nischneturinskaja GRES). An der Stadt führen Erdöl- und Erdgaspipelines vorbei, die hier Steuer- und Pumpstationen haben.

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

  • Pawel Obuchow (1820–1869), russischer Bergbauingenieur und Metallurg

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Nischnjaja Tura – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien