In der Zahlentheorie ist der Totient einer natürlichen Zahl definiert als die Anzahl der zu teilerfremden natürlichen Zahlen, die nicht größer als sind. wird auch eulersche Phi-Funktion genannt. Ein Nichttotient (vom englischen Nontotient) ist eine natürliche Zahl , die kein Totient ist, also eine Zahl, für die Gleichung

keine Lösung für hat. Mit anderen Worten: Eine natürliche Zahl ist ein Nichttotient, wenn es keine natürliche Zahl gibt, zu der es exakt teilerfremde Zahlen gibt.

Beispiele Bearbeiten

  • Die Zahl   ist ein Nichttotient, weil es keine natürliche Zahl   gibt, für welche exakt   teilerfremde Zahlen existieren, die kleiner als   sind.
  • Die Zahl   ist kein Nichttotient:
Die Primzahl   ist zu   Zahlen teilerfremd, somit ist auch  . Die Gleichung   hat also mindestens eine Lösung  , also ist   kein Nichttotient. Weitere   muss man nicht suchen (obwohl auch die Zahlen  ,   und   den Totienten   hätten).
  • Die Zahl   ist kein Nichttotient:
Die Zahl   ist als Sonderfall des leeren Produkts (weder Primzahl noch zusammengesetzte Zahl) auch zu sich selbst teilerfremd, also ist  . Außerdem ist die Zahl   zu   teilerfremd, somit ist auch  . Somit hat die Gleichung   sogar zwei Lösungen   und  , also ist   kein Nichttotient.
  • Die folgenden Zahlen sind die kleinsten geraden Nichttotienten:
14, 26, 34, 38, 50, 62, 68, 74, 76, 86, 90, 94, 98, 114, 118, 122, 124, 134, 142, 146, 152, 154, 158, 170, 174, 182, 186, 188, 194, 202, 206, 214, 218, 230, 234, 236, 242, 244, 246, 248, 254, 258, 266, 274, 278, 284, 286, 290, 298, 302, 304, 308, 314, 318, … (Folge A005277 in OEIS)
  • Die nächste Liste gibt die kleinsten   an, deren Totient   ist (für aufsteigende  )
1, 3, 0, 5, 0, 7, 0, 15, 0, 11, 0, 13, 0, 0, 0, 17, 0, 19, 0, 25, 0, 23, 0, 35, 0, 0, 0, 29, 0, 31, 0, 51, 0, 0, 0, 37, 0, 0, 0, 41, 0, 43, 0, 69, 0, 47, 0, 65, 0, 0, 0, 53, 0, 81, 0, 87, 0, 59, 0, 61, 0, 0, 0, 85, 0, 67, 0, 0, 0, 71, 0, 73, 0, 0, 0, 0, 0, 79, 0, 123, 0, 83, 0, 129, 0, 0, 0, 89, … (Folge A049283 in OEIS)
Taucht in obiger Liste an der  -ten Stelle eine   auf, so ist   ein Nichttotient, weil es offenbar kein   gibt, deren Totient   ist.
  • Die nächste Liste gibt die größten   an, deren Totient   ist (für aufsteigende  )
2, 6, 0, 12, 0, 18, 0, 30, 0, 22, 0, 42, 0, 0, 0, 60, 0, 54, 0, 66, 0, 46, 0, 90, 0, 0, 0, 58, 0, 62, 0, 120, 0, 0, 0, 126, 0, 0, 0, 150, 0, 98, 0, 138, 0, 94, 0, 210, 0, 0, 0, 106, 0, 162, 0, 174, 0, 118, 0, 198, 0, 0, 0, 240, 0, 134, 0, 0, 0, 142, 0, 270, 0, 0, 0, 0, 0, 158, 0, 330, 0, … (Folge A057635 in OEIS)
Taucht in obiger Liste an der  -ten Stelle eine   auf, so ist   ein Nichttotient, weil es offenbar kein   gibt, deren Totient   ist.
  • Die folgende Liste gibt die Anzahl der verschiedenen   an, für welche   gilt (für aufsteigende  ):
2, 3, 0, 4, 0, 4, 0, 5, 0, 2, 0, 6, 0, 0, 0, 6, 0, 4, 0, 5, 0, 2, 0, 10, 0, 0, 0, 2, 0, 2, 0, 7, 0, 0, 0, 8, 0, 0, 0, 9, 0, 4, 0, 3, 0, 2, 0, 11, 0, 0, 0, 2, 0, 2, 0, 3, 0, 2, 0, 9, 0, 0, 0, 8, 0, 2, 0, 0, 0, 2, 0, 17, 0, 0, 0, 0, 0, 2, 0, 10, 0, 2, 0, 6, 0, 0, 0, 6, 0, 0, 0, 3, … (Folge A014197 in OEIS)
Beispiel:
An der  -ten Stelle steht die Zahl  . Das bedeutet, dass es   Lösungen der Gleichung   gibt. Somit ist   ein Nichttotient.
Es gibt eine Vermutung von Robert Daniel Carmichael aus dem Jahr 1907, welche besagt, dass es entweder keine oder mindestens zwei Lösungen der Gleichung   für jedes   gibt. Die Vermutung ist also äquivalent dazu, dass in obiger Liste niemals eine 1 auftaucht (siehe Carmichaels Totientenfunktions-Vermutung).
  • Es folgt eine Tabelle, aus der man etwas leichter die Nichttotienten ablesen kann. In der ersten Spalte sind die aufsteigenden  , in der zweiten Spalte stehen diejenigen Zahlen, deren Totient   ist und in der dritten Spalte kann man die Anzahl der Zahlen ablesen, die in der zweiten Spalte stehen. Jedes Mal, wenn in dieser dritten Spalte eine Null steht, wenn es also keine Zahlen gibt, welche   als Totient haben, handelt es sich bei   um einen Nichttotienten (welcher gelb eingefärbt wird):

Eigenschaften Bearbeiten

  • Sei   eine Primzahl. Dann ist   niemals ein Nichttotient.
Beweis:
Jede Primzahl   ist zu   Zahlen teilerfremd (nämlich zu allen natürlichen Zahlen, welche kleiner als   sind). Somit ist   und   ist der Totient von  . Also ist   kein Nichttotient.  
  • Sei   eine Primzahl. Dann ist die Rechteckzahl   niemals ein Nichttotient.
Beweis:
Wegen den Rechenregeln für die eulersche Phi-Funktion für Primzahlpotenzen erhält man  . Somit ist   und   ist der Totient von  . Also ist   kein Nichttotient.  
  • Alle ungeraden Zahlen außer der Zahl   sind Nichttotienten.
  • Für jede natürliche Zahl   existiert eine Primzahl  , sodass   ein Nichttotient ist.[1]
  • Es gibt unendlich viele Primzahlen  , sodass alle Zahlen der Form   mit   Nichttotienten sind (wie zum Beispiel die Sierpinski-Zahlen   und  ).[2]
  • Jede ungerade Zahl hat ein gerades Vielfaches, welches Nichttotient ist.[3]
  • Es gibt unendlich viele gerade Nichttotienten (folgt aus den vorhergehenden Eigenschaften).

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Mingzhi Zhang: On Nontotients. Theorem 1. Journal of Number Theory 43 (2), Februar 1993, S. 168–172, abgerufen am 26. Februar 2020.
  2. Mingzhi Zhang: On Nontotients. Theorem 5. Journal of Number Theory 43 (2), Februar 1993, S. 168–172, abgerufen am 26. Februar 2020.
  3. Mingzhi Zhang: On Nontotients. Journal of Number Theory 43 (2), Februar 1993, S. 168–172, abgerufen am 26. Februar 2020.