Nina Poelchau

deutsche Journalistin

Nina Poelchau (* 1962) ist eine deutsche Journalistin, Autorin sowie Paar- und Gesprächstherapeutin.[1][2]

Leben Bearbeiten

Nina Poelchau war bis März 2022 Redakteurin beim Stern und dort stellvertretende Leiterin des Ressorts Deutschland & Gesellschaft. Sie war seit 2011 im Ressort Wissenschaft zuständig für Psychologie, seit Januar 2019 arbeitete sie als Reporterin im Ressort Gesellschaft mit dem Schwerpunkt psychologischer Themen. Nina Poelchau ist ausgebildet in systemischer und emotionsfokussierter Paartherapie und in personenzentrierter Gesprächstherapie.[3] Seit März 2022 hat sie eine Praxis in Wolfegg (Allgäu). Nina Poelchau moderiert zusammen mit Karl-Anton Maucher und Joachim Rogosch seit 2021 den „Talk im Bock“ in Leutkirch.

Bevor Poelchau 2009 zum Stern wechselte, war sie Redakteurin bei der Schwäbischen Zeitung. Als freie Autorin schrieb sie für das SZ-Magazin, Chrismon, Brand eins, Brigitte, Emma, Brigitte Woman und das Deutsche Ärzteblatt.[4][5][6]

2005 war Poelchau mit Eine rundum schreckliche Geschichte (SZ-Magazin) für den Medienpreis der Kindernothilfe nominiert.[7]

2008 begleitete Poelchau für das SZ-Magazin den Menschenrechtskämpfer Shay Cullen auf den Philippinen.[8] 2010 porträtierte sie im SZ-Magazin die Familienministerin Ursula von der Leyen.[9] Sylvie van der Vaart sprach mit ihr erstmals in der Öffentlichkeit im Stern über ihre Brustkrebserkrankung.[10] Ende 2010 und Anfang 2011 war sie die Stern-Gerichtsreporterin im Kachelmann-Prozess.[11] 2014 interviewte sie für den Stern die 90-jährige französische Chanson-Legende Charles Aznavour[12] und begleitete für das Print-Magazin Viva die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann in die USA.[13]

Nina Poelchau verfasste gemeinsam mit Helena Zumsande „Solange ihr mein Lied hört“ über das kurze Leben Zumsandes, die mit 21 Jahren an Krebs starb.[14] Das Buch erschien im September 2015 und wurde zum Spiegel-Bestseller.[15] Zusammen mit dem Ärztlichen Direktor der Psychosomatik an der Max-Grundig-Klinik Bühlerhöhe, dem Psychiater Christian Peter Dogs, schrieb sie 2017 das Buch „Gefühle sind keine Krankheit“, das ebenfalls zum Spiegel-Bestseller wurde.[16][17]

2018 erschien im Stern Poelchaus Porträt über den britischen Box-Weltmeister Tyson Fury, welchen sie bei den Vorbereitungen auf seinen WM-Kampf gegen Deontay Wilder in Irland und Kalifornien begleitete.[18] In der COVID-19-Pandemie hat Poelchau für den Stern die „Stern-Seelsorge“ ins Leben gerufen und betreut, zu der unter anderen auch Margot Käßmann, Michaela Huber, Wolfgang Schmidbauer, Christian-Peter Dogs, Stefanie Stahl, Oskar Holzberg und Ilka Hofmann-Bisinger gehörten.

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 2004: Emma-Journalistinnen-Preis mit dem Beitrag Pech und Schwefel, 2. Preis[19]
  • 2007: PSD-Journalisten-Preis, 2. Platz[20]
  • 2007: Ravensburger Medien-Preis, 3. Platz[21][22]
  • 2014: Medienpreis der Stiftung „Rufzeichen Gesundheit“[23]
  • 2023: Auf der Shortlist für den Egon Erwin Kisch-Preis 2023 (zusammen mit Ingrid Eissele) mit der Stern-Reportage „Ein Ehepaar beschließt zu sterben“

Familie Bearbeiten

Ein Cousin ihres Vaters ist Harald Poelchau, Gefängnispfarrer in Berlin-Tegel, Mitglied des Kreisauer Kreis. Nina Poelchau hat zwei Kinder – eine Tochter und einen Sohn.[24]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. buchreport. Abgerufen am 14. Dezember 2019 (deutsch).
  2. Nina Poelchau. 26. Februar 2015, abgerufen am 14. Dezember 2019.
  3. Nina Poelchau, Ullstein Buchverlage, abgerufen am 7. September 2017
  4. Menschen machen Medien 6-7/2009, S. 37
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 8. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.brandeins.de
  6. Unbekannte Überschrift. In: aerzteblatt.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2014; abgerufen am 21. Februar 2024.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aerzteblatt.de
  7. Presseportal.de: Kindernothilfe – Kinderrechte-Medienpreis: Nominierte stehen fest / Kindernothilfe vergibt Preise am 4. November in Berlin
  8. Nina Poelchau: Das kriegen wir schon hin. In: sz-magazin.sueddeutsche.de. 20. August 2009, abgerufen am 21. Februar 2024.
  9. Die Rabenmutter. In: sueddeutsche.de. 17. Mai 2010, abgerufen am 26. August 2018.
  10. http://www.weltatlas.info/news/kultur/ots-silvie-van-der-vaart-im-stern-ich-bin-sicher-dass-ich-den-krebs-ueberwunden-habe-wie-die-krankheit-ihr-leben-veraendert-hat-und-wie-sie-wieder-durchstarten-will.htm
  11. http://mobil.stern.de/panorama/prozess-gegen-joerg-kachelmann-die-bizarre-schlacht-der-gutachter-1646271.html
  12. http://mobil.stern.de/kultur/musik/stern-interview-charles-aznavour-ruft-zu-rebellion-auf-2091220.html
  13. http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/kirche/detailansicht/aktuell/lutherbotschafterin-kaessmann-raus-aus-dem-rampenlicht-86954/
  14. Melanie Schickedanz: Was wir von Helena Zumsande lernen können, Huffington Post Deutschland, 15. September 2015
  15. -Bestseller: LITERATUR Paperback-Bestsellerliste. In: Spiegel Online. 25. März 2015, abgerufen am 10. Juni 2018.
  16. buchreport. Abgerufen am 14. Dezember 2019 (deutsch).
  17. Nina Poelchau. 26. Februar 2015, abgerufen am 14. Dezember 2019.
  18. Box-Star Fury im neuen stern: "Habe jeden Tag an Suizid gedacht". 28. November 2018, abgerufen am 14. Dezember 2019.
  19. 2. Preis Beitrag: Pech und Schwefel. Geschichte einer Ehehölle, Magazin der Süddeutschen Zeitung
  20. PSD Bank Preis, Kategorie Print: Nina Poelchau: »Familie mal andersrum«, #23/2007, 2. Platz
  21. Ravensburger Medienpreis 2007 für Bildung und Erziehung in der Familie, 3. Platz: Nina Poelchau »Familie mal andersrum«, #23/2007.
  22. http://www.mediummagazin.de/archiv/2007-2/11-2/aus-den-redaktionen-9/
  23. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.die-stiftung-rufzeichen-gesundheit.de
  24. Thomas Osterkorn: Editorial: Russland ist zurück auf der Weltbühne. In: Stern, 19. August 2008