Meerberg

Berg im Rheinischen Schiefergebirge

Der Meerberg (auch Mehrberg oder Düstemich; früher auch Düsemich) ist ein 429,2 m ü. NHN, früher 448 m, hoher Berg auf dem Rheinwesterwälder Vulkanrücken bzw. auf der Linzer Höhe.

Meerberg

Meerberg mit Basaltsteinbruch, Luftaufnahme

Höhe 429,2 m ü. NHN [1]
Lage Rheinland-Pfalz, Deutschland
Gebirge Rheinwesterwälder Vulkanrücken, Niederwesterwald
Schartenhöhe 79 m ↓ Landesstraße 252 (Flurstück Am Bohnenfeld)
Koordinaten 50° 36′ 26″ N, 7° 17′ 49″ OKoordinaten: 50° 36′ 26″ N, 7° 17′ 49″ O
Meerberg (Rheinland-Pfalz)
Meerberg (Rheinland-Pfalz)
Gestein Basalt

Blick vom Gipfel des Meerbergs zum Siebengebirge

Geographie Bearbeiten

Der durch einen Basaltsteinbruch in großen Teilen abgetragene Berg liegt oberhalb und südwestlich von Kretzhaus im nördlichen Stadtgebiet von Linz am Rhein und markiert dessen höchsten Punkt. Nach Norden und Westen fällt er steil ins Kasbachtal ab, in dem auch die Kasbachtalbahn (Linz–Kalenborn) und die Landesstraße 252 (Bruchhausen–Kretzhaus) verlaufen. Nach Süden geht er deutlich sanfter in seinen niedrigeren Nachbarberg, den heute noch etwa 405 m ü. NHN hohen Minderberg über. Der Berggipfel mit einem Steilhang an der Nordseite ist nicht frei zugänglich.

Geologie Bearbeiten

Bei der auf der Kuppe des Meerbergs hauptsächlich auftretenden Gesteinsart handelt es sich um Nephelinbasanit, ein vulkanisches Alkaligestein. Es tritt bzw. trat teilweise in Form von Basaltsäulen auf.[2] An Mineralien wurden dort außerdem Apophyllit, Calcit, Chabasit, Montmorillonit, Natrolith und Phillipsit gefunden. Am nördlichen Fuße des Meerbergs befindet sich ein gangförmiges Kupfererzvorkommen, auf dem das Grubenfeld Clemenslust verliehen war.[3][4]

Geschichte Bearbeiten

An Meer- und Minderberg wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts Basalt durch die Linzer Basalt-Actien-Gesellschaft abgebaut. Am Wohnplatz Meerberg zählte man 1885 elf Einwohner in zwei Gebäuden.[5] Um 1900 wurden vom Steinbruch am nördlichen Asberg Gleisanlagen zum Meerberg gebaut, auf denen dessen Abbaumaterial in Güterloren transportiert wurde. Von dort aus erfolgte der Weitertransport mit einer Seilbahn, die nach Kasbach führte. Die am Meerberg befindliche Betriebsstätte nördlich des heutigen Berggipfels umfasste auch eine Brecheranlage. Sie wurde durch die Steinbrüche am Willscheider Berg und am Minderberg mitgenutzt, die mit dem Meerberg eine betriebliche Einheit bildeten – mit dem Wagenpark und der Reparaturwerkstatt am Willscheider Berg.

Die beiden am Meerberg betriebenen Steinbrüche hatten zuletzt eine Fläche von insgesamt 10,6 Hektar. Offiziell sind sie seit 2010 außer Betrieb, ruhten aber schon zuvor viele Jahre. Durch den Abbau verlor die Spitze des einst 448 m ü. NN[6] – so lautete die Höhenangabe in den Topographischen Karten bis 1967 – hohen und damit zumindest zeitweise höchsten Bergs der Linzer Höhe etwa 18 m an Höhe. Der entstandene Trichter wird nun mit Erdreich verfüllt. Das ehemalige Abbaugebiet erstreckt sich nördlich des Berggipfels rund 600 m bei einer Breite von bis zu 400 m.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Meerberg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. Angabe laut Digitale Topografische Karte 1:5.000 (DTK5)
  2. Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen (Hrsg.); Gangolf Knapp, Klaus Vieten: Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen 1:25.000. Erläuterungen zu Blatt 5309 Königswinter. 3., überarbeitete Auflage, Krefeld 1995, S. 33.
  3. Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen (Hrsg.); Gangolf Knapp, Klaus Vieten: Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen 1:25.000. Erläuterungen zu Blatt 5309 Königswinter. 3., überarbeitete Auflage, Krefeld 1995, S. 48.
  4. Clemenslust, Mineralienatlas Lexikon
  5. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 38 (Digitalisat).
  6. Höhe laut Topographischen Karten (1:25.000) 1914–1967: 447,6 m