Milanówek ist eine Stadt in der Woiwodschaft Masowien (Polen), ungefähr 30 Kilometer von Warschau entfernt.

Milanówek
Wappen von Milanówek
Milanówek (Polen)
Milanówek (Polen)
Milanówek
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Masowien
Powiat: Grodzisk Mazowiecki
Fläche: 13,52 km²
Geographische Lage: 52° 7′ N, 20° 39′ OKoordinaten: 52° 7′ 0″ N, 20° 39′ 0″ O
Einwohner: 16.478
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 05-822
Telefonvorwahl: (+48) 22
Kfz-Kennzeichen: WGM
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: Skierniewice–Warschau
Nächster int. Flughafen: Warschau
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Fläche: 13,52 km²
Einwohner: 16.478
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 1219 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 1405011
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Wiesława Kwiatkowska
Adresse: ul. Kościuszki 45
05-822 Milanówek
Webpräsenz: www.milanowek.pl



Da Milanówek einerseits nahe der polnischen Hauptstadt Warschau, andererseits aber auch in ländlicher Gegend liegt, ist sie besonders für Geschäftsleute, die in Warschau arbeiten, als Wohnort attraktiv. Um diese Attraktivität zu steigern, wird aktives Stadtmarketing betrieben. Milanówek versteht sich selbst als „die grüne Stadt“ (miasta-ogród, wörtlich „Gartenstadt“). Diese Naturverbundenheit drückt sich in den vielen Naturdenkmälern und Grünanlagen aus.

Zum Konzept der „grünen Stadt“ Milanówek gehört auch, Industrie aus der Stadt möglichst fernzuhalten. Die der Stadt dadurch entgehenden Steuereinnahmen sollen durch Mehrzahlungen der Bürger ausgeglichen werden. Tatsächlich ist Milanówek eine eher wohlhabende Stadt, was sich auch in der im Vergleich sehr niedrigen Arbeitslosenquote von 6,58 % (2005) ausdrückt (Vgl. Polen insgesamt: 18 % / Deutschland insgesamt: 11,5 %).

Geschichte Bearbeiten

Die Stadt wurde 1899 das erste Mal als „Milanówek-Letnisko“ („Ferienort Milanówek“) als Sommer-Ferienort von Michał Lasocki (auch Lasecki geschrieben) erwähnt.

Die Urne mit dem Herz Frédéric Chopins wurde in Milanówek aufbewahrt, wo die Warschauer Bischöfe während des Zweiten Weltkriegs interniert waren. Sie stand auf dem Klavier in der Salon-Kapelle im ersten Stock des Presbyteriums bis zum 17. Oktober 1945. Am Jahrestag von Chopins Tod brachten der Pfarrer der Heiligen-Kreuz-Kirche, Priester Leopold Petrzyk (1890–1960), der Komponist Bolesław Woytowicz (1899–1980) und der Musikwissenschaftler Bronisław Sydow (1886–1951) die Urne nach Żelazowa Wola. Von dort kam es zu einer festlichen Rückkehr der Urne, begleitet vom polnischen Staatspräsidenten Bolesław Bierut (1892–1956) von der Geburtsstätte Chopins zurück zur Heiligen-Kreuz-Kirche in Warschau.[2][3][4]

Das 100-jährige Jubiläum feierte die Stadt demnach 1999. Die Stadtrechte bekam Milanówek 1951 verliehen. Im Jahr 2008 wurde Milanowek zur Partnerstadt Welzheims im Rems-Murr-Kreis.

Von 1975 bis 1998 gehörte die Gemeinde zur Woiwodschaft Warschau.[5]

Der Name Milanówek leitet sich vom Vogel Milano (Milan) ab: „kleiner Milan“ bzw. „Milanchen“.

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Milanówek (1971–1997)
 
Wappen von Milanówek (seit 1997)

Die Gestaltung des ersten Stadtwappens geht auf das Jahr 1971 zurück. Es bezog sich auf die beiden Haupterwerbszweige der Stadt, die Textil- und Präzisionsindustrie. Mit Beschluss des Stadtrates vom 10. Juni 1997 wurde dann das aktuelle Wappen eingesetzt. Es zeigt auf der linken Hälfte, blau unterlegt, das Wappen von Graf Michał Lasocki (auch Lasecki geschrieben) aus der Wappengemeinschaft Dolęga, dem „Gründer“ der Stadt und weist auf der rechten Hälfte mit einem grünen Eichenblatt auf goldenem Grund auf die Naturverbundenheit Milanóweks hin.

Söhne und Töchter Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Krzysztof Bilica, „Ktokolwiek by wiedział...”, Ruch Muzyczny, Nr. 17/18, 31. August 2008. ABgeerufen am 3. März 2018.
  3. Dokumentarfilm «Serce Chopina» (Chopins Herz) von Piotr Szalsza. In: Das stärkste Geschütz der Polen, Neue Zürcher Zeitung, 27. November 2010. Abgerufen am 2. März 2018.
  4. Streit um Chopins Herz, Deutschlandfunk, 2. August 2008. Abgerufen am 2. März 2018.
  5. Dz.U. 1975 nr 17 poz. 92 (polnisch) (PDF; 802 kB)