Mucho Mucho Amor: Die Legende von Walter Mercado

Dokumentarfilm von Kareem Tabsch und Cristina Constantini aus dem Jahr 2020

Mucho Mucho Amor: Die Legende von Walter Mercado ist ein Dokumentarfilm von Kareem Tabsch und Cristina Constantini, der im Januar 2020 beim Sundance Film Festival seine Premiere feierte und im Juli 2020 in das Programm von Netflix aufgenommen wurde.

Film
Titel Mucho Mucho Amor: Die Legende von Walter Mercado
Originaltitel Mucho Mucho Amor: The Legend of Walter Mercado
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch, Spanisch
Erscheinungsjahr 2020
Länge 96 Minuten
Stab
Regie Cristina Costantini,
Kareem Tabsch
Produktion Cristina Costantini,
Alex Fumero
Musik Jeff Morrow
Kamera Peter Alton,
Rich Briglia,
Chris Campa,
Joey Daoud,
Eduardo Mariota,
Xavier Medina,
Jochi Melero
Schnitt Tom Maroney
Besetzung

Handlung / Inhalt Bearbeiten

Walter Mercado, der auf den Zuckerrohrfeldern von Puerto Rico aufwuchs, hat sich als Astrologe und Hellseher einen Namen gemacht und erreicht über Jahrzehnte hinweg im Fernsehen mit seinen Horoskopen bis zu 120 Millionen Zuschauer pro Tag und wünscht am Ende einer jeden Show den Menschen ganz viel Liebe. Seine Umhänge und seine gesamte glamouröse Erscheinung sind zu seinem Markenzeichen geworden. Dann jedoch, auf dem Höhepunkt seines Ruhmes, verschwindet Mercado auf mysteriöse Weise. Der Film untersucht, was damals geschehen ist.[1][2]

Biografisches Bearbeiten

 

Walter Mercados letzte Ruhestätte befindet sich im Señorial Memorial Park in Cupey

Walter Mercado Salinas wurde im März 1932 in Ponce in Puerto Rico geboren und verbrachte dort seine Kindheit. Da er schon damals von seinen spirituellen Fähigkeiten überzeugt war, besuchte er später eine Universität mit Schwerpunkt Pädagogik, Psychologie und Pharmazie, um den menschlichen Geist zu studieren und die heilenden Eigenschaften von Heilpflanzen kennenzulernen. Des Weiteren erhielt er eine Ausbildung in klassischem und modernem Ballett und arbeitete in seinem Heimatland als Tänzer, so als Tanzpartner der Komikerin Velda González. Bekannt wurde er auch unter seinem Künstlernamen Shanti Ananda. Schließlich avancierte er zu einem der bekanntesten Astrologen der Welt[3] und war fünf Jahrzehnte lang mit seinem ganz eigenen Stil und „viel, viel Liebe“ in Shows zu sehen, die in Puerto Rico, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten ausgestrahlt wurden.[4] Seine Umhänge und seine aufwändigen Outfits, seine gesamte glamouröse Erscheinung und seine übertriebenen Gesten machte er zu seinem Markenzeichen.[5]

Mercado gilt nicht nur als eine der bekanntesten puerto-ricanischen Fernsehpersönlichkeiten, sondern entwickelte sich auch zur Modeikone und war ein Verfechter der LGBTQ-Rechte und der Akzeptanz nicht-binärer Personen.[5][3] Er wurde dafür bekannt, dass er ein starkes Ethos der Positivität und radikalen Liebe zu sich selbst lebte. Sein von ihm deutlich in den Vordergrund gestelltes Anderssein hob er dabei immer als einen Vorteil hervor. Im Film zitiert Mercado seine Mutter: „Anders zu sein ist ein Geschenk.“[5] Mercado starb Anfang November 2019 mit 87 Jahren in Puerto Rico.[6]

Produktion Bearbeiten

Regie führten Cristina Costantini und Kareem Tabsch.

Neben Mercado selbst sind im Film auch Willy Acosta und Raul de Molina zu sehen. Auch eine Begegnung zwischen Mercado und dem Hamilton-Komponisten Lin-Manuel Miranda und ein Gespräch über diesen wird gezeigt.[3] Miranda erklärte, es habe im spanischsprachigen Fernsehen wirklich nichts Vergleichbares zu dessen Show gegeben.[5] Weiter verwendet der Film Interviews mit seinen Nichten Betty Benet Mercado, Ivonne Benet Mercado und Dannette Benet.[7]

Die Filmmusik komponierte Jeff Morrow. Das Soundtrack-Album wurde am 21. Juli 2020 von Practice Room Productions veröffentlicht.[8]

Die erste Vorstellung des Films erfolgte am 24. Januar 2020 beim Sundance Film Festival. Am 8. Juli 2020 wurde der Film in das Programm von Netflix aufgenommen.[9]

Rezeption Bearbeiten

Kritiken Bearbeiten

Mucho Mucho Amor konnte bislang alle Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen und erreichte hierbei eine durchschnittliche Bewertung von 7,8 der möglichen 10 Punkte.[10]

Jude Dry von IndieWire schreibt, die englischsprachige Welt habe Miss Cleo gehabt, die spanischsprachige Welt Walter Mercado. Mit diesem liebevoll gestalteten Dokumentarfilm von Cristina Costantini und Kareem Tabsch über sein Leben und seine Karriere erreiche er eine verdiente neue Ebene des Fandoms, und man müsse den Filmemachern dankbar sein, dass sie die Freude von Mercado weiter verbreitet haben.[11]

Auszeichnungen Bearbeiten

Critics’ Choice Documentary Awards 2020

  • Nominierung als Bester historischer oder biografischer Dokumentarfilm[12]

Imagen Awards 2021

Sundance Film Festival 2020

  • Nominierung für den Grand Jury Prize – Documentary (Cristina Costantini und Kareem Tabsch)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Monica Castillo: 12 Films from Returning Filmmakers to watch at Sundance. In: Rotten Tomatoes, 22. Januar 2020.
  2. Mucho Mucho Amor. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 7. Januar 2021.
  3. a b c Manny Manny Moreno: A new film remembers Walter, con „Mucho Mucho Amor“. In: wildhunt.org, 2. August 2020.
  4. Mucho Mucho Amor 50 Jahre Walter Mercado. In: miamiandbeaches.de. Abgerufen am 7. Januar 2021.
  5. a b c d Victoria Leandra: Walter Mercado, Subject of a New Netflix Doc, Was the World's Most Famous Astrologer. In: The Oprah Magazine, 9. Juli 2020.
  6. Puerto Rican astrologer Walter Mercado dies at 87. In: Los Angeles Times, 3. November 2019.
  7. Carla Hay: Review: 'Mucho Mucho Amor: The Legend of Walter Mercado', starring Walter Mercado. In: culturemixonline.com, 8. Juli 2020.
  8. 'Mucho Mucho Amor: The Legend of Walter Mercado' Soundtrack Released. In: filmmusicreporter.com, 21. Juli 2020.
  9. Wie man Mucho Mucho Amor: Die Legende von Walter Mercado (2020) auf Netflix Deutschland sieht!. In: whatsnewonnetflix.com. Abgerufen am 7. Januar 2021.
  10. Mucho Mucho Amor. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 7. Januar 2021.
  11. Jude Dry: The Best Queer Films of 2020. In: indiewire.com, 27. Dezember 2020.
  12. Pete Hammond: Critics’ Choice Documentary Awards Nominations: 'Mr. Soul', 'Gunda', 'Crip Camp' And 'Totally Under Control' Top List. In: deadline.com, 26. Oktober 2020.
  13. 36th Annual Imagen Awards Nominations Announced. In: imagen.org, 2. August 2021.