Nicolas Wackerbarth

deutscher Filmregisseur, Autor und Schauspieler

Nicolas Wackerbarth (* 31. Mai 1973 in München[1]) ist ein deutscher Filmregisseur, Autor und Schauspieler.

Nicolas Wackerbarth (2017)

Leben Bearbeiten

Nicolas Wackerbarth erhielt seine Schauspielausbildung an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München. Danach stand er ab 1996 am Schauspielhaus Frankfurt auf der Bühne und war von 1997 bis 2000 Mitglied des Ensembles der Bühnen der Stadt Köln.[1]

Im Anschluss erlernte er Filmregie an der DFFB in Berlin.[2] Sein Kurzfilm Halbe Stunden wurde 2007 zu den Internationalen Filmfestspielen von Cannes eingeladen.[3] Der von der ZDF-Redaktion Das kleine Fernsehspiel produzierte Abschlussfilm Unten Mitte Kinn (2011) wurde auf dem Filmfest München mit einer lobenden Erwähnung bedacht.[4] 2013 wurde sein Spielfilm Halbschatten in der Sektion Forum der 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin uraufgeführt und anschließend auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt. Auf der Berlinale 2017 wurde Casting von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert.[5][6][7][8][9][10] Vor den Kinostarts in Frankreich, Österreich, der Schweiz und Deutschland wurde Casting auf der Viennale, dem BFI London und dem Midnight Sun Filmfestival gezeigt und eröffnete das Buenos Aires International Festival of Independent Cinema 2017[11]. Casting wurde in drei Kategorien zum Deutschen Filmpreis nominiert[12] und mit dem Ludwigshafener Filmkunstpreis ausgezeichnet.[13] Der Hauptdarsteller Andreas Lust erhielt für seine Rolle des Gerwin den Günter-Rohrbach-Filmpreis.

Nicolas Wackerbarth lehrt als Dozent an Kunst- und Filmhochschulen wie der HFF München, der DFFB Berlin, der UdK Berlin, der Hamburg Media School, der HFBK Hamburg und der St. Petersburg School of New Cinema. Seit 2018 ist er Mitglied der Europäischen Filmakademie. Er publiziert Texte zum Film (Cargo, Las Naves Cine, Revolver, Cinema Scope) und veranstaltet regelmäßig Filmgespräche (Revolver Live![14]) an der Volksbühne Berlin.

Nicolas Wackerbarth ist Mitherausgeber der Filmzeitschrift Revolver. Er lebt in Berlin.

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Als Regisseur
  • 2004: Anfänger! (Kurzfilm)
  • 2005: Westernstadt (Kurzfilm)
  • 2007: Halbe Stunden (Kurzfilm)
  • 2011: Unten Mitte Kinn (Fernsehfilm)
  • 2013: Halbschatten
  • 2017: Casting
Als Schauspieler
  • 2001: Frau2 sucht HappyEnd
  • 2001: Gott ist ein toter Fisch
  • 2002: Die Novizin (Fernsehfilm)
  • 2003: Das verräterische Herz (Kurzfilm)
  • 2003: Motown
  • 2004: Mitfahrer – Jede Begegnung ist eine Chance
  • 2006: Die unsichtbare Hand (Kurzfilm)
  • 2012: Begleiter (Kurzfilm)
  • 2014: Über-Ich und Du (Regie: Benjamin Heisenberg)
  • 2016: Toni Erdmann (Regie: Maren Ade)
  • 2016: Der traumhafte Weg (Regie: Angela Schanelec)
  • 2019: Golden Twenties (Regie: Sophie Kluge)

Veröffentlichungen Bearbeiten

  • Nicolas Wackerbarth u. a. (Hrsg.): Revolver. Zeitschrift für Film. Frankfurt a. M.: Verlag der Autoren.
  • Nicolas Wackerbarth: „Tableau vivant“. In: Marcus Seibert (Hrsg.): Revolver. Kino muss gefährlich sein. Frankfurt a. M.: Verlag der Autoren 2006.
  • Nicolas Wackerbarth, Marcus Seibert (Hrsg.): Filmfunke. 50 Jahre DFFB. Berlin: DFFB 2018.
  • Nicolas Wackerbarth u. a.: „Was vom Jahr bleibt“. In: Cargo. Artikel vom 9. Januar 2019, abgerufen am 30. Mai 2019.

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 2017: Ludwigshafener Filmkunstpreis für Casting
  • 2018: Bestes Drehbuch, Nominierung für den Deutschen Filmpreis für Casting
  • 2018: Beste männliche Hauptrolle, Nominierung für den Deutschen Filmpreis für Casting
  • 2018: Beste weibliche Hauptrolle, Nominierung für den Deutschen Filmpreis für Casting

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Pressemappe Casting. In: swr.de, abgerufen am 12. März 2017
  2. Nicolas Wackerbarth | DFFB. Abgerufen am 4. Mai 2019.
  3. HALBE STUNDEN - Festival de Cannes. Abgerufen am 4. Mai 2019.
  4. Filmfest München - Unten Mitte Kinn. Abgerufen am 4. Mai 2019.
  5. Bert Rebhandl: Deutscher Kinofilm „Casting“: Herr Fassbinder, bitte ans Telefon! ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 30. Mai 2019]).
  6. Barbara Schweizerhof: Filmkomödie „Casting“: Die Figuren sind so präzise wie selten. In: Die Tageszeitung: taz. 2. November 2017, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 30. Mai 2019]).
  7. Stefanie Diekmann: Stabil steht keiner. In: der Freitag. Abgerufen am 30. Mai 2019.
  8. Georg Seeßlen: »Casting« von Nicolas Wackerbarth. In: Strandgut – Das Kulturmagazin für Frankfurt und Rhein-Main. 1. November 2017, abgerufen am 30. Mai 2019 (deutsch).
  9. Harald Martenstein: Zwischen Rätseln und Begeisterung. In: Der Tagesspiegel. Abgerufen am 30. Mai 2019.
  10. Anja Seeliger: Filmkritik zu Casting von Nicolas Wackerbarth Forum Berlinale 2017 - Außer Atem: Das Berlinale Blog. In: Perlentaucher. Abgerufen am 30. Mai 2019.
  11. BAFICI 2017 – Buenos Aires Festival Internacional de cine independiente – Movie List. Abgerufen am 30. Mai 2019 (englisch).
  12. Bundesregierung | Nominierungen zum Deutschen Filmpreis 2018. Abgerufen am 4. Mai 2019.
  13. Ludwigshafener Preis geht an zwei Filme. Artikel vom 16. September 2017, abgerufen am 16. September 2017.
  14. Revolver | Zeitschrift für Film - Revolver Live! Abgerufen am 4. Mai 2019.