Mitteldeutsche Kammer

steinzeitliche Grabstätte aus großen Steinen, Untertyp des Galeriegrabes

Die Mitteldeutsche Kammer (auch eingesenkte Kammer oder Galeriegrab genannt) zählt zu den seltenen Megalithanlagenformen und ist eine östliche Variante des in Deutschland mit etwa 40 Anlagen vertretenen Hessisch-westfälischen Galeriegrabes, das auch im südlichen Niedersachsen vorkommt. Die Verbreitung der „Mitteldeutschen Kammer“ ist auf das Mittelelbe-Saale-Gebiet, das Harzvorland und Mecklenburg (1 Anlage) beschränkt.

Die ursprünglich auf die französische Allées couvertes zurückgeführte, rechteckige, eingesenkte Kammer hat bis zu 20,0 m Länge und meist einen axialen Zugang über einem kurzen Vorraum. In Ausnahmefällen ist ein lateraler Zugang vorhanden. Vor allem in der Osthälfte des hercynischen Raumes finden sich als Derivate kleinere, in der Regel nur bis 5,0 m lange, aber weitgehend eingesenkte Kammern mit axialem Zugang.

Insgesamt zählen nur neun Kammern zur Hauptgruppe. Davon liegt je eine Kammer in Mecklenburg und Niedersachsen sowie die restlichen Kammern in Sachsen-Anhalt. Hinzu kommen sechs Anlagen, die als Übergangsformen zu klassifizieren sind (z. B. Oebles-Schlechtewitz, (Bad Dürrenberg) und Gotha-Ostheim, in Thüringen).

Schema Galeriegrab

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beier & Beran, Wilkau-Hasslau 1991 (Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. 1), (Zugleich: Halle-Wittenberg, Univ., Habil.-Schr., 1991: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire in den fünf neuen ostdeutschen Bundesländern (ehemals DDR).)