Miedes de Atienza

Gemeinde in Spanien

Miedes de Atienza ist ein zentralspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit nur noch 54 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im äußersten Norden der Provinz Guadalajara in der Autonomen Region Kastilien-La Mancha. Die Gemeinde gehört zur dünnbesiedelten Region der Serranía Celtibérica. Miedes de Atienza liegt an der einst häufig von Händlern und Pilgern genutzten Ruta de la Lana und am erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus touristischen Gründen entwickelten Camino del Cid.[2]

Gemeinde Miedes de Atienza

Miedes de Atienza – Ortsansicht
Wappen Karte von Spanien
Miedes de Atienza (Spanien)
Miedes de Atienza (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienla Mancha Kastilien-La Mancha
Provinz: Guadalajara
Comarca: Serranía de Guadalajara
Gerichtsbezirk: Guadalajara
Koordinaten: 41° 16′ N, 2° 58′ WKoordinaten: 41° 16′ N, 2° 58′ W
Höhe: 1155 msnm
Fläche: 42,99 km²
Einwohner: 54 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 1 Einw./km²
Postleitzahl(en): 19276
Gemeindenummer (INE): 19181 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeisterin: Celia Pérez del Olmo
Website: Miedes de Atienza
Lage des Ortes

Lage und Klima Bearbeiten

Der knapp 1155 m hoch gelegene Ort Miedes de Atienza liegt auf der Südseite des Iberischen Gebirges im Quellgebiet zahlreicher Bäche, aus denen sich der Río Cañamares, ein Nebenfluss des Río Henares, bildet. Die Provinzhauptstadt Guadalajara ist ca. 100 km (Fahrtstrecke) in südlicher Richtung entfernt; die sehenswerte Kleinstadt Atienza liegt gut 13 km südöstlich. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die eher geringen Niederschlagsmengen (ca. 510 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[3]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr 1857 1900 1950 2000 2019
Einwohner 518 943 555 99 59[4]

Aufgrund der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und des daraus resultierenden Verlusts von Arbeitsplätzen auf dem Lande ist die Einwohnerzahl der Gemeinde seit der Mitte des 20. Jahrhunderts stark rückläufig (Landflucht).

Wirtschaft Bearbeiten

Aufgrund der Höhenlage der Gemeinde war die Feldwirtschaft nur sehr eingeschränkt möglich. Man widmete sich deshalb – vorrangig zur Selbstversorgung – der Viehwirtschaft, deren haltbare oder haltbar gemachte Produkte (Tierhäute und Wolle sowie Käse und Würste) bei fahrenden Händlern auf der Ruta de la Lana getauscht oder an diese verkauft wurden.

Geschichte Bearbeiten

 
Rollo de la Justicia

Der Ursprung des Ortes liegt im Dunkeln. Ursprünglich war der Platz wahrscheinlich nur eine Sommerweide für die Schafherden aus den Tallagen. Wohl erst nach der Rückeroberung (reconquista) der Region durch Alfons VI. von León im ausgehenden 11. Jahrhundert entwickelte sich ein Ort, der im Hochmittelalter erstmals urkundlich erwähnt wird.[5]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die mit Ausnahme der Ecksteine nahezu ausschließlich aus Bruchsteinen gebauten Häuser des Ortes verleihen ihm ein recht einheitliches Bild. Einige Häuser – darunter auch das heutige Rathaus – tragen steinerne Wappenschilde.
  • Von der bereits im 13. Jahrhundert erbauten Iglesia de la Natividad de la Santísima Virgen sind nur noch Teile der drei Apsiden erhalten. Das Kirchenschiff (nave) wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert erneuert und im Innern weiß verputzt. Beachtenswert sind die drei Barockaltäre.
  • Der untere Teil einer ehemaligen Gerichtssäule (rollo) ist in ein Brunnenbecken integriert worden.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Miedes de Atienza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Miedes de Atienza – Camino del Cid
  3. Miedes de Atienza/Atienza – Klimatabellen
  4. Miedes de Atienza – Bevölkerungsentwicklung
  5. Miedes de Atienza – Geschichte