Mintraching
Wappen | Deutschlandkarte | |
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![]() |
Koordinaten: 48° 57′ N, 12° 15′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Regensburg | |
Höhe: | 335 m ü. NHN | |
Fläche: | 53,88 km2 | |
Einwohner: | 4823 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 90 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 93098 | |
Vorwahl: | 09406 | |
Kfz-Kennzeichen: | R | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 75 170 | |
Gemeindegliederung: | 26 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Friedenstraße 2 93098 Mintraching | |
Website: | ||
1. Bürgermeisterin: | Angelika Ritt-Frank (SPD) | |
Lage der Gemeinde Mintraching im Landkreis Regensburg | ||
Mintraching ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Regensburg in Bayern.
GeografieBearbeiten
LageBearbeiten
Mintraching liegt etwa 17 km südöstlich von Regensburg.
NachbargemeindenBearbeiten
An Mintraching grenzen (von Norden im Uhrzeigersinn):
Barbing, Pfatter, Riekofen, Aufhausen, Hagelstadt, Alteglofsheim, Köfering, Obertraubling und Neutraubling.
GemeindegliederungBearbeiten
Es gibt 26 Ortsteile[2]:
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GeschichteBearbeiten
MintrachingBearbeiten
Der Ort Mintraching wurde bereits 768 als Muntrihhinga erstmals erwähnt. Es wurden jedoch hier auch Siedlungsspuren der ältesten Bauernkultur Mitteleuropas entdeckt. Bei der Herzogmühle wurden Spuren einer römischen Villa rustica gefunden. Es wurde von Bajuwaren besiedelt (die Endung -ing bedeutet, dass sich dort germanische Stämme dauerhaft niederließen). Gemäß Urkunden aus dem Jahre 1148 gehörte der Ort damals zum Kloster Niederaltaich. Das Kloster blieb bis zur Säkularisation 1803 wichtiger Grundherr im Ort.
MangoldingBearbeiten
EingemeindungenBearbeiten
Am 1. Mai 1978 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Mangolding, Moosham (mit dem im Jahr 1946 eingemeindeten Ort Tiefbrunn[3]) und Sengkofen sowie Gebietsteile der Gemeinden Köfering (Scheuer, Scheuermühl) und Rosenhof eingegliedert.[4][5]
PolitikBearbeiten
GemeinderatBearbeiten
Nach der Kommunalwahl vom 16. März 2014 ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von 65,33 % (2008: 70,2 %) folgende Zusammensetzung des Gemeinderats:
Partei / Gruppierung | Sitze |
---|---|
CSU | 4 |
SPD | 4 |
Freie Wählergemeinschaft Mintraching-Rosenhof | 2 |
Freie Wählergemeinschaft Mangolding-Scheuer | 2 |
Wählervereinigung Moosham-Sengkofen-Tiefbrunn | 3 |
Bürgerliste | 1 |
BürgermeisterBearbeiten
Erste Bürgermeisterin ist seit 1. Mai 2014 Angelika Ritt-Frank.
Zeitraum | Name | Partei/Wählergruppierung |
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2008 bis 2014 | Kurt Senft | Freie Wähler |
ab 1. Mai 2014 | Angelika Ritt-Frank | SPD |
WappenBearbeiten
Blasonierung: Schild gespalten von Gold und Rot, vorn ein grüner Dreiberg im Schildfuß, hinten ein silberner Schrägbalken. Das Wappen wird seit 1953 geführt. Das Wappen setzt sich aus den zwei Wappen der ehemaligen Grundherren von Mintraching zusammen. Das Hochstiftswappen, ein silberner Schrägbalken im roten Feld, leitet sich vom Bischof Sigirich von Regensburg ab und der grüne Dreiberg im goldenen Feld der Benediktiner von der Abtei Niederalteich.
Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten
KirchenBearbeiten
- Die Ortsmitte Mintraching wird durch die Pfarrkirche St. Mauritius (erbaut Ende des 17. Jahrhunderts) und die Kapelle St. Leonhard (erbaut im Pestjahr 1713) geprägt. Die Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert besitzt eine klassizistische Ausstattung (Seitenaltäre von 1730) und eine Spiegeldecke. Neben dem Hochaltar jüngeren Datums stehen die Figuren des Heiligen Johannes Nepomuk und des Heiligen Franz Xaver aus der Barockzeit. Bemerkenswert sind auch die Holzfiguren aus dem 18. Jahrhundert. 1922 schuf der Maler Josef Wittmann einen Freskenzyklus.
- Im Pfingstwinkel nahe dem Ort befindet sich ein Pestgrab mit 43 Toten aus dem Pestjahr 1713.
- Die Wallfahrtskirche St. Maria in Scheuer aus der Zeit der Gotik besitzt eine Ausstattung aus Barock- und Rokokozeit.
Weitere BauwerkeBearbeiten
VerkehrBearbeiten
Der Bahnhof Mangolding liegt an der Bahnstrecke Regensburg–Passau. Er ist reiner Betriebsbahnhof: Die Züge halten nicht zum Ein- und Ausstieg.
PersonenBearbeiten
Söhne und Töchter der GemeindeBearbeiten
- Franz Xaver (Pater Willibald) Freymüller (1807–1890), Direktor des Gymnasiums in Kloster Metten
- Georg (Pater Moritz) Schrauf (1891–1974), Leiter der Landwirtschaftsschule in der Erzabtei St. Ottilien
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt habenBearbeiten
- Johann Evangelist Brückl (1812–1882), Landwirt, Bierbrauer und Mitglied des Deutschen Reichstags
LiteraturBearbeiten
- Herbert Folger: Mintraching. Dorf- und Pfarrgeschichte 768–1968 (= Festschrift zur 1200-Jahrfeier der Gemeinde Mintraching 768–1968). Kallmünz 1968
- Monika Seidel: Mintraching. Heimatgeschichte in Wort und Bild. Horb am Neckar 1998
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom 10. Juli 2019 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Mintraching in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. November 2017.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 555.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 658 und 659.
- ↑ Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987. In: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451. München 1991, S. 81–82, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnoten 17,19 und 14).
WeblinksBearbeiten
- http://www.mintraching.de
- Eintrag zum Wappen von Mintraching in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Suche nach Mintraching in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Mintraching: Amtliche Statistik des LfStat