Musikverlag Doblinger

österreichischer Musikverlag in Wien

Der Musikverlag Doblinger (heute: Ludwig-Doblinger-Bernhard-Herzmansky-KG) ist ein österreichischer Musikverlag mit Sitz in Wien.

Briefkopf (1896)
Zygmunt Skwirczyński: Bernhard Herzmansky (senior) (1911)
Reproduktion eines Aquarells von Ernst Graner
Noten von Carl Michael Ziehrer

Geschichte Bearbeiten

Ludwig Doblinger (1809–1890) gründete eine Musikalienhandlung in der Dorotheergasse 10, die 1876 Bernhard Herzmansky (1852–1921) erwarb und zu einem Verlag erweiterte, der zahlreiche Notenausgaben herausgab.

1875 hatte die Witwe des namhaften Wiener Musikverlegers Carl Haslinger dessen Musikverlag „Carl Haslinger quondam Tobias“ an Robert Lienau in Berlin veräußert. Erste wichtige Produkte Herzmanskys waren Werke von Carl Michael Ziehrer. Er übernahm dann 1880 auch den 1868 gegründeten Verlag von Johann Peter Gotthard (eigentl. Bohumil Pazdírek, 1839–1919), in dem Werke von Franz Schubert und Johannes Brahms erschienen waren. Außerdem wurde Herzmansky auch Verleger von Anton Bruckner.

Im 20. Jahrhundert wurde Doblinger zu einem der wichtigsten Wiener Verlage für Operetten-Komponisten, darunter Ziehrer, Franz Lehár, Oscar Straus und Leo Fall. Er spezialisierte sich auch auf das Wienerlied. Herzmansky wurde dann aber auch aktiver Förderer von Ernst Krenek, Arnold Schönberg, Anton Webern, Paul Hindemith und Maurice Ravel.

Das Archiv des Musikverlags befindet sich heute aufgeteilt auf die Wienbibliothek im Rathaus und die Österreichische Nationalbibliothek.

Literatur Bearbeiten

  • Doblinger – ein Wiener Musikverlag. 1876–1976. Wien: Stadt Wien, MA 9 1976 (Wechselausstellung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, 177)
  • Otto Biba: Wer war Ludwig Doblinger? In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 31 (1976), S. 563 f.
  • Herbert Vogg: 100 Jahre Musikverlag Doblinger. 1876–1976. Wien [u. a.]: Doblinger 1976
  • Dorotheergasse 10. Betriebszeitung für die Mitarbeiter 1989
  • Kurzbiographie von Ludwig Doblinger