Nekrassowka (russisch Некрасовка, deutsch Nordenthal) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Er liegt im Südosten des Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)) und gehört zur Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny (Gerdauen)).

Siedlung
Nekrassowka/Nordenthal
Некрасовка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Nordenthal (bis 1947)
Bevölkerung 41 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238414
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 063
Geographische Lage
Koordinaten 54° 21′ N, 21° 33′ OKoordinaten: 54° 21′ 0″ N, 21° 33′ 0″ O
Nekrassowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Nekrassowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Nekrassowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Nekrassowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Nekrassowka liegt zwei Kilometer nördlich von Krylowo (Nordenburg) unweit der russischen Fernstraße A 197 (ehemalige deutsche Reichsstraße 139) an einer (unwegsamen) Nebenstraße, die von der A 197 über Panfilowo (Klonofken, 1938–1945 Dreimühl) nach Tscherkassowka (Wickerau) am Masurischen Kanal (russisch: Kanal Masurski) führt.

Bis 1945 war Nordenburg (russisch: Krylowo) eine Bahnstation an der Staatsbahnstrecke von Königsberg (Preußen) (russisch: Kaliningrad) über Löwenhagen (Komsomolsk) und Gerdauen (Schelesnodoroschny) nach Angerburg (heute polnisch: Węgorzewo) und der Kleinbahnstrecke von Insterburg (russisch: Tschernjachowsk) nach Nordenburg, betrieben von den Insterburger Kleinbahnen. Heute besteht kein Bahnanschluss mehr.

Geschichte Bearbeiten

Vor 1945 war das damals „Nordenthal“ genannte Dorf in die Stadt Nordenburg[2] integriert und lag im Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. 1945 kam der Ort mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 die Umbenennung in „Nekrassowka“.[3]

Bis zum Jahre 2009 war Nekrassowka innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Krylowski sowjet (Dorfsowjet Krylowo (Nordenburg)) eingegliedert und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] – eine als „Siedlung“ (possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny (Gerdauen)) im Rajon Prawdinsk.

Kirche Bearbeiten

Die überwiegend evangelische Bevölkerung von Nordenthal war bis 1945 in das Kirchspiel Nordenburg[5] (russisch: Krylowo) eingepfarrt, das zum Kirchenkreis Gerdauen innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Die letzten deutschen Geistlichen vor 1945 waren die Pfarrer Alfred Kaminsky und Paul Terpitz.

Heute liegt Nekrassowka innerhalb der neugebildeten Kirchenregion Tschernjachowsk (Insterburg), die zur ebenfalls neugegründeten Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland[6] (ELKER) gehört.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Stadt Nordenburg
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Kirchspiel Nordenburg
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info