Mittelbiberach

Gemeinde in Deutschland

Mittelbiberach ist eine Gemeinde in Oberschwaben im Landkreis Biberach (Baden-Württemberg, Deutschland).

Wappen Deutschlandkarte
Mittelbiberach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mittelbiberach hervorgehoben

Koordinaten: 48° 5′ N, 9° 45′ O

Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 594 m ü. NHN
Fläche: 23,68 km2
Einwohner: 4342 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 183 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88441
Vorwahl: 07351
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 074
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Biberacher Straße 59
88441 Mittelbiberach
Website: www.mittelbiberach.de
Bürgermeister: Florian Hänle
Lage der Gemeinde Mittelbiberach im Landkreis Biberach
BayernAlb-Donau-KreisLandkreis RavensburgLandkreis ReutlingenLandkreis SigmaringenUlmAchstettenAlleshausenAllmannsweilerAltheim (bei Riedlingen)AttenweilerBad BuchauBad SchussenriedBerkheimBetzenweilerUmmendorf (bei Biberach)Biberach an der RißBurgriedenDettingen an der IllerDürmentingenDürnau (Landkreis Biberach)EberhardzellErlenmoosErolzheimRiedlingenErtingenGutenzell-HürbelHochdorf (Riß)IngoldingenKanzachKirchberg an der IllerKirchdorf an der IllerKirchdorf an der IllerLangenenslingenLaupheimLaupheimMaselheimMietingenMittelbiberachMoosburg (Federsee)OchsenhausenOggelshausenRiedlingenRiedlingenRiedlingenRot an der RotSchemmerhofenSchwendiSeekirchSteinhausen an der RottumTannheim (Württemberg)Tiefenbach (Federsee)Ummendorf (bei Biberach)UnlingenUnlingenUttenweilerWainWarthausenKarte
Über dieses Bild
Angler am Rotbach

GeographieBearbeiten

Geographische LageBearbeiten

Mittelbiberach liegt drei Kilometer westlich der Großen Kreisstadt Biberach an der Riß. Durch die Ortschaft fließt der vom Schienenwald kommende Rotbach, der früher Biberbach hieß, weil in ihm Biber lebten.

GemeindegliederungBearbeiten

Die Gemeinde Mittelbiberach besteht aus dem gleichnamigen Kernort und aus den Gemeindeteilen Oberdorf (1934 eingemeindet) und Reute (1973); dazu gehört auch der Weiler Zweifelsberg.
siehe auch Burg Zweifelsberg

NachbargemeindenBearbeiten

Im Westen, Norden und Osten grenzt Mittelbiberach an die Stadt Biberach an der Riß, im Süden an die Gemeinde Ingoldingen.

NamensursprungBearbeiten

Der Name Mittelbiberach geht auf mitten am Biberbach zurück und hat deshalb seinen Namen wie Biberach an der Riß dem Biberbach (heutzutage: Rotbach) zu verdanken.

GeschichteBearbeiten

ÜberblickBearbeiten

Mittelbiberach wurde erstmals 1275 urkundlich erwähnt. Ab etwa 1350 gehörte der Ort den Herren von Stein. Über die Herren von Andelfingen kam Mittelbiberach 1440 durch Verkauf an Jakob Schad, dessen Nachfahren sich Schad von Mittelbiberach zu Warthausen nannten. Nach dem Tod von Bernhard Schad, des Herrn auf Mittelbiberach, Warthausen und Ober-Sulmetingen im Jahr 1600, wurden seine beiden Töchter Dorothea und Euphrosine mit Mittelbiberach 1603 belehnt. Dorothea heiratete den Freiherren Hans Heinrich von Neuhausen (Neuhausen auf den Fildern). Nach dem Tod von Hans Heinrich von Neuhausen, 1620, und seiner Witwe Dorothea, 1648, ging Mittelbiberach durch die jüngere Tochter, Euphrosine, mit Ober-Sulmetingen an ihren Ehemann Hans Ludwig von Ulm auf Schloss Erbach über, der später Reichsvizekanzler wurde. Ihre Nachfahren aus der Familie von Ulm besaßen die Gemeinde bis zur Mediatisierung, durch die Mittelbiberach 1806 an das Königreich Württemberg gelangte und dem Oberamt Biberach zugeordnet wurde. Von der Familie Ulm gelangte das Schloss an die Grafen von Brandenstein-Zeppelin, die es noch besitzen. Im Zuge der Kreisreform kam die Gemeinde 1938 zum Landkreis Biberach. 1945 wurde Mittelbiberach Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

Am 1. Januar 1974 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Reute nach Mittelbiberach eingemeindet.[2]

ReligionenBearbeiten

Mittelbiberach ist römisch-katholisch geprägt. Auf dem Gemeindegebiet gibt es zwei katholische Pfarreien, St. Cornelius und Cyprian in Mittelbiberach und St. Nikolaus in Reute.

Für die wenigen evangelischen Christen ist die Kirchengemeinde in Biberach zuständig.

EinwohnerentwicklungBearbeiten

Jahr Einwohnerzahl
1900 etwa 1000
1961 1866
1970 1992
1991 3083
1995 3396
2005 3856
2010 4030
2015 4330

Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten

Ansässige UnternehmenBearbeiten

  • emo-bike GmbH & Co KG, Hersteller von elektrisch angetriebenen Kleinkrafträdern

BildungseinrichtungenBearbeiten

Mittelbiberach stellte den Betrieb seiner Haupt- und Werkrealschule wegen zu geringer Schülerzahlen im Schuljahr 2018/2019 ein. Seit dem Schuljahr 2019/2020 läuft sie als reine Grundschule weiter. Sie wird von ca. 130 Schülern besucht. Außerdem gibt es drei Kindergärten, einen davon im Ortsteil Reute.

SehenswürdigkeitenBearbeiten

MuseenBearbeiten

Das Profil Auto- und Technikmuseum (2001 eröffnet, seit 2. Januar 2005 geschlossen) zeigte historische Dampf- und Dieselmaschinen sowie etwa 20 Automobile[3], vom dreirädrigen Benz Patent-Motorwagen bis hin zur Chevrolet Corvette und einem 10 Meter hohen Dieselgenerator. Neben einer Bulldog-Ausstellung wurden im Obergeschoss Flugzeugmodelle sowie eine originale Mig-15, Baujahr 1947, gezeigt.

BauwerkeBearbeiten

 
Schloss Mittelbiberach

Besondere VereineBearbeiten

 
Selige Schwester Ulrika von Hegne (Ulrika Nisch)
  • Historische Bürgerwehr Mittelbiberach 1599 e. V.
  • Fanfarenzug Graf von Brandenstein e. V.
  • Narrenzunft Mittelbiberach e. V.
  • Mittelbiberacher Theater e. V.

Söhne und Töchter der GemeindeBearbeiten

LiteraturBearbeiten

 
Fanfarenzug Graf von Brandenstein beim Narrensprung Rot an der Rot (2013)
  • Mittelbiberach. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Biberach (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 13). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1837, S. 136–140 (Volltext [Wikisource]).

WeblinksBearbeiten

Commons: Mittelbiberach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 544.
  3. Norbert Bauer: Automuseen und Sammlungen in Europa. Ein Führer durch Historie, Kultur, Design und Technik des Automobils. München 2004, Eintrag D37.