Neanderthal Museum

Museum in Mettmann
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Das Neanderthal Museum (Eigenschreibweise) ist ein Museum im Neandertal bei Mettmann. Es behandelt die Ur- und Frühgeschichte der Menschheit sowie die nach dem Fundort des Fossils Neandertal 1 benannten Neandertaler.

Neanderthal Museum

Neues Museumsgebäude (2008)
Daten
Ort Mettmann
Art
Architekt Günter Zamp Kelp, Julius Krauss und Arno Brandlhuber
Eröffnung 1996
Leitung
Bärbel Auffermann
Website
ISIL DE-MUS-173217

Geschichte Bearbeiten

Am 3. März 1938 wurde das Urgeschichtliche Museum Neandertal eröffnet, das 1962 als Neandertal-Museum umgestaltet wurde. 1972 wurden Pläne für einen Neubau erwogen, jedoch nicht umgesetzt.

Das heutige Museum wurde 1996 nach einem Entwurf von Günter Zamp Kelp, Julius Krauss und Arno Brandlhuber[1] eröffnet. Zuvor befand sich die Ausstellung in einem Gebäude einige hundert Meter entfernt etwas mehr im Wald; dort ist heute eine Steinzeitwerkstatt untergebracht. Die Stiftung Neanderthal ist Träger des Museums, das jährlich von rund 170.000 Menschen besucht wird.

Direktoren
  • 1996–2018: Gerd-Christian Weniger
  • seit 1. Januar 2019: Bärbel Auffermann[2]

Bauweise und Ausstellung Bearbeiten

Im annähernd ovalen Museumsgebäude schraubt sich ein stufenloser „Rundweg“ vom Eingangsbereich zur obersten Etage. Die Ausstellungsgegenstände sind teils chronologisch nach Epochen der Menschwerdung, teils nach sozialen und kulturellen Themengebieten angeordnet. Ein im Eintrittspreis enthaltenes Audiosystem ermöglicht eine eigenverantwortliche Führung in deutscher und englischer Sprache. Zahlreiche Informationstafeln und einige Videoinstallationen sind in diesen und weiteren Sprachen in die Ausstellung integriert. Lebensgroßen Rekonstruktionen von Neandertalern und anderen Vormenschen vermitteln ein Bild vom Aussehen und Leben dieser frühen Verwandten des anatomisch modernen Menschen. Ergänzt wird die Ausstellung durch einen Kinosaal, ein Café und einen Museumsshop.

Lage und Außenanlagen Bearbeiten

 
Interaktive Karte zur Lage des Museums

Das Museum liegt an der Nordseite der Verbindungsstraße zwischen Erkrath und Mettmann, im östlichen Teil des Neandertals. Gegenüber des Museums fließt die Düssel, die dort mit dem Mettmanner Bach zusammenläuft. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Bahnhof Neanderthal der S-Bahnlinie 28 Kaarster See – Neuss Hbf – Düsseldorf Hbf – Wuppertal Hbf (halbstündlich).

Zum Museum gehört ein archäologischer Garten in der Nähe der ehemaligen Lage der Kleinen Feldhofer Grotte, des Fundorts der Knochen des Neandertalers von 1856, die durch den Kalksteinabbau vernichtet wurde. Die Lage der Grotte konnte im August 1997 rekonstruiert werden. Der Garten besteht aus einer großen Wiese an der Düssel mit mehreren Kunstobjekten; beispielsweise ist der Fußweg durch das Gelände als Zeitstrahl gestaltet.

Ein Aussichtsturm ermöglicht es, bis auf die Höhe der Feldhofer Grotte hochzusteigen. Oben auf dem Turm befinden sich fest installierte Ferngläser zur Sicht auf die Grotte und die Umgebung. Auf dem Turm sind die 16 Knochen, welche in der Grotte gefunden wurden, originalgetreu nachgebildet.

Direkt am Museum startet und endet der Kunstweg MenschenSpuren mit Werken von elf Künstlern. An den Kunstweg grenzt das Eiszeitliche Wildgehege Neandertal. In der Steinzeitwerkstatt werden steinzeitliche Techniken und Arbeitsweisen dargestellt.

Auszeichnungen und Preise Bearbeiten

Sonstiges Bearbeiten

Der Außenbereich des Museums war Drehort der im März 2006 erstmals ausgestrahlten Tatort-Episode Pechmarie.

2017 wurde in dem Museum die Ausstellung Zwei Millionen Jahre Migration gezeigt.[3]

Literatur Bearbeiten

  • Hermann Schwabedissen: Der Neandertaler-Fund und der Plan eines menschheitsgeschichtlichen Museums im Neandertal. In: Archäologische Informationen 4, 1978, S. 132–144 (Digitalisat).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Neanderthal Museum – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Neanderthal.de (Memento vom 22. März 2013 auf WebCite) abgerufen am 4. August 2011.
  2. Dr. Bärbel Auffermann bei www.neanderthal.de.
  3. Andreas Fasel: Wir alle sind Migranten, in: Welt am Sonntag Nr. 22, 28. Mai 2017, NRW, S. 1.

Koordinaten: 51° 13′ 36,4″ N, 6° 57′ 3,8″ O