Nicholas G. L. Hammond

britischer Altertumswissenschaftler und Professor der Universität Bristol
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Nicholas Geoffrey Lemprière Hammond (* 15. November 1907 in Ayr; † 24. März 2001; meist abgekürzt N. G. L. Hammond) war ein britischer Althistoriker. Er war auch ein Agent der britischen Special Operations Executive (SOE) im besetzten Griechenland während des Zweiten Weltkrieges.

Leben und Werk Bearbeiten

Nicholas Hammond studierte Altertumswissenschaft am Fettes College in Edinburgh und am Gonville and Caius College in Cambridge. Mit guten Examina ragte er heraus und verbrachte auch seine Ferien in Griechenland und Albanien, um die Topografie zu erkunden. Dabei lernte er auch Albanisch. Deshalb wurde er 1940 für die Special Operations Executive rekrutiert. Seine Einsätze schlossen viele gefährliche Sabotageaktionen in Griechenland (Kreta) und Albanien ein. Als Offizier war er 1944 im Kommando der alliierten Mission im griechischen Widerstand in Thessalien und Makedonien. Ihm wurden der Distinguished Service Order und der griechische Phönix-Orden verliehen.

Nach dem Krieg kehrte Hammond zum Clare College in Cambridge zurück. 1954 wurde er Schulleiter des Clifton College in Bristol und 1962 zum Professor für Griechisch an der Bristol University ernannt, wo er bis zu seinem Ruhestand 1973 blieb. Zum Fellow der British Academy wurde er 1968,[1] Ehrenmitglied des Centre des Nouvelles études de l'histoire, de la philosophie et des problèmes sociaux à Clermont-Ferrand 1988, Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 1996.[2]

Seine Forschung richtete sich auf die Geschichte des antiken Makedonien und Epirus, für diese Gebiete galt er als Experte.[3] Er gab die Cambridge Ancient History und die zweite Auflage des Oxford Classical Dictionary mit heraus. Bekannt sind seine Werke über Alexander den Großen. So identifizierte er die heutige Stadt Vergina bereits vor den archäologischen Entdeckungen mit der antiken makedonischen Hauptstadt Aigai.

Kurz vor seinen Tod im Jahr 2001 protestierte er noch gegen die Austragung der Olympische Sommerspiele 2004 auf dem Schlachtfeld von Marathon.[4]

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • A History of Greece to 322 B.C. (1959)
  • The end of Mycenaean Civilization and Dark Age: the literary tradition (1962)
  • Epirus: the Geography, the Ancient Remains, the History and Topography of Epirus and Adjacent Areas (1967)
  • (Hrsg.): Oxford Classical Dictionary, 2. Auflage. (1970)
  • A History of Macedonia
    • Bd. I: Historical Geography and Prehistory (1972)
    • Bd. II: 550–336 B.C. (1979)
    • Bd. III: 336–167 B.C. (1988)
  • Migrations and invasions in Greece and Adjacent Areas (1976)
  • Alexander the Great. King, Commander, and Statesman (1980)
  • (Hrsg.): Atlas of the Greek and Roman World in Antiquity (1981)
  • Philip of Macedon (1994)
  • The Genius of Alexander the Great (1997)
  • The Classical Age of Greece (1999)
  • Poetics of Aristotle: Rearranged, Abridged and Translated for Better Understanding by the General Reader (2001)

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. British Academy | The Fellowship - Fellows Archive -. 6. Juni 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juni 2011; abgerufen am 6. November 2020.
  2. Book of Members 1780–present, Chapter H. (PDF; 1,3 MB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 25. Januar 2021 (englisch).
  3. Western Experience
  4. Nicholas G. L. Hammond (1907–2001). In: monumentsmenfoundation.org. Monuments Men Foundation, abgerufen am 17. Dezember 2021.