Meera war eine iranische Rockband aus Teheran. Sie gehörte zu den wenigen von der iranischen Regierung offiziell anerkannten Musikgruppen des Landes und zählten zu den Vorreitern der modernen iranischen Rockmusik.

Meera
Allgemeine Informationen
Herkunft Teheran, Iran
Genre(s) Alternative Rock, Hard Rock
Gründung 1996
Auflösung Jahr unbekannt
Gründungsmitglieder
Babek Akhoondi (bis 2005)
Farzam Rahimi
Letzte Besetzung
Gesang
Farzam Rahimi
Gitarre
Pouya Mahmoudi (ab 2006)
Aydin Naeeni
Ehemalige Mitglieder
Pouya Nikpour (bis 2003)
Kasra Ebraheemee (bis 2005)
Reza Moghaddas (bis 2005)
Dara Darayee (bis 2005)
Gitarre
Agah Bahari (2004 bis 2006)

Geschichte Bearbeiten

Meera wurde 1996 von Gitarrist Babek Akhoondi und Sänger Farzam Rahimi in Teheran gegründet.[1] Der Bandname Meera ist der Name eines Mädchens in einem Roman, den Rahimi während seiner Schulzeit gelesen hatte. Die Wahl des Bandnamens hat keinen Hintergrund.[2] Die Band hatte in den ersten Jahren ihres Bestehens mit den Umständen in ihrer Heimat zu kämpfen. Es war üblich, dass staatlich kontrollierte Musikproduzenten den Künstlern ihre Musik abkauften, um diese von bekannten Solokünstlern aufnehmen zu lassen und später ohne weitere Werbung unter deren Namen zu veröffentlichen.[2] Ziel von Meera war es, ihre Musik frei von solchen Einflüssen zu halten. Im Jahr 2004 gelang es, das Debütalbum Meera bei Gienne Records im Iran und in Australien zu veröffentlichen. Im Herbst 2004 kam es zu Protesten iranischer Musiker gegen die Veröffentlichungspolitik der staatlichen Stellen und die damit verbundenen Restriktionen für Musiker, viele iranische Bands – unter ihnen Meera – mussten ihre bereits geplanten Konzerte absagen.[3]

Die Band jammte zunächst gemeinsam mit Mitgliedern der iranischen Metal-Band DNA, ohne sich stilistisch einem anderen Genre zuwenden zu wollen.[4] Es konnte ein Vertrag mit dem Musikmanager Nicholas Pattison abgeschlossen werden und der iranische Getränkehersteller Sanich (für den Rahimi damals arbeitete) hatte Interesse daran bekundet, die Band zu sponsern.[4] Doch 2005 verließen neben Schlagzeuger Kasra Ebrahimi weitere zwei Mitglieder die Band. Hauptsongwriter Babek Akhoondi zog nach Deutschland, Reza Moqqaddas nach Kanada.[5] Nachdem Bassist Dara Darayee sich für seine Mitarbeit im Weltmusik-Projekt RUMI entschied, bestand Meera Ende 2005 nur noch aus Sänger Rahimi. Dem iranischen Bandmanager Golnoosh Jaffari gelang es, Meera zu erhalten. Als Gitarristen konnten 2006 mit Pouya Mahmoudi und Aydin Naeeni zwei ehemalige Mitglieder von Barad gewonnen werden. Im Juni 2006 wurde das Debütalbum auch in Nordamerika veröffentlicht. Nach einigen ausverkauften Konzerten, bei denen Musiker von O-Hum aushalfen, wanderte Farzam Rahimi nach Kanada aus. Seitdem erfolgten keine Veröffentlichungen und keine Liveauftritte mehr. Die Band gilt als aufgelöst.

Stil Bearbeiten

Die Musiker wollten sich zwar stilistisch von den staatlichen Veröffentlichungen unterscheiden, hatten aber nicht vor, eine bestimmte Stilrichtung der Rockmusik einzuschlagen.[2] Ihre in Farsi und später in Englisch verfassten Texte behandeln teilweise religiöse Themen wie die Liebe zu Gott, aber auch die Verbundenheit zur Natur. Sänger Farzam Rahimi bezeichnete die Musik der Band als „Persian Alternative [Rock]“.[2] Ein Rezensent verglich die Musik mit den frühen Dire Straits oder Creed.[6]

Diskografie Bearbeiten

  • 2004: Meera (Album, Gienne Records)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Biografie Babek Akhoondi. Webseite der Band Orientation, archiviert vom Original am 19. Januar 2010; abgerufen am 27. September 2012.
  2. a b c d Nassir Mashkouri: An interview with Farzam the Singer/ Songwriter of Iranian rock band, Meera. zirzamin.se, 17. Januar 2003, abgerufen am 16. Januar 2010 (englisch).
  3. The Most Problematic Art Form in Iran. freemuse.org, 21. Oktober 2004, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2010; abgerufen am 16. Januar 2010 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.freemuse.org
  4. a b Nassir Mashkouri: Interconnect Iranian Meera. TehranAvenue.com, Juni 2004, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Oktober 2010; abgerufen am 16. Januar 2010 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tehranavenue.com
  5. Zebra: Meera at Taraneh: Rock in the Open. TehranAvenue.com, Januar 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juli 2011; abgerufen am 16. Januar 2010 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tehranavenue.com
  6. Esfand: Meera. zirzamin.se, 16. September 2006, abgerufen am 16. Januar 2010 (englisch).