Muggendorf (Wiesenttal)

Ortsteil von Wiesenttal

Muggendorf bildet zusammen mit Streitberg den Kern des Marktes Wiesenttal in der Fränkischen Schweiz, Landkreis Forchheim.

Muggendorf
Wappen von Muggendorf
Koordinaten: 49° 48′ N, 11° 16′ OKoordinaten: 49° 48′ 12″ N, 11° 15′ 42″ O
Höhe: 304 m ü. NHN
Einwohner: 615 (2016)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91346
Vorwahl: 09196
Muggendorf, Ansicht 2012
Muggendorf, Ansicht 2012

Geographie Bearbeiten

 
Oswaldhöhle

Das Dorf liegt auf 304 m ü. NHN an der Wiesent. Nach diesem Ort hieß früher die Fränkische Schweiz auch Muggendorfer Gebürg. In der Nähe gibt es zahlreiche Tropfsteinhöhlen, die auch als Muggendorfer Höhlen bezeichnet werden. Zu diesen gehören u. a. die Rosenmüllerhöhle, die Oswaldhöhle, die Witzenhöhle, die Wundershöhle und die Doktorshöhle. Auf dem Schützenberg bei Muggendorf befindet sich eine 300 Meter lange Skipiste[2] mit Skilift.

Geschichte Bearbeiten

 
Reisekarte nach Muggendorf, 1843

Muggendorf wurde um 1248/49 erstmals urkundlich erwähnt, als es zur Burg Neideck kam. Bis 1347, als Konrad II. von Schlüsselberg starb, hielt das Geschlecht der Schlüsselberger das Patronatsrecht. 1507 oder 1508 verkaufte Georg von Streitberg Muggendorf an den Markgrafen Friedrich II. von Brandenburg-Ansbach.[3] Als Teil des späteren Fürstentums Bayreuth wurde Muggendorf zur Reformationszeit evangelisch.[4]

Ab 1922 war Muggendorf eine Station der Wiesenttalbahn. Damit konnte man mit der Eisenbahn über Ebermannstadt nach Forchheim fahren. Der planmäßige Betrieb wurde 1930 eröffnet, 1976 wurde die Strecke stillgelegt. Seit 1980 befährt die Dampfbahn Fränkische Schweiz die Strecke als Museumsbahn.[5]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Muggendorf am 1. Januar 1972 zusammen mit anderen Dörfern zum Markt Wiesenttal vereinigt.[6]

Bauwerke Bearbeiten

 
St. Laurentiuskirche

Neben der evangelischen St.-Laurentius-Kirche weist der Ortskern einige weitere sehenswerte Gebäude auf.

Bildung, Kultur Bearbeiten

Muggendorf hat eine Grundschule und ein Modellbahnmuseum (seit 1994) mit den Schwerpunkten Spur S (Firmen BUB und Stadtilm) und Spur 0 (Modelle von Bing, Kraus-Fandor, BUB, Heinrich Wimmer, Distler, Dressler, Beckh und Fleischmann).

Kürbisumzug Bearbeiten

Besonders sehenswert ist der sogenannte Kürbisumzug, der jedes Jahr zum Erntedankfest stattfindet. Zusätzlich zum Festumzug zur Mittagszeit gibt es einen weiteren, kleineren Umzug nach Einbruch der Dunkelheit. Die Kinder des Ortes und der umliegenden Dörfer tragen kunstvoll geschnitzte, von innen beleuchtete Kürbisse durch das Dorf. Die Schnitzkunst ist Teil des Lehrplans der Volksschule Wiesenttal.

Historische Abbildungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Film Bearbeiten

  • Robby Mörre: Blechbahnträume aus Stadtilm. Dokumentation, MDR, 2011, 30 Min.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Muggendorf (Wiesenttal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nahverkehrsplan nach der Leitlinie zur Nahverkehrsplanung Landkreis Forchheim 2016. (PDF; 3,3 MB) S. 52, abgerufen am 22. Oktober 2022.
  2. Martin Droschke: Rudsch mir doch den Buggle runter …. In: Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr. Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt 21. Januar.
  3. www.dieter-zoeberlein.de: Die von Streitberg, Geschichte einer fränkischen Adelsfamilie (abgerufen am 19. Oktober 2018)
  4. Evang.- Luth. Kirchengemeinde Muggendorf (Memento vom 22. Oktober 2018 im Internet Archive)
  5. Jürgen Dill: Nebenbahn von Gasseldorf nach Behringersmühle – Wiesenttalbahn, loka.lokalbahn-modelle.de (13. Februar 2007) (Memento vom 14. September 2013 im Internet Archive)
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 451.