Minfeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 4′ N, 8° 9′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Kandel | |
Höhe: | 125 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,41 km2 | |
Einwohner: | 1671 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 199 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76872 | |
Vorwahl: | 07275 | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 020 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Gartenstraße 8 76870 Kandel | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Martin Volz | |
Lage der Ortsgemeinde Minfeld im Landkreis Germersheim | ||
Minfeld ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kandel an.
GeographieBearbeiten
Minfeld liegt zwischen Karlsruhe und Landau in der Pfalz.
Zu Minfeld gehören auch die Wohnplätze Altmühle, Markhof, Schoßberghof, Lettenberghof, Rebenhof 1 und Rebenhof 2.[2]
GeschichteBearbeiten
Um 700 war vermutlich die Entstehung des Dorfes. Im Jahr 982 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Mundiveld, 1053 wurde der Ort Mundevelt genannt und 1267 Munernuelt.[3] 1053 wurde die Kirche fertiggestellt. 1345 erfolgte der Bau des Schlosses/Burg durch Heinrich von Lichtenberg, der das Reichsdorf pfandweise besaß. 1379 verpfändete König Wenzel Minfeld an die Kurpfalz.[4] Hans Bübel aus Minfeld wurde 1525 als Führer im Bauernkrieg bekannt. 1556 bekannte sich Minfeld zur Reformation. 1579 war die erste Erwähnung einer Schule. 1639 brach die Pest in Minfeld aus.
1814 führten Zar Alexander von Russland, Kaiser Franz I. von Österreich und König Wilhelm III. von Preußen einen Siegeszug durch Minfeld. 1816 fiel Minfeld zu Bayern.
1908 erfolgte ein Anschluss an Wasserversorgung. 1938 war der Bau des Westwalls. 1982 fand die 1000-Jahr-Feier Minfelds statt.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Minfeld, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5][1]
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ReligionBearbeiten
2012 waren 43,9 Prozent der Einwohner evangelisch und 37,4 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[6]
PolitikBearbeiten
GemeinderatBearbeiten
Der Gemeinderat in Minfeld besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[7]
Wahl | SPD | CDU | FDP | FWG | Gesamt |
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2019 | 7 | 3 | – | 6 | 16 Sitze |
2014 | 5 | 2 | – | 9 | 16 Sitze |
2009 | 4 | 3 | 2 | 7 | 16 Sitze |
2004 | 6 | 4 | 1 | 5 | 16 Sitze |
OrtsbürgermeisterBearbeiten
- 1949–1959: Ernst Zimmer (SPD)
- 1959–1971: Friedrich Schreiber (CDU)
- 1971–1972: Karl Weiß (CDU)
- 1972–1984: Felix Liedtke (FDP)
- 1984–2004: Clemens Nagel (SPD)
- 2004–2019: Manfred Foos (FWG)
- seit 2019: Martin Volz (FWG)
WappenBearbeiten
Blasonierung: „In Grün ein rotgedecktes, an den Ecken mit goldenen Windfahnen bestecktes silbernes Haus mit zwei Reihen schwarzer Fenster und ohne Tür.“[8] | |
Wappenbegründung: Es wurde 1841 vom bayerischen König genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1495. |
GemeindepartnerschaftBearbeiten
Partnergemeinde von Minfeld ist Limours in der französischen Region Île-de-France.
Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten
Protestantische KircheBearbeiten
Um 1053 erbauten Mönche aus Seltz die (seit dem 16. Jahrhundert) protestantische Kirche auf dem Kirchberg im Nordwesten des Dorfes. Um 1500 wurden Chorgewölbe und Chorfenster im spätgotischen Stil umgebaut und Seitenkapellen und die Sakristei angebaut. In der Kirche wurde 2006 durch einen Förderverein eine mittelalterliche Wandmalerei restauriert. Diese zeigt die St. Martins-Geschichte, die Erscheinung des Herrn, sowie die Verkündigung an Maria.
Besonders anschaulich lassen sich die an der Westwand des Chorbogens in drei Zonen geteilten Bilder darstellen. Die obere Zone zeigt die Anbetung der Könige, die Taufe Jesu und die drei Versuchungen Jesu in der Wüste. Die mittlere Zone stellt die Auferstehung Jesu, seine Himmelfahrt, die Begegnung des Auferstandenen mit Maria Magdalena, sowie die Ausgießung des Heiligen Geistes (Pfingsten) dar. Die untere Zone zeigt die klugen Jungfrauen und die Auferstehung am jüngsten Tage.[9]
Eine weitere Besonderheit ist die Winterhalter-Orgel und eine in der Pfalz einzigartige Piscina, in die das „geweihte“ Wasser geschüttet wurde. (Bild)
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Minfeld
In unmittelbarer Nähe steht an der Bundesstraße 427 ein weiteres bedeutendes Wahrzeichen der Gemeinde: eine mächtige Bergulme, die so genannte Kaiserulme.
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Minfeld
VerkehrBearbeiten
Minfeld liegt im Bereich des Karlsruher Verkehrsverbundes. Der nächste Bahnhof ist Winden (Pfalz), etwa vier Kilometer nordwestlich von Minfeld. Er ist ein Knotenpunkt des Regionalverkehrs; stündlich oder häufiger verkehren von dort aus Züge nach Neustadt, Landau–Karlsruhe, Bad Bergzabern sowie Wissembourg. Die Buslinie 527 des Regionalbusverkehrs Südwest bietet wochentags außerdem eine Anbindung Minfelds an den Bahnhof Kandel an der Bahnstrecke Winden–Karlsruhe.
Durch das Gemeindegebiet von Minfeld verläuft die Bundesstraße 427.
PersönlichkeitenBearbeiten
Söhne und Töchter der GemeindeBearbeiten
- Johann Casimir Häffelin (1737–1827), Bischof, Kardinal, Bayerischer Gesandter beim Hl. Stuhl, Diplomat.
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt habenBearbeiten
- Karl Friedrich Scholler (1807–1863), Theologe, Schriftsteller und Politiker, ab 1858 Prodekan in Minfeld, starb dort.
- Clemens Nagel (* 1945), Politiker (SPD), von 1984 bis 2004 Ortsbürgermeister.
- Daniel Moriz Lehr (* 1954), Bildhauer und Maler, schuf das Objekt Tim in Minfeld.
- Pascal Ackermann (* 1994), Radrennfahrer. Nach ihm wurde der Pascal-Ackermann-Weg in Minfeld benannt.
- Janina Meißner (* 1995), Fußball-Bundesligaspielerin, in der Jugend beim SV 1946 Minfeld aktiv.
LiteraturBearbeiten
- Rudolf Fendler: Der Deutschordensbesitz in Minfeld. Eigentums- und Bevölkerungsverhältnisse in dem südpfälzischen Dorf. In: AmrhKG* 52 (2000), S. 151–176.
WeblinksBearbeiten
- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Minfeld
- Literatur über Minfeld in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2018, Gemeindeebene (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2018[Version 2019 liegt vor]. S. 93 (PDF; 2,2 MB).
- ↑ Georg Heeger: Die germanische Besiedlung der Vorderpfalz an der Hand der Ortsnamen. Kaußler, Landau 1900, S. 30.
- ↑ Erhard Nietzschmann: Die Freien auf dem Lande. Ehemalige deutsche Reichsdörfer und ihre Wappen. Melchior, Wolfenbüttel 2013, ISBN 978-3-944289-16-8, S. 55.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2012
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Gräber, Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
- ↑ KARAWATKI. In: Fritz Hock (Red.): Festschrift zur 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Minfeld. Festwoche vom 21. bis 29. August 1982. = Minfeld 982–1982. Gemeinde Minfeld, Minfeld 1982.