Monika Meynert

deutsche Fernseh-Journalistin und Fernseh-Moderatorin

Monika Meynert (* 28. Januar 1938 in Potsdam, Deutschland[1]; † im April 1976 in Frankreich), geboren als Monika Miehlnickel[2], war eine deutsche Fernseh-Journalistin (Kulturredakteurin) und Fernseh-Moderatorin.

Leben und Wirken Bearbeiten

Monika Miehlnickel begann nach ihrem Abitur mit einem Studium der Altphilologie, Germanistik, Publizistik und Musikwissenschaft, das sie 1962 mit der Promotion abschloss. Ihre Dissertation behandelte das Thema Feuilletonistische Sprache und Haltung bei Friedrich Sieburg und Sigismund von Radecki. Sie war seit 1965 mit dem Richter Guido Meynert verheiratet. 1967 wurde sie als Redakteurin und Moderatorin zum ZDF-Kulturmagazin Aspekte geholt und leitete von August 1975 an dieses Format im Team mit Wolfgang M. Ebert und Wiltrud Mannfeld.[3]

1971/72 moderierte Monika Meynert Die Drehscheibe, darüber hinaus für denselben Sender auch von 1969 bis 1972 das jeden Sonntag ab 12 Uhr ausgestrahlte Unterhaltungsformat ZDF Sonntagskonzert. Weitere ZDF-Sendungen, an denen sie in unterschiedlichen Funktionen beteiligt gewesen war, hießen Konzert im Campus, Daß ich mit Blumen spreche, Von Liebe will ich nicht singen, Samba mangeira und Western-Melodie. Die letzte von der ZDF-Kulturredakteurin moderierte Sendung hieß Ihr Musikwunsch.[4]

Meynerts kulturelle Interessen galten besonders der neuen Musik. Sie führte unter anderem Fernsehinterviews mit György Ligeti, Karlheinz Stockhausen, Luigi Nono und Krzysztof Penderecki, aber auch mit John McLaughlin vom Mahavishnu Orchestra und dem Regisseur Giorgio Strehler.[5] 1969 moderierte sie die ZDF-Sendung Klang aus dem Chaos. Aspekte der Neuen Musik, in der unter anderem die Komponisten Sylvano Bussotti, Mauricio Kagel, Dieter Schnebel, John Cage und Pierre Schaeffer vorgestellt wurden, ebenso die Interpreten Cathy Berberian, Siegfried Palm und Vinko Globokar.[6] In der Zeitschrift Melos berichtete sie über neue japanische Musik, unter anderem von Tōru Takemitsu.[7]

Sie starb im April 1976 bei einem Autounfall in Frankreich, gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Mutter.[8]

Schriften Bearbeiten

  • Monika Miehlnickel: Feuilletonistische Sprache und Haltung bei Friedrich Sieburg und Sigismund von Radecki, Diss. Berlin 1962. Eintrag in der Deutschen Nationalbibliothek.
  • Monika Meynert: Japanische Impressionen. In: Melos, Jg. 39 (1972), H. 1, S. 19–22.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lebensdaten und biografische Informationen laut Medienarchiv Kay Weniger
  2. Tristan Abromeit: Ein Schreiben an Jann-Heino Weyland in Barßel − unserem gemeinsamen Geburtsort – , online auf tristan-abromeit.de, S. 7.
  3. Monika Meynert auf presseportal.zdf.de
  4. Monika Meynert auf wunschliste.de
  5. Michael Stefanowski, Frank Vorpahl u. a.: „aspekte“ von 1965 bis heute. Verfügbar auf der Seite https://presseportal.zdf.de/pm/aspekte-2/; zu Ligeti etwa Julia Heimerdinger: Sprechen über neue Musik, Diss. Berlin 2014, online, S. 128, 139 und öfter; zu Strehler siehe Matteo Paoletti: Giorgio Strehler e l’opera lirica. Problemi organizzativi e di politica culturale, in: Il castello di Elsinore 64, S. 41–75, online, hier: S. 55 und 60f.; zu McLaughlin siehe das Video Live in Munich 1972 auf Youtube.
  6. Berno Odo Polzer: Tele-Visions. A Critical Media History of New Music on TV 1950s–1990s, online, S. 64.
  7. James Siddons: Toru Takemitsu. A Bio-Bibliography. Greenwood Press, Westport und London 2001, S. 168.
  8. Michael Stefanowski, Frank Vorpahl u. a.: „aspekte“ von 1965 bis heute. Verfügbar auf der Seite https://presseportal.zdf.de/pm/aspekte-2/; Tristan Abromeit: Ein Schreiben an Jann-Heino Weyland in Barßel − unserem gemeinsamen Geburtsort – , online auf tristan-abromeit.de, S. 7; Hinweis auf Todesanzeige im Archiv des Heinrich-Heine-Instituts, Bestand Nino Erné; Westermanns Monatshefte, Jg. 117 (1976), Google-Snippet S. 110.