Niederstedem

Gemeinde in Deutschland

Niederstedem ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.

Wappen Deutschlandkarte
Niederstedem
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Niederstedem hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 56′ N, 6° 30′ OKoordinaten: 49° 56′ N, 6° 30′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Bitburger Land
Höhe: 259 m ü. NHN
Fläche: 5,46 km2
Einwohner: 257 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54634
Vorwahl: 06568
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 091
Adresse der Verbandsverwaltung: Hubert-Prim-Straße 7
54634 Bitburg
Website: bitburgerland.de
Ortsbürgermeister: Johann Hatz
Lage der Ortsgemeinde Niederstedem im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte

Geographie Bearbeiten

Die Ortschaft liegt in der Südwesteifel, etwa 5 km südlich des Zentrums der Kreisstadt Bitburg. Das Gemeindegebiet umfasst einen Teil des sogenannten „Bitburger Gutlandes“ und wird von der Bundesstraße 257 durchquert. Mit 71,2 % wird ein vergleichsweise hoher Anteil der 5,46 km² großen Gemarkung landwirtschaftlich genutzt, nur 12,9 % sind bewaldet.[2] Innerhalb der Ortsgemeinde schwankt die Höhenlage zwischen 260 und 290 m ü. NHN.

Geschichte Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 893 im Prümer Urbar. Auf den Fluren „Alshöhe“ und „Im Grasmärchen“ zeugen Reste römischer Siedlungen und auf dem Flur „Auf der Zahl“ fränkische Grabfunde von einer sehr frühen, sesshaften Besiedelung des Gemeindegebietes. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes fand 893 statt, damals noch als „Stedeheym“. Eine begriffliche Trennung zwischen den heute nicht mehr zusammengehörenden Gemeinden Ober- und Niederstedem wurde ab 1528 vorgenommen. Die beiden Orte – in den Urkunden „Over et Nyederstedem“ – gehörten bis 1795 zur Propstei Bitburg im Herzogtum Luxemburg.

1848 wurden in Niederstedem 218 Einwohner in 22 Wohnhäusern verzeichnet, womit die Ortschaft auf dieselbe Größe wie sein Pfarr- und Verwaltungsort Messerich angewachsen war. Die unter preußischer Verwaltung im Jahre 1816 geschaffene Bürgermeisterei Messerich ging 1856 in der Bürgermeisterei Alsdorf auf, aus der später das Amt Wolsfeld entstand. Seit 1970 gehörte die Gemeinde verwaltungsmäßig der Verbandsgemeinde Bitburg-Land und seit 2014 der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.

Bei der Tanklagerexplosion bei Niederstedem am 23. September 1954 kamen durch die Explosion eines mit Flugzeugtreibstoff gefüllten Großtanks 29 Menschen ums Leben.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Niederstedem, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 126
1835 186
1871 204
1905 204
1939 218
1950 185
1961 175
Jahr Einwohner
1970 212
1987 197
1997 222
2005 229
2011 259
2017 258
2020 243

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Niederstedem besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die sechs Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf vier Wählergruppen.[4]

Bürgermeister Bearbeiten

Johann Hatz wurde am 25. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Niederstedem. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat, der sich für Hatz entschied.[5]

Der Vorgänger von Hatz, Willi Niederprüm, hatte das Amt seit 1999 ausgeübt, war 2019 aber nicht mehr angetreten.[6][7]

Wappen Bearbeiten

Als Hinweis auf die frühere Zugehörigkeit zur Trierer Abtei St. Maximin steht im Schildhaupt der Doppeladler und im unteren Teil, als Hinweis auf den heiligen Jakobus den Älteren, die silberne Pilgermuschel.[8]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Niederstedem, St. Jakobus
 
Monolith als Altartisch in der Kirche

Die alte Bebauung des Ortes prägt das Ortsbild. Wahrzeichen ist die Filialkirche St. Jakobus, die sich bis in das Jahr 1140 zurückverfolgen lässt. Der Friedhof der Kirche ist mit Grabsteinen aus den Jahren 1880–1910 belegt. Aufgestellt ist dort ein Kriegerdenkmal, das den Gefallenen des Ersten Weltkrieges gewidmet ist. Sehenswert sind auch drei über das Gemeindegebiet verteilte spätbarocke Wegekreuze. Als Naturdenkmäler ausgewiesen sind eine 150-jährige Kastanie, verschiedene alte Eichen und mehrere Weiden.

Wirtschaft Bearbeiten

Wie viele andere Gemeinden der Eifel ist Niederstedem landwirtschaftlich geprägt, so gibt es nach wie vor noch mehrere Haupterwerbslandwirte. Zwar pendeln die meisten Erwerbstätigen in die sehr nahe gelegene Kreisstadt Bitburg, in den Raum Trier oder nach Luxemburg, allerdings weist auch Niederstedem selbst mit einigen Gewerbebetrieben eine geringe Anzahl von Arbeitsplätzen auf. Dazu gehören zwei Gasthäuser, eine Reparaturwerkstatt und eine RWE-Umspannanlage in der auch das Pumpspeicherwerk Vianden ans deutsche Stromnetz angeschlossen wird.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Niederstedem – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  3. Der 27. September 1954. Trauerfeier für die Explosionsopfer in Niederstedem. Landeshauptarchiv Koblenz, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. April 2019; abgerufen am 21. Mai 2019.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Niederstedem. Information aus der Ratssitzung vom 25.06.2019. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 30/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 27. Juni 2021.
  6. Die meisten Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburg-Land gehen bei der Wahl im Juni wieder ins Rennen. Willi Niederprüm ist seit zehn Jahren im Amt. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 24. April 2009, abgerufen am 27. Juni 2021.
  7. Willi Niederprüm: Bekanntmachung. Einladung des Ortsbürgermeisters zur konstituierenden Sitzung am 25. Juni 2019. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 25/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 12. Juni 2019, abgerufen am 27. Juni 2021.
  8. Wappenbeschreibung auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land (Memento vom 26. Januar 2019 im Internet Archive)