Moazagotl (Segelflugzeug)

von Friedrich Wenk entworfenes und von Edmund Schneider gebautes Segelflugzeug

Der Moazagotl, auch Grunau 7, war ein Hochleistungssegelflugzeug von Wolf Hirth, das 1933 gebaut wurde. Charakteristisch für den abgestrebten Hochdecker ist sein Knickflügel, der nach dem Knick stark gepfeilt ist.

Grunau 7 Moazagotl
f2
Typ Segelflugzeug
Entwurfsland

NS-Staat Deutsches Reich

Hersteller Flugzeugbau Schneider
Erstflug 1933
Indienststellung 1933
Produktionszeit

1932/1933

Stückzahl 1

Geschichte Bearbeiten

Die Wolkenformation Moazagotl inspirierte Wolf Hirth zur Namensgebung für ein neues Segelflugzeug. Hirth erkannte, dass es sinnvoll ist von Themikquelle zu Thermikquelle schnell zu fliegen. Er beauftragte Friedrich Wenk (Entwurf) und Edmund Schneider mit dem Bau eines dazu geeigneten Segelflugzeugs. Dieses wird 1933 erstmals auf der Rhön vorgestellt. 1934 flog er mit dem Moazagotl auf einer Südamerikaexpedition, die von Walter Georgii organisiert worden war und an der auch Heini Dittmar, Peter Riedel und Hanna Reitsch teilnahmen. Bei Kriegsende 1945 wurde das mittlerweile von der Reichssegelflugschule Hornberg bei Schwäbisch Gmünd genutzte Flugzeug beim Herannahen der US-amerikanischen Truppen verbrannt.

Das Moazagotl diente als Vorlage für die verkleinerte Weiterentwicklung Minimoa, von der über 100 Exemplare hergestellt wurden.

Im Jahr 2019 begann ein Neubau im Fliegenden Museum Hahnweide.[1] Auf Basis vollständiger Originalpläne entstanden bis September 2021 der Rumpf und das Seitenleitwerk.[2]

Technische Daten Bearbeiten

Kenngröße Daten[3]
Besatzung 1
Spannweite 20,00 m
Länge 7,00 m
Höhe 1,30
Flügelfläche 20,00 m²
Flügelstreckung 20
Flächenbelastung 13,50 kg/m² ohne Ballast
16,99 kg/m² mit Ballast
Gleitzahl 23 bei 55 km/h
geringstes Sinken 0,58 m/s bei 48 km/h
Leermasse 190 kg
Zuladung 80 kg ohne Ballast
130 kg mit Ballast
Startmasse 270 kg ohne Ballast
320 kg mit Ballast
Wasserballast 50 kg
Mindestgeschwindigkeit 45 km/h
zulässige Höchstgeschwindigkeit 150 km/h
Profil Gö 535 modifiziert[4]

Literatur Bearbeiten

  • K. Anders und H. Eichelbaum: Wörterbuch des Flugwesens. Quelle und Meyer, Leipzig 1937
  • Martin Simons: Segelflugzeuge 1920–1945. 4. Auflage, Eqip, Bonn 2017, ISBN 3-9806773-6-2, S. 93–96

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Herbert Kersten: Alles neu… Fliegendes Museum Hahnweide, 13. Mai 2019, abgerufen am 9. September 2021.
  2. Werkstatt Aktuell. Fliegendes Museum Hahnweide, abgerufen am 9. September 2021 (Beschreibung des Baufortschritts).
  3. Helmut Schneider: Flugzeug-Typenbuch. Handbuch der deutschen Luftfahrt- und Zubehör-Industrie. Nachdruck der Originalausgabe von 1944. Gondrom, Bindlach 1986, ISBN 3-8112-0484-X, S. 134
  4. Hartmut Buch: Segelfliegen. Transpress, Berlin 1980, S. 202