Montluçon
Montluçon ist eine französische Stadt in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Mit 34.938 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) ist sie die größte Stadt im Département Allier. Montluçon ist Sitz der Unterpräfektur (sous-préfecture) des Arrondissements Montluçon sowie Sitz des Gemeindeverbandes Montluçon Communauté.
Montluçon | ||
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Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Allier (03) | |
Arrondissement | Montluçon | |
Kanton | Montluçon-1 Montluçon-2 Montluçon-3 Montluçon-4 | |
Gemeindeverband | Montluçon Communauté | |
Koordinaten | 46° 20′ N, 2° 36′ O | |
Höhe | 194–364 m | |
Fläche | 20,71 km² | |
Einwohner | 34.938 (1. Januar 2018) | |
Bevölkerungsdichte | 1.687 Einw./km² | |
Postleitzahl | 03100 | |
INSEE-Code | 03185 | |
Website | www.mairie-montlucon.fr | |
![]() Rathaus Montluçon |
GeografieBearbeiten
Montluçon liegt im Zentrum Frankreichs an einer Flussbiegung des oberen Cher und ist Endpunkt des aufgelassenen Canal de Berry (Südabschnitt).
Nördlich von Montluçon liegt der 106 km² große Staatsforst Forêt de Tronçais.
BevölkerungsentwicklungBearbeiten
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2016 |
Einwohner | 55.184 | 57.871 | 56.468 | 49.912 | 44.248 | 41.350 | 39.889 | 36.147 |
Quellen: Cassini und INSEE |
SehenswürdigkeitenBearbeiten
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Montluçon
- Altstadt
- Kirche St-Pierre: 12./13. Jahrhundert, romanisch, einschiffig, von vier Rundsäulen getragener Vierungsturm; Taufbecken und Statue der Maria Magdalena aus dem 15. Jahrhundert, die Kirche liegt im Norden der Altstadt
- Kirche Notre-Dame: romanisch-gotisch
- Château des Ducs de Bourbon (Schloss der Bourbonen-Herzöge): auf dem Mont Luçon, einem Granithügel über der Stadt, ab Mitte des 13. Jahrhunderts im Fachwerkstil errichtet
- Musée des Musiques Poulaires et de la Résistance (im Schloss) mit über 700 historischen und modernen Instrumenten und – ein Stockwerk höher – der Darstellung der Résistance allgemein und in der Region.
- Musée/Château de la Louvière: ab 1926 im Stil des Ancien Régime, inmitten eines größeren Parks in italienisch-englischem Stil errichtet
- Circuit des Mégalithes im Nordosten von Montluçon
Wirtschaft und VerkehrBearbeiten
Die Stadt ist die Wirtschaftsmetropole des Bourbonnais mit zahlreichen Industriebetrieben.
Der Aufschwung von einer mittelalterlich geprägten zu einer Stadt der Erzeugung von Industriegütern begann mit der Fertigstellung des Canal de/du Berry im Jahr 1841, mit dem die Eisenerzvorkommen des Berry mit den Kohlelagerstätten bei Commentry verbunden wurden.
Nach einer Krise zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als sich die Vorkommen erschöpften, dominieren heute in der Stadt Maschinenbau, Chemie, Elektrotechnik und Möbelherstellung.
Der Flugplatz Aéroport de Montluçon - Guéret liegt ungefähr 30 km entfernt.
GeschichteBearbeiten
Montluçon lag nach dem Waffenstillstand von Compiègne während des Zweiten Weltkrieges in der vom Vichy-Regime kontrollierten Südzone Frankreichs. In Montluçon gab es eine Gestapo-Zentrale. Diese wurde von der Résistance gesprengt; daran war die britische Agentin Nancy Wake maßgeblich beteiligt.
StädtepartnerschaftenBearbeiten
PersönlichkeitenBearbeiten
Söhne und Töchter der StadtBearbeiten
- François Bauchet (* 1948), Designer
- Roger Chaput (1909–1995), Jazzmusiker und bildender Künstler
- Jules Cluzel (* 1988), Motorradrennfahrer
- Marx Dormoy (1888–1941), sozialistischer Politiker und Innenminister
- Ophélie Meilleroux (* 1984), Fußballspielerin
- André Messager (1853–1929), Dirigent und Komponist
- Gabrielle Robinne (1886–1980), Schauspielerin
- Florian Vachon (* 1985), Radrennfahrer
- Jean Val Jean (* 1980), Pornodarsteller
- Roger Walkowiak (1927–2017), ehemaliger französischer Radrennfahrer
Personen mit Beziehung zur StadtBearbeiten
- Edmé Boursault (1638–1701), Schriftsteller, starb in Montluçon
- Saul Friedländer (* 1932), besuchte in Montluçon das katholische Internat
- Audrey Tautou (* 1976), französische Schauspielerin, wuchs in Montluçon auf
- Fadil Vokrri (1960–2018), jugoslawischer Fußballspieler und Präsident der Federata e Futbollit e Kosovës, hatte einen zweiten Wohnsitz in Montluçon
LiteraturBearbeiten
- Le Patrimoine des Communes de l’Allier. Flohic Editions, Band 2, Paris 1999, ISBN 2-84234-053-1, S. 731–765.
WeblinksBearbeiten
Einzelnachweise <Bearbeiten
- ↑ Fête du Jumelage avec Guimaraes le 26 avril, Website der Stadtverwaltung Montluçon, abgerufen am 16. Mai 2020