Mokena Geyser

Kaltwassergeysir auf Neuseeland

Mokena Geyser ist einer von zwei auf der südlichen Hemisphäre vorkommenden Kaltwassergeysire. Er befindet sich in der Stadt Te Aroha auf der Nordinsel von Neuseeland. Der andere Geysir ist in der Stadt Caxambu in Brasilien zu finden.[1]

Mokena Geyser

Geographie Bearbeiten

Der Mokena Geysir befindet sich am nordöstlichen Rand der Stadt Te Aroha am Fuß des längst erloschenen ehemaligen Vulkans Mount Te Aroha.[2] Die Stadt selbst liegt knapp 60 km nordöstlich von Hamilton und rund 50 km südlich von Thames an der westlichen Flanke der Kaimai Range in der Region Waikato.

Beschreibung Bearbeiten

Der Mokena gehört zu einem kleinen hydrothermalen System im Einzugsgebiet des Mount Te Aroha. Zu dem System, von dem 28 in der Region Waikato existieren,[3] gehören heute drei Quellen, die in der Lage sind, Wasser unter Druck nach oben zu befördern, einer davon ist der Mokena. Der Geysir entstand durch eine 1936 vorgenommene Bohrung in das hydrothermale Grundwassersystem, die anschließend verrohrt wurde.[4] Seit dieser Zeit entlädt sich der Mokena in einem Intervall von 40 Minuten.[5] Das Wasser kommt aus einer Tiefe von rund 105 m[6] und fördert rund 28.000 Liter kristallklares Wasser pro Tag mit einer Temperatur zwischen 75 und 85 °C zu Tage.[7] Die Fontäne, die dabei entsteht, kann bis zu 5 m hoch gehen.[2]

Die Funktionsweise des Mokena Geysirs beruht auf dem Hochpressen des Grundwassers durch das Gas Kohlenstoffdioxid, dass sich im Grund und in dem Wasser ansammelt und bei Erreichen eines Schwellwertes zur Eruption des Wasser-Gas-Gemisches führt. Dies erfolgt bei dem Mokena Geysir bei einer CO2-Konzentration von 2,5 g/kg Flüssigkeit.

Geschichte Bearbeiten

Das Gebiet um das heutige Te Aroha gehörte ursprüngliche dem Māori-Stamm der Marutuahu und wurde von ihnen zum Jagen genutzt. Die Māori kannten die Kohlensäure-haltigen Quellen. Sie dachten, dass die Quellen über einen Tunnel durch den Mount Te Aroha eine Verbindung zum Meer haben würde. 1869 wurde das Land, auf dem sich die Quellen befanden, nach einer kriegerischen Auseinandersetzung mit dem Ngati Haua-Stamm von dem Māori Land Court den Ngati Haua zugeschlagen, 1879 nach einem Revisionsbeschluss aber den Marutuahu zurückgegeben.[3]

Als 1880 in Waiorongomai die ersten Goldfelder erschlossen wurden, kamen die Europäer gründeten am 25. November 1880 Te Aroha und zeigten Interesse an den Quellen. Ein Jahr später schenkte der Maori-Chief, Te Mokena Hau 20 Acre Land, auf denen sich die Quellen befanden. 1882 wurde de Schenkung mit ihrer Veröffentlichung gültig. Die ersten Bäder wurden gebaut, die die Maori laut Vertrag frei und kostenlos nutzen konnten. Das Wasser wurde aber nicht nur zum Baden genutzt, sondern wurde auch als Heilwasser zum Trinken geschätzt. 1886 wurde die Te Aroha Soda And Mineral Water Company gegründet, die das Wasser in Flaschen abfüllte und verkaufte und zwei Jahre später sogar auf der Ausstellung zur Hundertjahrfeier in Melbourne dem Publikum präsentierte.[3]

1938 wurde eine der Quellen bis auf 105 m angebohrt und die Bohrung bis zu der Tiefen von 67 m verrohrt. Aus diesem Bohrloch sprudelte dann in Intervallen das Kohlensäure-haltige Wasser in Form einer Fontäne bis zu einer Höhe von 5 m hervor.[4] Der so entstandenen Geysir wurde nach dem Māori-Chief Mokena Te Hau benannt.[7]

Heute wird das Wasser des Mokena Geysirs fast gänzlich für das in seiner Nähe stehende Badehaus genutzt. Lediglich zwischen 12:00 Uhr und 14:00 Uhr wird der Geysirs für Touristen täglich einmal aktiviert und präsentiert sich dann im 40-minütigen Intervall.

Literatur Bearbeiten

  • J. Alan Glennon: The Operation and Geography of Carbon Dioxide-Driven, Cold-Water “Geysers”. In: The GOSA Transactions. Volume IX. University of California, Santa Barbara 2004, S. 184–192 (englisch, [Online (Memento vom 13. Oktober 2014 im Internet Archive) Online] [PDF; 69 kB; abgerufen am 23. Juni 2014]).
  • J. Ding, J. Leaver, A. Watson: Application of Fourier and Analyses to Pressure Data from the Te Aroha Hydrothermal System. In: 21th New Zealand Geotherm Workshop. University of Auckland, Auckland 1999, S. 211–216 (englisch, Online [PDF; 479 kB; abgerufen am 23. Juni 2014]).
  • The chemistry of waters of Te Aroha geothermal system. In: Waikato Regional Council (Hrsg.): Waikato Regional Council Technical Report. Band 2013/07, Oktober 2012, ISSN 2230-4355 (englisch, Online [PDF; 2,5 MB; abgerufen am 23. Juni 2014]).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gêiser Floriano de Lemos. Descubra Caxambu, archiviert vom Original am 18. Januar 2018; abgerufen am 17. Januar 2018 (portugiesisch).
  2. a b Glennon: The Operation and Geography of Carbon Dioxide-Driven, Cold-Water “Geysers”. 2004, S. 185,188.
  3. a b c Waikato Regional Council (Hrsg.): The chemistry of waters of Te Aroha geothermal system. 2012, Historie of the system, S. 2–5.
  4. a b Ding, Leaver, Watson: Application of Fourier and Analyses to Pressure Data from the Te Aroha Hydrothermal System. Auckland 1999, S. 211 (englisch).
  5. Walks - Mokena Geyser. Te Aroha, abgerufen am 2. Mai 2019 (englisch).
  6. Waikato Regional Council (Hrsg.): The chemistry of waters of Te Aroha geothermal system. 2012, The Resource, S. 12–14.
  7. a b Mokena Geyser Access. Matamata Piako District Council, abgerufen am 10. Januar 2015 (englisch).