Navikular

Ministrant mit Weihrauchschiffchen

Der Navikular (auch Navicular von lat. naviculum „Schiffchen“) ist ein Ministrant, der ein Weihrauchschiffchen trägt. Er begleitet den Thuriferar, der das Weihrauchfass trägt. Bei Bedarf reicht er dem Priester das Schiffchen, wenn dieser Weihrauch einlegen will, oder legt selbst Weihrauch oder Kohle nach.

Schiffchen (Navikulum) für den Weihrauchdienst

Das Einlegen oder Auflegen ist vor jeder Inzens nötig. Dazu gehen der Thuriferar und der Navikular zum Zelebranten, der Thuriferar öffnet das Weihrauchfass, der Navikular öffnet das Schiffchen. Daraufhin nimmt der Zelebrant den Löffel aus dem Schiffchen und gibt ein wenig Weihrauch auf die glühende Kohle. Danach schließt der Thuriferar das Weihrauchfass wieder und übergibt es dem Priester (oder dem Diakon) zur Inzens. Manchmal legt der Navikular auch selbst Weihrauch ein, zum Beispiel, während der Priester das Hochgebet spricht.

Weihrauch kann prinzipiell in jeder Heiligen Messe verwendet werden. Meist kommt Weihrauch im Hochamt, an den Hochfesten, bei eucharistischen Prozessionen und eucharistischer Anbetung, Beerdigungen oder im feierlichen Stundengebet, vor allem bei der Vesper, zum Einsatz. Die folgenden Dienste versehen Navikular und Thuriferar bei der Heiligen Messe:

Literatur Bearbeiten

  • Ralph Regensburger: Weihrauch. Duft der Erkenntnis Christi. Eine Hilfestellung zum Hintergrund und Gebrauch des Weihrauchs in der Liturgie. R. Regensburger, Berchtesgaden 2008, ISBN 978-3-00-024715-6 (Digitalisat; PDF; 335 kB).
  • Michael Pfeifer: Der Weihrauch. Geschichte – Bedeutung – Verwendung. Friedrich Pustet, Regensburg 2. Auflage 2008, ISBN 978-3-7917-1566-7.
  • Hariolf Ettensperger: Das Ministrantenbuch. Ein Handbüchlein für den heiligen Dienst im Anschluss an die Schott-Meßbücher. Mit 13 Tafeln und 8 Textbildern. Herder Verlagsbuchhandlung, Freiburg im Breisgau 2. Auflage 1938, S. 57–60. [beschreibt den Dienst der Rauchfassträger vor der nachkonziliaren Liturgiereform des II. Vaticanums]