Michael Friedrich von Lochner

deutscher Arzt, Naturwissenschaftler und Direktor der Gelehrtenakademie „Leopoldina“

Michael Friedrich von Lochner, auch Michael Friedrich Lochner von Hummelstein (* 28. Februar 1662 in Fürth; † 15. Oktober 1720 in Nürnberg) war ein deutscher Arzt, Naturwissenschaftler und Mitglied sowie Director Ephemeridum der Gelehrtenakademie „Leopoldina“.

Leben Bearbeiten

Michael Friedrich von Lochner studierte Medizin in Rostock, Kiel und Altdorf. In Altdorf verteidigte er im Jahr 1684 seine Dissertation mit dem Titel De nymphomania historia medica.[1] Er bereiste anschließend wichtige medizinische Zentren in Europa und vertiefte so seine medizinischen Kenntnisse. Er war Physicus der freien Reichsstadt Nürnberg und als Nachfolger von Johann Paul Wurfbain von 1711 bis 1720 Director Ephemeridum der „Kaiserlich Leopoldinisch–Carolinischen Akademie der Naturforscher“. Er war verheiratet mit Anna Maria geb. Vierzigmann und hinterließ einen Sohn, Johann Heinrich Lochner von Hummelstein. Lochners Schwiegersohn war der Mediziner Christoph Ludwig Göckel, der ebenfalls Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina war.

Am 19. November 1686 wurde Michael Friedrich von Lochner mit dem Beinamen PERIANDER als Mitglied (Matrikel-Nr. 152) in die Leopoldina aufgenommen.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Brief an Johann Moritz Hofmann, 1683.
  • De Nymphomania. Historiam Medicam Gratiosissimae Facvltatis Asclepiadeae Altdorffinae Decreto Atqve Consensv... Pvblice Defendet Ad D. XII. Septembr. A. R. S. M DC LXXXIV. Mich. Fried. Lochner, Norico-Fürthensis, Altdorffi[i], Mayer, 1684.
  • mit Johann Christoph Volkamer: Michaelis Friederici Lochneri Archiatr. Caes. Com. Palat. Nobil. Acad. Leopoldino-Carolinae Nat. Curios. Ephemeridum Directoris, Medici Norimbergensis Commentatio de Ananasa sive Nuce Pinea Indica vulgo Pinhas ad Nobilissimum et Solertissimum Hesperidum Norimbergensium Scriptorem, 1716.
  • De novis et exoticis Thee et Cafe succedaneis, dissertatio 1717.

Literatur Bearbeiten

  • Andreas Elias Büchner: Academiae Sacri Romani Imperii Leopoldino-Carolinae Natvrae Cvriosorvm Historia. Litteris et impensis Ioannis Iustini Gebaueri, Halae Magdebvrgicae 1755, De Collegis, S. 475 Digitalisat
  • Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 197 (archive.org)
  • Willi Ule: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während der Jahre 1852–1887. Mit einem Rückblick auf die frühere Zeit ihres Bestehens. In Commission bei Wilh. Engelmann in Leipzig, Halle 1889, Nachträge und Ergänzungen zur Geschichte Neigebaur’s, S. 151 (archive.org).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lochner, Michael Friedrich. De nymphomania historia medica. Altdorf: Universität Altdorf; 1684.