Als Meister von Elsloo wird ein namentlich nicht bekannter niederländischer Bildschnitzer der Spätgotik bezeichnet, der ab ungefähr 1510 an Maas und Niederrhein tätig war.

Meister von Elsloo (zugeschrieben): Sankt Reineldis als Pilger im Heiligen Land, ca. 1520

Namensgebung Bearbeiten

Der Meister von Elsloo erhielt seinen Notnamen nach seinem Werk für eine Kirche im niederländischen Elsloo, einer Anna selbdritt, also der Heiligen Anna, mit Maria und Kind.[1] Nach einigen wenigen Jahreszahlen an den ihm zugeschriebenen Werken wird vermutet, dass er zwischen 1510 und 1525 tätig war. Seine Werke sind noch Beispiel traditioneller mittelalterlicher Heiligenverehrung in den Niederlanden in spätgotischer Hochkultur vor der Reformation.

Werkstatt und Schule Bearbeiten

Eventuell hatte der Meister von Elsloo seine Werkstatt in Roermond. Zwei seiner Werke befinden sich in der Münsterkirche zu Roermond. Er hat seinen Stil an seine Schüler weitergegeben und sein Einfluss ist im Limburger Raum und den angrenzenden Regionen im ausgehenden Mittelalter weiter zu finden.

Werke Bearbeiten

Neben dem für Elsloo geschaffenen Hauptwerk werden dem Meister von Elsloo Werke für andere Kirchen der Region zugeschrieben.[2] Einige seiner Werke sind als Dauerleihgaben in Kempen in Nordrhein-Westfalen im Museum für niederrheinische Sakralkunst zu sehen.[3]

Identifizierung Bearbeiten

Als Name des Meisters wird seit kurzem Jan van Oel vermutet.[4]

Ausstellungen (Auswahl) Bearbeiten

  • Ans Licht geholt – Mittelalterliche Skulptur an Maas und Rhein 31. Oktober 2004 bis 2. Januar 2005. Kempen, Städtisches Kramer-Museum (Kulturforum Franziskanerkloster)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Meister von Elsloo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. J.J.M. Timmers, 'Een onbekend beeldsnijder der 16e eeuw: De "Meester van Elsloo"', Oud Holland 57 (1940), S. 75–79 (niederländisch)
  2. vgl. z. B. G. de Werd: De Kruisdragingsgroep van de Meester van Elsloo in Heinsberg en Rijssel. In: Antiek, 23.1987/1988, S. 391–395 (niederländisch)
  3. E. Friese: Das Museum für Niederrheinische Sakralkunst in Kempen. Museen im Rheinland 01/06. Landschaftsverband Rheinland 2006 (3 Seiten) (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lvr.de (PDF; 48 kB)
  4. vgl. z. B. A. Mulder-Bakker: Verborgen vrouwen: kluizenaressen in de middeleeuwse stad. Bekker & Uitgeverij Verloren, 2007 S. 87 (niederländisch)