Millen-Bruch

Ortsteil von Selfkant

Millen-Bruch ist eine Ortschaft der Gemeinde Selfkant im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

Millen-Bruch
Gemeinde Selfkant
Koordinaten: 51° 2′ N, 5° 54′ OKoordinaten: 51° 2′ 2″ N, 5° 54′ 12″ O
Höhe: [1] 43 (39–43) m
Einwohner: 50 (30. Jun. 2016)[2]
Postleitzahl: 52538
Vorwahl: 02456
Karte
Ortsplan von Millen-Bruch
Ortseingang von Millen-Bruch
Ortseingang von Millen-Bruch
Haus Alfens
Ortsbebauung
Ortsschild
Weg ins Grüne

Geographie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Millen-Bruch liegt im nordwestlichen Gebiet der Gemeinde Selfkant unweit der deutsch-niederländischen Grenze zwischen Havert und Millen. Mit Haus Alfens gibt es dort ein altes Gehöft.

Gewässer Bearbeiten

Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Millen-Bruch über den Saeffeler Bach in den Rodebach (GEWKZ 281822)[3] und dann weiter in die Maas. Der Rodebach hat eine Länge von 28,918 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 173,385 km².[4]

Nachbarorte Bearbeiten

Isenbruch Schalbruch Havert
Nieuwstadt (NL)   Stein
Millen Tüddern Höngen

Siedlungsform Bearbeiten

Millen-Bruch ist eine verstreute Siedlung in Anlehnung an den Ort Havert.

Geschichte Bearbeiten

 
Millen-Bruch auf der Tranchotkarte 1803–1820
 
Millen-Bruch auf der Urkatasterkarte von 1846
 
Millen-Bruch auf der Neuaufnahme von 1912

Ortsgeschichte Bearbeiten

Die heutige Ortschaft Millen-Bruch setzt sich aus den früheren Gehöften Gut Alfens, Beckers, Flecken und Hegems zusammen, schließt sich an Havert an und gehörte früher zum Jülicher Amt Millen. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts lag Havert im Besitz der Herrlichkeit Wassenberg. Gerhard von Wassenberg verfügte über das Patronatsrecht an der Kirche St. Gertrud zu Havert, das er 1118 dem von ihm gegründeten Georgsstift übertrug. 1260 befand sich die örtliche Grundherrschaft und die Gerichtsbarkeit in der Hand der Herren zu Millen. Nach Übergang dieser Herrschaft an Heinsberg erscheinen Hof und Ländereien zu Havent im 14. Jh. als Heinsberger Lehen. (Haus Burg, Haus Wammen) Zum Gericht Havert gehörten Isenbruch und Schalbruch.

Millen-Bruch hatte 1828 im Verbund mit Havert etwa 550 Einwohner. Havert bildete mit Isenbruch und Schalbruch die Gemeinde Havert, die zum Amt Selfkant gehörte.

Vom 23. April 1949 bis zum 31. Juli 1963 stand der Selfkant und damit auch die Gemeinde Havert unter niederländischer Auftragsverwaltung. Am 1. August 1963 erfolgte nach Zahlung von 280 Millionen D-Mark die Rückführung.[5]

Mit dem Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg vom 24. Juni 1969[6] trat am 1. Juli 1969 folgende Gebietsänderung in Kraft.

§ 1 (1) Die Gemeinden Havert, Hillensberg, Höngen, Millen, Süsterseel, Tüddern, Wehr (Amt Selfkant) und die Gemeinde Saeffelen (Amt Waldfeucht) werden zu einer neuen amtsfreien Gemeinde zusammengeschlossen. Die Gemeinde erhält den Namen Selfkant.

§ 1 (2) Das Amt Selfkant wird aufgelöst. Rechtsnachfolgerin ist die Gemeinde Selfkant.

Kirchengeschichte Bearbeiten

Die Pfarre St. Gertrud Havert war mit den heutigen Millen-Bruch Isenbruch, Lind, Schalbruch und Stein eine eigenständige Kirchengemeinde. Die Bevölkerung besteht zum größten Teil aus Katholiken.

Die urkundliche Ersterwähnung der Kirche St. Gertrud in Havert ist aus den Jahren 1118 bekannt, als Gerhard von Wassenberg, der über das Patronatsrecht verfügte, dieses an das Georgsstift übertrug.

Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Gertrud in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Servatius Selfkant eingegliedert.[7]

Politik Bearbeiten

Gemäß § 3 (1) der Hauptsatzung der Gemeinde Selfkant ist das Gemeindegebiet in Ortschaften eingeteilt. Millen-Brch mit Havert ist eine Ortschaft und wird nach § 3 (2) von einem Ortsvorsteher in der Gemeindevertretung vertreten. Ortsvorsteher der Ortschaft Havert ist Heinz-Josef Dahlmanns. (Stand 2013)

Infrastruktur Bearbeiten

 
Knotenpunkt 43 in Millen-Bruch

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Vereine Bearbeiten

  • Freiwillige Feuerwehr Selfkant, Löscheinheit Havert-Schalbruch
  • St. Johannes von Nepomuk Schützenbruderschaft Havert
  • Spielmannszug 1920 Edelweiß Havert e.V.
  • Kirchenchor St. Cäcillia Havert
  • Reit- und Fahrverein Selfkant-Havert
  • Sportverein SV 1967 Havert-Stein e.V.
  • Sozialverband VdK Deutschland – Ortsverband Selfkant betreut Havert

Regelmäßige Veranstaltungen Bearbeiten

  • Vogelschuss der Bruderschaft
  • Patronatsfest und Kirmes in Havert

Verkehr Bearbeiten

Autobahnanbindung Bearbeiten

BAB Streckenabschnitt Anschlussstelle Entfernung
A46 Heinsberg – Düsseldorf AS Heinsberg 15 km
A44 Aachen – Mönchengladbach AS Aldenhoven 30 km
A4 Aachen – Köln AS Weisweiler 40 km

Bahnanbindung Bearbeiten

Ab Bahnhof Geilenkirchen (ca. 15 km Entfernung)

Linie Linienbezeichnung Linienverlauf
RE 4 Wupper-Express AachenMönchengladbachDüsseldorfDortmund
RB 33 Rhein-Niers-Bahn AachenMönchengladbachKrefeldDuisburg

Busanbindung Bearbeiten

Die AVV-Linie 438 der WestVerkehr bedient Millen-Bruch an Schultagen mit einzelnen Fahrten. Zu bestimmten Zeiten kann außerdem der MultiBus angefordert werden.[8]

Linie Linienverlauf
438 Saeffelen – Kleinwehrhagen – Großwehrhagen – Höngen – Stein – Havert – Millen-Bruch – Isenbruch – Schalbruch

Straßennamen Bearbeiten

An Alfens, De-Plevitz-Straße, Sandkoul

Literatur Bearbeiten

  • Handbuch des Bistums Aachen. 3. Auflage. Kühlen, Mönchengladbach 1994, ISBN 3-87448-172-7, S. 684–686
  • Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, ISBN 3-925620-13-3, S. 245
  • Leo Gillessen: Zur Ortsnamen- und Siedlungskunde des südlichen Selfkantkreises, in: Heimatkalender 1971, S. 41–50
  • Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830

Weblinks Bearbeiten

Commons: Millen-Bruch – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.selfkant.de
  3. http://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/wasser/pdf/Gewaesserverzeichnis%20GSK3C.xls
  4. Gebietsverzeichnis (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aachener-zeitung.de
  6. https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?print=1&anw_nr=2&gld_nr=%202&ugl_nr=2020&val=4036&ver=0&sg=0&menu=1&aufgehoben=N&keyword=&bes_id=4036
  7. St. Gertrud, Havert (Memento vom 3. Juli 2011 im Internet Archive)
  8. MultiBus. In: west-verkehr.de. WestVerkehr GmbH, abgerufen am 10. Februar 2021.